ASL SAISON 07/08

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
Züri-Forever
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Gutes Statement....

Beitragvon Züri-Forever » 08.05.08 @ 11:49

Fussball und Gewalt

Die Pyro-Gleichung

Interview: Daniel Ryser

Anhänger des FC Zürich warfen Fackeln auf Basler Fans. Der FCZ steht vor einem Scherbenhaufen. Ähnlich ging es Bernhard Heusler im Mai 2006. Der Vizepräsident des FC Basel erklärt, wie der Klub und die Fans gemeinsam aus der Krise fanden.

WOZ: Sie müssen sich am Freitag vorgekommen sein wie in der Zeitmaschine. Das Verhältnis zwischen Fans und dem FC Zürich scheint jetzt zum Zerreissen gespannt. Was nun?

Bernhard Heusler: Sehr schlecht fände ich, wenn die ganze Zürcher Südkurve verteufelt würde. Man muss aufpassen, dass man nicht eine ganze Bewegung, die dem Klubfussball guttut, kriminalisiert. Ich habe zudem mit Erleichterung zur Kenntnis genommen, wie der grosse Teil der Muttenzerkurve auf die Fackelwürfe reagiert hat.

Die Basler Ultras hielten kurz nach den Fackelwürfen ein Transparent hoch. Man lasse sich den Kampf für Pyro-Toleranz nicht von den Zürchern zerstören. Was heisst das?

Diese Kurve kämpft seit Jahren dafür, dass ihrer Kultur, in der Pyro ein wichtiger Bestandteil ist, eine gewisse Toleranz entgegengebracht wird. Die aktuel*len Gesetze und Reglemente geben aber keinen Raum dafür. Was nicht *heisst, dass man als Klub die Gleichungen *«Pyro gleich gewalttätige Fankultur» und »Fan gleich Gewalttäter oder Hooligan» übernehmen muss. Mit dem Transparent kam richtig zum Ausdruck, dass die gewalttätige Aktion denjenigen Fans, die Pyro zu ihrer Kultur zählen, einen schweren Schlag versetzt hat.

Feuerwerk als Teil der viel gepriesenen kreativen Fankultur?

Zur Kultur der Muttenzerkurve, auch zu jener der Zürcher Südkurve und anderer Fanbewegungen, gehört neben Kreativität und Emotionalität auch Pyro. Diese Fankultur will von uns gar nicht gepriesen werden. Sie soll aber auch nicht verteufelt werden. Um auf ein Mindestmass an Akzeptanz zu stossen, muss sie sich klar von Gewalt abgrenzen. Am Freitag wurden Pyros als Waffen missbraucht, und damit wurde die Fankultur verraten. Denn dazu gehört sicher nicht, Pyros auf andere Menschen zu werfen. Richtigerweise wäre jetzt höchste Zeit zur Führung einer Gewaltdiskussion, die nicht immer bei der Debatte über Pyros stecken bleibt. Das Erschreckende am Freitag war das gezeigte Gewaltpotenzial.

Die Kurven berufen sich im Rahmen der geforderten Pyro-Toleranz auf Selbstregulierung. Kann das überhaupt funktionieren?

Oberflächlich betrachtet liegt es bei derartigen Ereignissen nahe zu sagen, die Fans hätten in Sachen Selbstregulierung versagt. Doch diese Regulierung funktio*niert so oder so nur bis zu einem gewissen Punkt. Was, wenn einer von zwanzig austickt? Sind dann alle anderen auch schuldig? An einem Fussballspiel haben wir es mit Tausenden von Menschen in einem hochemotionalen Umfeld zu tun, oftmals noch verstärkt durch Alkohol und Drogen. Wer hier behauptet, Garantien für das Verhalten aller geben zu können, bewegt sich auf dünnem Eis.

Nach den Krawallen vom 13. Mai 2006 forderten Politik und Medien die sofortige Umsetzung des Hooligangesetzes, das seit über einem Jahr in Kraft ist. Offenbar hatten die Kritiker recht: Es trifft nicht die Richtigen. Jetzt fordern damalige Befürworter Schnellgerichte.

Die geplante Durchsetzung des Hoogansystems stösst wohl immer wieder an Grenzen des Rechtsstaats. So werden wir von Betroffenen und Szenenkennern mit diversen Fragen konfrontiert, etwa ob eine Datenbank, in der Leute als Gewalttäter landen, weil sie im Rahmen einer Choreografie eine Bengale zündeten, wirklich aussagekräftig ist und uns hilft, die «Gewalttäter Sport» von den Stadien fernzuhalten. Sind das wirklich Gewalttäter? Und schlüpfen Gewalttäter vielleicht dank der Fokussierung auf Pyro durchs Netz? Die jetzige Forderung nach Schnellrichtern wie in Deutschland habe ich zur Kenntnis genommen. Solche Schnellverfahren sind mit grösster Vorsicht zu beurteilen: Ein Fussballstadion ist kein rechtsfreier Raum. Aber es ist auch kein rechtsstaatsfreier Raum.

Der FC Basel hatte nach dem 13. Mai 2006 ein Problem. Inzwischen scheint das Verhältnis zwischen Klub und Kurve so gut wie noch nie. Wie gingen Sie vor?

Typisch ist, dass nach solchen Vorfällen - auch jetzt - schnell ganz viele Experten auftauchen, die über angebliche Patentrezepte verfügen. Eine in solchen Fällen nötige Analyse setzt aber voraus, dass man selbst in den Spiegel schaut. Es ist leicht, dem Gegenüber den schwarzen Peter zuzuschieben. Nur bringt das niemanden weiter. Die Fronten verhärten sich. Nach den Krawallen vom 13. Mai 2006 spürten wir, dass wir im gegenseitigen Umgang festgefahren waren. Wir suchten deshalb nach einem direkteren, informelleren Kontakt mit den Fans. Die Arbeit des Fanprojekts, das zu Beginn vermittelte und von beiden Seiten Offenheit verlangte, war dabei extrem wichtig. Es fand eine Annäherung statt. Wer sind wir? Was wollen wir? Wir mussten uns als Klub hinterfragen. Und die Fans mussten das auch tun. Wir wollen den Fans im Stadion einen Raum bieten. Und dabei muss es für beide Seiten stimmen. Aber kann ein Verein seinen Fans, oder etwa ein Staat seinen Bürgern, eine Garantie abgeben, dass nie und niemals etwas passiert? Nein. Das ist inner- und ausserhalb der Stadien nicht möglich.

Die Polizei, die Sicherheitskräfte und Klubs müssen zusammenarbeiten, um Vorfälle wie am Freitag zu verhindern und mit aller Härte zu bestrafen. Die Rolle des Klubs kann dabei nicht dar*in bestehen, selbst Gewalt auszuüben, dieses Monopol gehört dem Staat. Der Klub muss vielmehr präventiv tätig sein und damit seine Ressourcen primär der Integration seiner Fans widmen, nicht der pauschalen Vorverurteilung seiner eigenen Fanbewegung. Ansonsten verliert er seine Basis und arbeitet jenen entgegen, die dem Klub und dem Fussball schaden wollen.

WOZ vom 08.05.2008[/b]
FCZ - Dä Stadtclub vo Züri


franzl
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Beitragvon franzl » 08.05.08 @ 13:10

wenn doch nur alle klubs solch einen in ihrer reihe hätten...

big up herr heusler!!

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Beitragvon devante » 08.05.08 @ 14:13

franzl hat geschrieben:wenn doch nur alle klubs solch einen in ihrer reihe hätten...

big up herr heusler!!


kann man wohl sagen......wirklich sackstarkes interview....
BORGHETTI

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Beitragvon Globestern » 08.05.08 @ 14:24

übrigens hier noch zubi zum 2:2 gegen bisel:

Die Spannung vor der Partie gegen den FCB war aufgrund der Ausgangslage gross. Wir wollten unbedingt an die tolle Leistung vom YB-Spiel anknüpfen, welche uns wohl kaum jemand zugetraut hätte. Dort konnten wir für einmal zeigen, welch grosses Potential in der Mannschaft steckt. Gegen Basel konnte es daher nur ein Ziel geben: den Verbleib in der Super League zu sichern!

Insgesamt können wir mit unserer Leistung gegen die Basler zufrieden sein. Schlussendlich zählte in diesem Spiel nur das Resultat. Ich bin auch nicht sauer, dass wir in letzter Minute noch den Ausgleich hinnehmen mussten - das ist wohl das erste Mal in meiner Karriere, dass ich so etwas sage. Für einmal gelang es uns, eine gute Leistung zu bestätigen. Es hätte uns wohl niemand zugetraut, dass wir aus den Spielen gegen das Spitzenduo vier Punkte holen würden. Ich bin wirklich stolz auf die ganze Mannschaft und möchte an dieser Stelle auch dem ganzen Staff ein dickes Lob aussprechen!

Die letzte Zeit war für das ganze Team eine Berg- und Talfahrt. Wir waren praktisch schon abgeschrieben, haben es aber geschafft, in den wichtigen Momenten noch einmal hellwach zu sein. Im mentalen Bereich konnten wir wirklich sehr viel aus dieser Situation lernen und ich denke, dass dieser Prozess jedem einzelnen Spieler für die Zukunft weiterhelfen wird.

Nun folgt bereits die Planung auf die neue Saison. Natürlich stellt sich auch bei mir die Frage, wie es weitergehen soll. Es wird bereits sehr viel geschrieben und spekuliert, für mich ist jedoch noch alles offen. Als ich West Bromwich verlassen habe, habe ich auf vieles verzichten müssen. Ich wollte mit Xamax unbedingt aufsteigen und das haben wir sofort geschafft. Das nächste Ziel war es, in der Super League bestehen zu können. Auch dieses haben wir nun erreicht. Auf all diese Leistungen bin ich wirklich stolz und es macht mir noch immer Spass, für einen solch tollen Verein wie Xamax und eine so wunderbare Region spielen zu können.

Nach dem gesicherten Klassenerhalt freue ich mich erst recht auf die EM. Die Wartezeit hat bald ein Ende. Ich bin überzeugt, dass es ein fantastisches Erlebnis werden wird und hoffe schon jetzt auf eure Unterstützung.

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Beitragvon devante » 08.05.08 @ 14:31

hoyzer!
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Georgy 93
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Beitragvon Georgy 93 » 08.05.08 @ 14:39

egal-HOPP YB!!!
93 Spielminute. Noch einmal ein Einwurf für Zürich. Stahel, Keita, der Ball kommt zur Mitte... Tor, Tor, Tor, der FC Zürich schiesst den Treffer, den Meistertreffer in der 93. Minute. Iulian Filipescu. Ist das möglich?

porrropoopooo..
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Beitragvon porrropoopooo.. » 08.05.08 @ 15:48

Basel verschäft massnahmen für den samstag

Gemeinsames Communiqué FC Basel/YB

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Die beiden Stadienbetreiber Basel United AG und STADE DE SUISSE Wankdorf AG sowie die beiden Anwärter auf den Schweizer Meistertitel 2008, der FC Basel 1893 und der BSC Young Boys Bern, rufen die Matchbesucherinnen, Matchbesucher und Fans beider Mannschaften auf, aktiv zu einem würdigen Rahmen vor, während und nach dem Spiel FC Basel – BSC Young Boys beizutragen.

Sowohl STADE DE SUISSE, Basel United, FCB und YB bitten die Matchbesucher, sich an folgende Regeln zu halten:

Anreise

- Kommen Sie bitte rechtzeitig in den St. Jakob-Park. Reisen Sie früh an.

- Die Stadionöffnung ist bereits drei Stunden vor Spielbeginn, also um 17:15 Uhr.

- Begeben Sie bitte sich zeitig ins Stadion.

Einlass

- Die Kontrollen werden massiv verschärft. Pro Einlassperson muss pro eintretende

Person mit einer Kontrollzeit von bis zu 5 Minuten gerechnet werden.
- Grosse Taschen und Rucksäcke dürfen nicht ins Stadion mitgenommen werden.

- Personen, die versuchen verbotene Gegenstände wie Pyros/Feuerwerk oder Waffen etc. ins Stadion zu nehmen und/oder zu schmuggeln, werden vom Spielbesuch ausgeschlossen und mit einem Stadionverbot für die ganze Schweiz belegt. Eine Rückerstattung des Ticketpreises wird nicht gewährt.

- Personen, die in angetrunkenem oder betrunkenem Zustand ins Stadion kommen möchten, werden zurückgewiesen und dürfen das Stadion nicht betreten. Eine Rückerstattung des Ticketpreises wird nicht gewährt.
- Den Anweisungen der Sicherheitskräfte und des Stadiondienstes sind Folge zu leisten. Zuwiderhandlungen werden mit Stadionverweis, Stadionverbot oder Busse und/oder Strafverfolgung geahndet.

Basel United AG, das Stade de Suisse sowie die beiden Vereine BSC Young Boys und der FC Basel 1893 bitten nochmals alle Matchbesucher aktiv dazu beizutragen, ein frohes Fussballfest ohne Feuerwerkskörper, andere Störungen und ohne Ausschreitungen zu ermöglichen. Danke herzlich


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