Harald Gämperle

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
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elmex_sensitive
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Beitragvon elmex_sensitive » 16.06.07 @ 7:40

Dieter Hoeneß: "Wer nicht mitzieht, kann gehen"
Der Manager über den Schweizer Lucien Favre und die Suche nach neuen Spielern
Von Dirk Banse

Herthas Manager Dieter Hoeneß hat derzeit gut lachen. Das Tauziehen mit dem FC Zürich um Trainer Lucien Favre entschied er für sich

Foto: picture-alliance/dpa

Die wichtigste Personalie hat Dieter Hoeneß geklärt. Mit dem Schweizer Lucien Favre gelang es dem Manager, den Wunschtrainer zu verpflichten. Nun sucht Hertha noch nach Verstärkungen für die kommende Saison. Die Berliner Morgenpost sprach mit ihm über den Stand der Spielersuche, das Ringen um Favre und die Schwachstellen im Team.


Berliner Morgenpost: Herr Hoeneß, warum war ausgerechnet Lucien Favre Ihr Wunschkandidat?

Dieter Hoeneß: Es war uns wichtig, dass der neue Trainer Deutsch spricht, eine moderne Spielauffassung hat und gut mit jungen Leuten umgehen kann. Das heißt, er sollte schon offensiv spielen lassen und auch mit Spielern unterschiedlicher Nationalität umgehen können. Favre erfüllt alle diese Kriterien und hat dazu noch Erfolge vorzuweisen. Den Pokalsieg und zwei Meistertitel holt man auch in der Schweiz nicht so ohne weiteres. Zudem ist Lucien Favre ein Mann, der langfristige Ziele verfolgt.

Es war aber offenbar nicht leicht, den Top-Kandidaten nach Berlin zu holen. Die Verhandlungen haben sich lange hingezogen...

Das täuscht ein wenig. Wir wollten uns korrekt verhalten und haben deshalb mit einer direkten Kontaktaufnahme gewartet, bis die Saison in der Schweiz beendet war. Keinesfalls wollten wir den Kampf des FC Zürich um die Meisterschaft stören. Nachdem der Klub den Titel geholt hatte, begannen erst die Gespräche. Es hat dann noch eine Woche bis zur Entscheidung gedauert. Nach einem Treffen in Zürich, dann in Berlin und letztlich in Lausanne war dann alles entschieden. Lucien Favre hat es sich nicht leicht gemacht, doch unsere Argumente waren überzeugender.

Gilt das auch für Co-Trainer Harald Gämperle?

Natürlich will ihn Favre mit nach Berlin nehmen, da sie in der Schweiz sehr erfolgreich zusammengearbeitet haben. Wir wollen ihm diesen Wunsch gern erfüllen, aber Herr Gämperle hat in Zürich noch bis 2008 Vertrag. Deshalb kommt Hertha nur eine passive Rolle zu. Ich hatte nach einem Gespräch mit ihm den Eindruck, dass er gern nach Berlin kommen würde. Mal sehen, ob der FC Zürich ihn gehen lässt. Möglich ist auch, dass er dort kündigt.

Hertha sucht noch nach Verstärkungen. Warum wurde bislang nur Torhüter Jaroslav Drobny vom VfL Bochum verpflichtet?

Wir hatten von Anfang an vor, den neuen Trainer in die Spielersuche einzubinden. Es wäre nicht korrekt gewesen, Lucien Favre vor vollendete Tatsachen zu stellen. Wir stimmen jetzt alles ab, suchen gemeinsam nach einen Stürmer, einem Spieler fürs zentrale Mittelfeld und einen Verteidiger. Da der Trainer sich erst einmal persönlich ein Bild von der Mannschaft machen will, werden wir keinen Spieler vor dem Trainingsauftakt am 25. Juni verpflichten.

Was müssen denn die neuen Spieler für Kriterien erfüllen?

Sie müssen in die Mannschaft passen und auf den jeweiligen Positionen wirkliche Verstärkungen sein. Sehr wichtig ist auch, dass sie charakterlich einwandfrei sind. Das schließt ein, dass sie sich voll und ganz mit Hertha identifizieren müssen.

Bei einigen Spielern hatte man diesen Eindruck in der abgelaufenen Saison nicht...

Das stimmt. Deshalb verlangen wir von allen, dass sie sich in der kommenden Spielzeit für den Verein zerreißen werden. Wer das nicht macht, wird mit Konsequenzen rechnen müssen. Das kann auch die Trennung bedeuten.

Meinen Sie damit auch Führungsspieler wie Marko Pantelic und Josip Simunic, die in der letzten Saison für Unruhe sorgten?

Ich glaube bei beiden, dass sie sich ändern wollen. Sie haben mir versichert, wieder eine eingeschworene Truppe werden zu wollen. Und Spieler wie Arne Friedrich, Gilberto, Malik Fathi, Pal Dardai und Mineiro stellen sich sowieso in den Dienst der Mannschaft.

Lucien Favre brauchte in Zürich Anlaufzeit, ehe sich die Erfolge einstellten. Gibt ihm Hertha diese?

Von unserer Seite sowieso. Aber auch die Fans und die Medien haben sehr positiv auf die Verpflichtung reagiert. Lucien Favre hat Kredit. Und man weiß, dass er nach einer gewissen Eingewöhnungszeit Mannschaften zu Erfolgen führen kann.

Aus der Berliner Morgenpost vom 16. Juni 2007


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Brolin
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Beitragvon Brolin » 16.06.07 @ 23:37

elmex_sensitive hat geschrieben:Gilt das auch für Co-Trainer Harald Gämperle?

Natürlich will ihn Favre mit nach Berlin nehmen, da sie in der Schweiz sehr erfolgreich zusammengearbeitet haben. Wir wollen ihm diesen Wunsch gern erfüllen, aber Herr Gämperle hat in Zürich noch bis 2008 Vertrag. Deshalb kommt Hertha nur eine passive Rolle zu. Ich hatte nach einem Gespräch mit ihm den Eindruck, dass er gern nach Berlin kommen würde. Mal sehen, ob der FC Zürich ihn gehen lässt. Möglich ist auch, dass er dort kündigt.


...tönt spannend. kann er denn einfach mir nichts, dir nichts kündigen? und warum hat er's dann noch nicht getan?
«Wir freuen uns auf die Rückkehr von Pa Modou und wünschen ihm viel Erfolg mit dem FC Zürich.»

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mc_barney
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Beitragvon mc_barney » 16.06.07 @ 23:56

Brolin hat geschrieben:
elmex_sensitive hat geschrieben:Gilt das auch für Co-Trainer Harald Gämperle?

Natürlich will ihn Favre mit nach Berlin nehmen, da sie in der Schweiz sehr erfolgreich zusammengearbeitet haben. Wir wollen ihm diesen Wunsch gern erfüllen, aber Herr Gämperle hat in Zürich noch bis 2008 Vertrag. Deshalb kommt Hertha nur eine passive Rolle zu. Ich hatte nach einem Gespräch mit ihm den Eindruck, dass er gern nach Berlin kommen würde. Mal sehen, ob der FC Zürich ihn gehen lässt. Möglich ist auch, dass er dort kündigt.


...tönt spannend. kann er denn einfach mir nichts, dir nichts kündigen? und warum hat er's dann noch nicht getan?


Ja er kann.. Muss dann einfach blechen.
Für die meisten ist Fussball wie Konfirmation; Sie machen es nur wegen dem Geld!
(KIZ - ein bisschen abgeändert)

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Beitragvon Knipser89 » 17.06.07 @ 1:50

gibt es von der Fifa aus nicht eine Regel die besagt das ein Spieler seinen Vertrag künden kann und dann dem Verein "nur" noch das Gehalt zahlen muss, wo er in der Zeit noch verdienen würde in der der Vertrag laufen würde ?

Das wäre wohl kaum all zu viel...

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Beitragvon idurletram » 17.06.07 @ 5:35

Knipser89 hat geschrieben:gibt es von der Fifa aus nicht eine Regel die besagt das ein Spieler seinen Vertrag künden kann ...


Harald Gämperle hat keinen Spielervertrag.

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Ernst Rutschmann
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Beitragvon Ernst Rutschmann » 17.06.07 @ 10:29

Hertha rechnet mit der Zusage von Gämperle
Der Co-Trainer träumt von Berlin und hat in Zürich schon innerlich gekündigt

Von Dirk Banse und Sebastian Schlichting


Harald Gämperle fühlte sich sichtlich unwohl, als er am 29. Mai auf der Bühne des Berner Kursaals stand. Peinlich berührt nahm der 39-Jährige bei der "Nacht des Schweizer Fußballs" die Trophäe für den besten Trainer entgegen. Grund für seine Schüchternheit: Die Auszeichnung war gar nicht für ihn gedacht, er nahm sie nur stellvertretend für seinen Chef Lucien Favre entgegen. Der aber war an jenem Tag erst aus Berlin zurückgekommen, wo er sich zu Geheimverhandlungen mit der Vereinsführung von Hertha BSC getroffen hatte. Gegenüber seinem damaligen Arbeitgeber, den FC Zürich, hatte er dagegen erklärt, er mache Urlaub.


Geschichte wiederholt sich
Inzwischen hat sich der Nebel gelichtet, Favre hat beim Berliner Fußball-Bundesligisten einen Dreijahresvertrag als Cheftrainer unterschrieben. Doch jetzt scheint sich die Geschichte zu wiederholen. Objekt der Begierde ist diesmal Gämperle selbst. Favre möchte seinen Co-Trainer unbedingt vom FC Zürich loseisen. "Harry und ich sind ein gutes Team. Wir kennen uns seit Jahren, ergänzen uns gut und denken gleich", sagt Favre. Hertha-Manager Dieter Hoeneß will ihm diesen Wunsch gern erfüllen, hat schon den passenden Spruch parat. "Dann würde man hier auch den legendären Satz "Harry, fahr schon mal den Wagen vor' hören."

Soweit ist es allerdings noch nicht. Gämperle hat beim FC Zürich einen Vertrag bis 2008, Präsident Ancillo Canepa will ihn mit allen Mitteln halten. "Hertha bekommt ihn nur über meine Leiche", sagt er. Und auch FCZ-Sportchef Fredy Bickel denkt nicht daran, den Co-Trainer ziehen zu lassen. Bickel ist mit Gämperle lange befreundet, arbeitete einst mit ihm bei den Young Boys Bern. Damals lebten sie sogar zusammen in einer WG. Zürichs neuer Trainer Bernard Challandes setzt ebenfalls auf Gämperle: "Man hat mir gesagt, dass er bleibt. Gämperle ist wichtig, weil er das Team kennt."

Obwohl man bei Hertha die Aussagen kennt, ist die Hoffnung groß, dass Gämperle beim Trainingsauftakt am 25. Juni bereits Co-Trainer in Berlin sein wird. "Nach einem Treffen mit ihm weiß ich, dass er gern zu Hertha will", erklärt Hoeneß. Aus Gämperles Worten ist ein nahender Abschied aus der Schweiz ebenfalls herauszuhören. "Ich habe beim FCZ einen Vertrag, aber natürlich reizen mich die Bundesliga und der Assistentenjob bei Lucien Favre."

Bislang konnte Gämperle allerdings nicht aktiv werden. Zunächst musste der FC Zürich einen neuen Trainer finden. Der steht zwar jetzt mit Bernard Challandes fest, aber der ehemalige Coach der Schweizer U21-Nationalmannschaft hatte bis gestern seine Ferien in Griechenland verbracht. Also musste Gämperle das Training leiten. Erst morgen übernimmt Challandes.

Dann wird es spannend. Gämperle muss sich entscheiden. Auch wenn die Vereinsführung des FC Zürich ihn nicht hergeben will, gehen kann er trotzdem. Zwar hat er beim FCZ nicht wie Favre eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag, doch nach dem Schweizer Arbeitsrecht kann er sich aus dem Kontrakt herauskaufen. Dazu muss er nur kündigen. Galanter wäre natürlich ein Aufhebungsvertrag. Es ist davon auszugehen, dass Hertha ihn bei etwaigen finanziellen Forderungen unterstützen würde.

Insofern stehen die Chancen gut, dass Gämperle nach Berlin wechseln wird. Aus seinem Umfeld ist zu hören, dass er bereits mit Zürich abgeschlossen habe.


Aus der Berliner Morgenpost vom 17. Juni 2007

Lasst den Harry gehen; alles andere wäre nicht gut! Challandes soll einen wirklichen Neuanfang machen. Der neue FCZ wird wunderbar!

yellow
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Beitragvon yellow » 17.06.07 @ 10:38

Ernst Rutschmann hat geschrieben:Lasst den Harry gehen; alles andere wäre nicht gut! Challandes soll einen wirklichen Neuanfang machen. Der neue FCZ wird wunderbar!


Grundsätzlich stimme ich zu. Aber es gibt zwei Dinge, die mir zu denken geben:
1. Hat Challandes bisher immer betont, wie wichtig Gämperle für ihn sei.
2. Wer folgt als nächster nach Berlin? Für Hoeness sind wir doch längst zum Selbstbedienungsladen verkommen. Abmachungen mit unserem Staff kümmern ihn offensichtlich überhaupt nicht. Vorne spricht er so und hintenherum handelt er ganz anders.


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