Beitragvon Der Grieche » 31.05.07 @ 22:29
Letztendlich sind doch alle Spieler Söldner. Wer weiss wo unsere heutigen Stars wohl morgen oder übermorgen hinwechseln. Leib und Seele eines Vereins an einzelnen Spielern festmachen, halte ich für sinnlos. Der letzte echte Zürcher, den ich kenne, war der Fischer und der kam auch von St. Gallen. Er spielte längere Zeit konstant in der ersten Mannschaft bei uns und machte einige schwere Krisen mit. All diese jungen Wilden wie Gygax, Blerim oder auch Inler sind zwar "geili Sieche", aber waren auch schnell weg, sobald sich zweitklassige ausländische Vereine meldeten. Ich verurteile sie allerdings gar nicht. Ich will nur sagen, dass es mit dieser Vereinstreue ein zweischneidiges Schwert ist. Wenn ein 20jähriger seine erste gute Saison spielt und von den Massen hochgejubelt wird, übernimmt er schnell das Vokabular und den Habitus der Fans und beginnt Wappen zu küssen, Treueschwüre auf den Verein loszulassen und auf dem Meisterbalkon "Poropopo ...." zu singen. Sobald aber der Euro winkt, hat man die Treuebekundungen gegenüber den Fans vergessen. Für die sind wir doch auch nichts anderes als ein Publikum mit teils hysterischen Neigungen, wieso sollen wir denn die wie Götter behandeln? Natürlich ist ein Cabanas-Transfer ein harter Brocken für unsere Seele. Aber wenn er im nächsten Derby GC an die Wand spielt, dann werd ich mir ein Schmunuzeln nicht verkneifen können.
Leib und Seele eines Vereins sind immer noch wir, das Volk. Wir formen und lenken diesen Vereinskörper mit unserer Leidenschaft und unseren Taten. Wir entscheiden ob der FCZ in Sachen Arroganz die Basler und die Hoppers überholt oder nicht. Im Moment seh ich da aber gewisse besorgniserregende Tendenzen. Gegen die anzukämpfen wäre deshalb die Devise. Deshalb sollten wir uns nicht zu sehr mit dem Transfer gewisser Söldner befassen, sondern unsere Energie eher auf Problemfelder wie Schöttli und gewisse Machenschaften unseres Präsidiums gegenüber die Fankultur unseres Klubs.
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