aus der heutigen nzz;-)
«Bitte, überlege es dir»: Wie der YB-Sportchef um Chikhaoui werben könnte, den Fussballkünstler, der dem Berner Team wohl ganz gut täte.
Benjamin Steffen
Wie der YB-Sportchef Fredy Bickel um die Gunst Yassine Chikhaouis werben könnte, dessen Vertrag im FC Zürich im Sommer ausläuft:
«Lieber Yassine. Seit meinem Abgang im FCZ ist kaum ein Tag vergangen, an dem ich nicht an dich gedacht habe. Du fehlst mir. Bei YB habe ich viele wackere Arbeiter und den einen oder anderen Spieler, der sich für etwas Besseres hält – aber so einer wie du, so einer ist nirgends, diese Genialität, ach! Yassine, ich mag dich und brauche dich, und ich könnte dir einen ordentlichen Lohn zahlen, jedenfalls mehr, als dir im FCZ jemals geboten worden ist. Ja, im FCZ muss Ancillo wirklich sparen, erst recht, seitdem ihm seine Frau auf die Finger schaut. In Bern aber machen wir uns einen Spass daraus, ab und zu von Sparbremsen und so zu reden. Doch wenn wir jemanden von ganzem Herzen wollen, stiefle ich mir zwei, drei Argumente zusammen, rufe Andy Rihs an, erzähle etwas von Champions League und Phase 4 und so – und schon ist er Feuer und Flamme und alles geritzt.
Glaube mir, du würdest dich wohl fühlen bei uns. Ich bin ja da, aber viele andere auch: Milan Gajic würde für dich die Knochen hinhalten, zudem ist Harry Gämperle wieder bei mir, Erich Hänzi, Alain Rochat, Stefan Knutti, sogar Ernst Graf, du weisst schon, der Nachwuchschef. Wir sind eine glückliche grosse Familie, der nur noch der verlorene Sohn fehlt. Also, bitte, überlege es dir. Ich komme gern mal nach Zürich, um alles zu besprechen. Wenn's sein muss, finden wir sicher auch für Amine Chermiti ein Plätzchen, wie gesagt, Geld ist kein Problem. Ich möchte dich, dich und nochmals dich. Uli Forte quengelt zwar immer, ich solle Vero Salatic holen – er schwadroniert etwas von physischer Präsenz und taktischer Brillanz, aber was weiss Uli schon von Fussballkunst? Er war zuletzt ja GC-Trainer. Forte ist auf die lustige Behauptung gekommen, in fünf Spielen sei Salatic viermal gut bis sehr gut, du hingegen höchstens einmal. Mir egal. Lieber gewinne ich mit dir einmal, als mit Salatic viermal nicht zu verlieren. Viele Siege sind sich die Berner ohnehin nicht gewohnt.
Melde dich, wir finden eine Lösung. Dein Fredy»