Interview mit Lulu
«Ich will Raffael immer noch»
Manager Dieter Hoeness sieht Hertha auf einem guten Weg, die Spieler loben Lucien Favre (49). Unter dem Ex-FCZ-Trainer gehts in Berlin bergauf.
Lucien Favre, im Sommer bezweifelten Sie Herthas Qualität, jetzt ist Ihr Klub Fünfter. Haben Sie die Mannschaft unterschätzt?
Lucien Favre: Nein, ich war damals nicht zu pessimistisch. Ich traf die Aussagen im Trainingslager, als etliche Transfers ausstanden.
Wie viel von Ihrer Handschrift erkennen Sie momentan schon?
Was ich will, ist einfach. Wer Fussball spürt, begreift mich schnell. Und meine Spieler wollen lernen.
Was fehlt noch?
Sehr viel. Wir kassieren vermeidbare Tore, weil wir uns zu viele Ballverluste leisten.
Falls das Führungstrio am Wochenende patzt, könnte Hertha mit einem Sieg gegen Dortmund Platz eins erobern. Müssen Sie die Euphorie bremsen?
Für Euphorie gibt es überhaupt keinen Grund. Hertha war in der Rückrunden-Tabelle der vergangenen Saison Sechzehnter.
Ist Hertha schon in diesem Jahr ein Europacup-Anwärter?
Sie wollen mich locken, aber für eine Bilanz ist es viel zu früh. Fragen Sie mich an Weihnachten.
Im Sommer kam Ihr Wunschstürmer Raffael vom FC Zürich nicht. Kriegen Sie ihn im Winter?
Ich möchte Raffael immer noch.
«In Basel finde ich den Bahnhof sehr schön», sagt Hannu Tihinen bei der Begrüssung trocken. Der Journalist ist etwas verwirrt und der Finne grinst schelmisch: «…weil es dort einen direkten Zug nach Zürich gibt.»