Knilch hat geschrieben:vfl-methusalem hat geschrieben:Die Absage Klinsmanns kam nun wirklich alles andere als überraschend. Bei dem Hype, der um seine Person entstanden war, wäre in Zukunft ein Privatleben noch unmöglicher geworden. Alles andere als Titel (EM 2008 und WM 2010) wären als Niederlagen gewertet und in der Öffentlichkeit entsprechend kommentiert worden. So aber geht Klinsi in die Geschichte ein als der Mann, der in Deutschland (zumindest für einen Monat) eine bis dato nie gekannte Euphorie und Feierfähigkeit entfachte. Unter dem Strich aber bleibt: Die Zahl der Arbeitslosen ist durch Klinsi nicht gesenkt worden; die Zahl der Menschen (incl. Kinder), die an oder unter der Armutsgrenze leben, ebenso wenig. Deutschland im Alltag.
Warum so negativ?
Immer hin konnte man in Deutschland (und auch in der Schweiz) wieder einmal Flagge zeigen ohne das man gleich zum Nazi abgestmpelt wurde.
Wenn das so bleibt und man stolzer Deutscher/Schweizer sein kann, wurde den Rechten eine Grundlage ihrer Argumentation entzogen und das hat eine weitaus grössere Wirkung als die normale Euphorie.
Du hast doch auch schon andere Posts von mir zum Thema WM gelesen und weisst, dass ich dem Thema nicht grundsätzlich negativ gegenüber stehe - ganz im Gegenteil. Was aber seit heute nacht los ist, steht in keinem Verhältnis zu den deutschen Alltagsproblemen. Man könnte meinen, das Leben ohne Klinsi sei nicht zu führen. Man könnte meinen, seine Ablehnung sei eine nationale Katastrophe. Klar, die Politiker werden es am meisten bedauern, dass er nicht weitermacht - haben sie doch jetzt keinen mehr, der von den Missständen im Lande ablenkt... Ob man den Rechten nachhaltig eine Argumentationsgrundlage entzogen hat - ich würde es nur zu gerne glauben. Lass uns darüber in einem halben Jahr nochmals reden...