Beitragvon Händ Ue » 07.02.10 @ 12:05
Wenig Chancen für ein Doppelstadion in Zürich
Der Stadtrat sieht vor allem Nachteile einer Duplex-Arena
Der Stadtrat von Zürich hält nicht allzu viel von der Idee einer Duplex-Arena, wie sie von privater Seite ins Gespräch gebracht worden ist. Das schreibt er in der Antwort auf eine Anfrage aus dem Gemeinderat.
ak. ⋅ Der Architekt Walter Wäschle, der sich ab und zu mit eigenen Ansätzen zu städtebaulichen Fragen meldet, hatte die Idee einer Duplex-Arena für Fussball und Eishockey schon vor zwei Jahren entwickelt. So richtig lanciert wurde sie allerdings erst nach dem Scheitern des «Stadions Zürich» im letzten Jahr. Die Projektskizze sieht vor, ein Fussball- und ein Eishockeystadion unter einem Dach zu vereinen, verbunden mit einem Restaurant, das für beide Bereiche offen wäre.
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Dass der Stadtrat von der Idee nicht allzu viel hält, war verschiedentlich Bemerkungen einzelner Stadtratsmitglieder zu entnehmen. Die schriftliche Anfrage von Andreas Ammann und Andrea Nüssli-Danuser (beide sp.) gab ihm nun aber Gelegenheit, seine Skepsis ausführlich zu begründen.
Grosse Sicherheitsprobleme
Schon auf den ersten Blick ist die ablehnende Haltung des Stadtrats ersichtlich: Bei der Aufzählung von positiven und negativen Aspekten einer Duplex-Arena hält er sich ganze drei Zeilen lang mit Positivem auf, dem Negativen widmet er dagegen mehr als eine ganze Seite. Positiv ist laut der Antwort, dass man auf einen Schlag die Probleme der Fussballklubs und der ZSC Lions lösen könnte, und es wäre «möglicherweise ein gewisses Synergiepotenzial vorhanden». Auf der andern Seite ist der Stadtrat aber überzeugt, dass der Platz beim Hardturm nicht reichen würde für das Doppelstadion. Zudem wären die Klubs bei der Spielplangestaltung eingeschränkt, weil man parallele Spiele vermeiden müsste. Die Anwohner wären doppelt belastet, und das Sicherheitsproblem wäre grösser, wenn gleichzeitig ein Spiel und eventuell noch eine andere Veranstaltung stattfänden. Die Kosten würden sich auf 200 Millionen Franken belaufen, und es wäre fraglich, ob ein solches Projekt kurzfristig realisierbar sei, merkt der Stadtrat weiter an. Ein weiterer, wohl nicht unwichtiger Grund für die Ablehnung dürfte sein, dass der Stadtrat von den Initianten der Duplex-Arena nicht vorinformiert worden war. Das habe «nicht gerade zur Vertrauensbildung beigetragen».
Weiterplanen am Hardturm
Immerhin gesteht der Stadtrat nun ein, dass die Situation für Fussballklubs und ZSC «nicht optimal» ist. GC und FCZ spielen im Letzigrund, das nicht für Fussballspiele gebaut worden ist, und der ZSC ist im Hallenstadion bei der Gestaltung des Spielplans zu stark eingeengt. Nach wie vor setzt der Stadtrat aber auf zwei Stadien an unterschiedlichen Standorten. Eine Task-Force ist daran, nach Lösungen für ein zahlbares Fussballstadion Hardturm zu suchen. Noch dieses Jahr soll über einen Projektierungskredit entschieden werden.
Mit em FCZ isch‘s sone Qual, alli händ s’Gfühl es seg nüme normal. Aber euse Glaube isch härter als Schtahl, wil mir bäted zum heilige Schal!!!