So kommt die EM nach Zürich

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fat
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Re: tram

Beitragvon fat » 04.06.04 @ 12:10

grandezurigo hat geschrieben:hoi flo
die Linie 18 wird eh gebaut. weshalb dann auf bessere Zeiten warten? !


genau so wie die von der stadt versprochene tramverlängerung zum zoo ..

Verzichten will der Zürcher VCS auf eine Beschwerde deshalb nicht, weil er damit schlechte Erfahrungen gemacht hat: Als er seinen Rekurs gegen die Masoala-Halle des Zürcher Zoos zurückgezogen hatte, war die darin verlangte Verlängerung der Tramlinie bis zum Zoo trotz eines politischen Versprechens nie mehr ein Thema.


http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/zu ... 77872.html


Battle Axe
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Beitragvon Battle Axe » 04.06.04 @ 19:54

Mieser Trick
Von Roger Keller


Der VCS Zürich stellt sich in der Stadion-Frage immer mehr ins Abseits. Bisher konnte er die Vorwürfe, er missbrauche das Verbandsbeschwerderecht, jeweils gelassen kontern: Seine Gerichtserfolge für umweltkonforme Verkehrslösungen bei Einkaufszentren zeigten, dass er zu Unrecht angefeindet wurde. Nun versucht er seine Haltung aber derart unorthodox durchzuwürgen, dass man von Rechthaberei sprechen muss.

Rechthaberei ist es deshalb, weil sich der Kampf nur noch in zweiter Linie gegen den Verkehr des Einkaufszentrums Stadion richtet - ein Anliegen, das in der Beschwerde der Anwohnenden ohnehin gerügt wird und dort ebenfalls gut aufgehoben ist.

In erster Linie zielt die Attacke auf den VCS Schweiz: Die Zürcher tragen einen internen Machtkampf auf Kosten Dritter aus. Wenn die Inkompetenz an der VCS-Spitze wirklich so gross ist, wie die Zürcher Sektion behauptet, muss sie erst dort ausmisten, bevor sie andere darunter leiden lässt.

Der VCS Zürich mag mit seinen vier Mitunterzeichnenden ein juristisches Hintertürchen finden, um seinen Rekurs gegen die Verkehrsbelastung des Projektes trotzdem noch zur Behandlung zu bringen. Aber dieses Vorgehen ist nichts mehr als ein mieser Trick. Es dient niemandem. Am wenigsten dem ohnehin angefeindeten Verbandsbeschwerderecht und der Umwelt.

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Tages-Anzeiger vom 07.06.2004

Beitragvon Battle Axe » 07.06.04 @ 7:14

Stadion-Streit: TCS-Chef lanciert Einigungsversuch

TCS-Geschäftsführer und FDP-Kantonsrat Reto Cavegn will auf dem letzten Kilometer der A 1 Tempo 50 einführen und so den Rückzug der Beschwerden und den Stadionbau ermöglichen.

Von Martin Gmür

Zürich. - Reto Cavegn hat heute eine schwierige Aufgabe. Er wird durch das Rathausfoyer weibeln und möglichst alle Kantonsratsfraktionen von seinem Vorschlag zu überzeugen versuchen: Die A 1 von und nach Baden und Bern soll etwa ab der Zürcher Stadtgrenze keine Nationalstrasse erster Klasse mehr sein und mit Tempo 50 signalisiert werden. Das brächte der Grünau, den Familiengärten sowie den angrenzenden Quartieren zwar kaum viel weniger Verkehr, aber weniger Lärm und etwas bessere Luft. Cavegns Absicht: Wenn möglichst viele Fraktionen eine entsprechende Vereinbarung unterschreiben, hätte die Baudirektion einen Grund und eine verlässliche Grundlage, diesen Vorschlag dem Bund zu unterbreiten. Dieser ist für die Abklassierung zuständig. Den privaten Beschwerdeführern gäbe eine breit abgestützte Vereinbarung die Gewissheit, dass der Kantonsrat hinter dem Anliegen steht. Das könnte sie zum Rückzug ihrer Beschwerden bewegen, hofft Cavegn.

Grüne sagen: «Eine kleine Sensation»

Kantonsrätin Katharina Prelicz-Huber (Grüne), die der Verhandlungsgruppe der Beschwerdeführer angehört, hält den Vorschlag für einen tauglichen Ausweg: «Das bringt sehr viel.» Cavegns Einlenken sei sogar «eine kleinere Sensation» - linke und grüne Kreise würden diese Verkehrsberuhigung schon seit Jahren fordern. Die Verhandlungsgruppe trifft sich morgen Dienstag wieder, also muss Cavegn heute die Unterschriften beibringen. FDP und CVP von seinem Anliegen zu überzeugen, sei zwar schwierig, aber möglich, sagt Cavegn. Die Zustimmung der SVP sei gar nicht unbedingt nötig, aber wünschbar.

Rechtlich käme einer solchen Vereinbarung zwar keine Bedeutung zu, da die Kantonsräte nicht an Fraktionszwänge gebunden sind. Aber Cavegn versteht die Unterschriften der Fraktionschefs als politisches Signal: «Wir wollen das Stadion und die Europameisterschaften 2008 in Zürich.»

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flo
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Beitragvon flo » 07.06.04 @ 13:34

Dieter hat geschrieben:Einzig die beiden Fanszenen der zürcher Vereine werden die grossen Verlierer sein... aber eben, hauptsache drei EM-Spiele.

Ich verstehe die Argumente, weshalb die EM und das neue Stadion für die Fanszene schlecht sein sollen, auch wenn ich sie nur zum Teil teile.

Nun gehe ich aber davon aus, dass die EM so oder so in der Schweiz stattfindet und dass das Stadion Zürich so oder so kommt, einfach je nach Rekursen etwas früher oder später und etwas ökologischer oder etwas weniger ökologisch. Ob in diesem Stadion auch noch drei EM-Spiele stattfinden oder nicht, halte ich für die Fanszenen ehrlich gesagt nicht als relevant. Relevant ist meiner Meinung nach nur, ob die EM kommt und ob das Stadion kommt, und hier ist meines Erachtens die Entscheidung längst gefallen und kann nicht rückgängig gemacht werden, wenn drei EM-Spiele im Stadion verhindert werden.


@grandezurigo: Das mit dem Tram 18 sehe ich auch so. Ein guter öV-Anschluss ist für mich das A und O eines jeden grossen Bauprojektes.


@leon: Deine Vorwürfe sind so falsch wie lächerlich. Ich habe nur zwei Verbindungen zu den beteiligten Parteien: Beim VCS bin ich Mitglied, und bei der Stadt Zürich bin ich Einwohner. That's all.

Ich denke, du solltest in Zukunft etwas vorsichtiger sein mit dem Austeilen von abstrusen Anschuldigungen. Auch in deinem eigenen Interesse.


@franky: Ich bin aktives SP-Mitglied.


@Baygon: Jepp, völlig trocken nach Hause gekommen. Ein Schirm ist eine gute Sache. Und ja, Ducati, die Germanen haben nicht leid gespielt. Sehr effizient. Sehr deutsch eben. ;)
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flo
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Re: Tages-Anzeiger vom 07.06.2004

Beitragvon flo » 07.06.04 @ 13:40

Battle Axe hat geschrieben:TCS-Geschäftsführer und FDP-Kantonsrat Reto Cavegn will auf dem letzten Kilometer der A 1 Tempo 50 einführen und so den Rückzug der Beschwerden und den Stadionbau ermöglichen.

Der Cavegn überrascht mich. Ist ja eigentlich ein Hardliner sondergleichen. Aber was er hier vorschlägt, ist wirklich gut. Ein tauglicher Kompromiss, mit dem alle leben können. Oder jedenfalls sollten.

Seine Grundidee ist offenbar eine ähnliche wie die meinige: Man muss den Rekurrenten etwas geben, damit sie ihr Gesicht wahren können und vor allem damit sie auch effektiv etwas herausgeholt haben für die Umwelt und für die Menschen in Zürich.

Wenn das Stadion mit 816 Parkplätzen kommt und dafür die Autobahn auf Tempo 50 reduziert wird, profitieren unter dem Strich alle beteiligten Parteien.

Der VCS hat viel für die Umwelt herausgeholt, weil langsamere Autos weniger Abgase und weniger Lärm verursachen als schnell fahrende. Die Anwohner (IG Hardturm) profitieren davon besonders direkt.

Der CS tut Tempo 50 ebenfalls nicht weh. Und die Stadt Zürich wünscht sich das eh schon lange.

Cavegns Vorschlag verdient deshalb Unterstützung.
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Beitragvon Battle Axe » 09.06.04 @ 9:20

Zwar von gestern aber trotzdem sehr informativ

8. Juni 2004, 02:26, Neue Zürcher Zeitung

Keine Willkür bei der Berechnung der Parkplatzzahlen

Stadtverwaltung verteidigt das Fahrtenmodell des Stadions Zürich

Im Streit um das neue Fussballstadion auf dem Hardturmareal stehen neben der Grösse des Bauvolumens die Anzahl Parkplätze im Mittelpunkt. Die Stadtverwaltung betont, dass die von ihr berechneten Zahlen nicht einseitig die Anliegen der Investoren berücksichtigen, sondern auch dem Umweltschutz Genüge tun.

mju. Der Verkehr stellt neben dem Schattenwurf den grössten Stolperstein auf dem Weg zur Realisierung des geplanten Fussballstadions auf dem Hardturmareal dar. Grundlage für die Berechnung der Parkplatzzahlen ist laut Andy Fellmann, Verkehrsplaner beim Tiefbauamt der Stadt Zürich, die städtische Parkplatzverordnung. Sie wurde vom Gemeinderat 1996 beschlossen. Die Verordnung legt fest, wie viele Parkplätze bei Neubauten erstellt werden dürfen, damit der Verkehr im Quartier nicht zusammenbricht. Dazu wird eine Zahl von minimal erforderlichen und maximal zulässigen Abstellplätzen berechnet. Zudem sind auf Stadtgebiet verschiedene Reduktionsgebiete ausgeschieden - Gegenden, die besonders stark vom Verkehrschaos bedroht sind oder in denen die Luftqualität den Grenzwerten nicht genügt. Im Reduktionsgebiet A, der Zürcher Altstadt, dürfen nur 10 Prozent der eigentlich gemäss Parkplatzverordnung möglichen Abstellplätze erstellt werden. Im Gebiet D, in welchem das Planungsgebiet des Stadions liegt, müssen minimal 60 Prozent der Parkplätze gebaut werden; maximal dürfen 95 Prozent der Parkplatzzahl bereitgestellt werden.

Welches Reduktionsgebiet?

Der VCS Zürich kritisiert, dass das Stadion dieser Zone D zugeteilt ist: Eigentlich müsste der Bau mindestens in der Zone C liegen, in der minimal 40 und maximal 75 Prozent der Parkplatzzahl erstellt werden darf. Die neuen Tram- und Buslinien, so der VCS, sorgen für eine viel bessere Erschliessung als bisher - also sollten logischerweise weniger Parkplätze zugestanden werden. Die Argumentation des VCS stützt sich auf einen Passus aus der Beurteilung der Stadtverwaltung über die Umweltverträglichkeit des Gestaltungsplanes. Zwar ist dieser Passus dahingehend interpretierbar, wie Karl Tschanz, Leiter Umweltschutzfachstelle beim Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich, einräumt. Die Überlegung des VCS stimme so aber nicht: Als die Reduktionsgebiete festgelegt wurden, seien alle künftig möglichen Erschliessungen schon berücksichtigt worden, inklusive des Trams 18 in Zürich West. Man bewillige heute bereits sehr restriktiv - nämlich so, als wäre die Erschliessung mit öffentlichem Verkehr so gut, wie sie der Richtplan und die darauf basierende Parkplatzverordnung für die Zukunft theoretisch vorsehen. Der Bau neuer Tram- oder Buslinien habe darum auf die Einteilung der Reduktionsgebiete keinen Einfluss mehr.

Fahrtenmodell und Fahrtenzahlen

Umstritten ist auch das Fahrtenmodell, dem die Zürcher Stimmberechtigten mit dem Ja zum Gestaltungsplan für das Stadion zugestimmt haben. Die Parkplätze, so die Überlegung der Stadt, sollen nicht spezifischen Nutzungen zugeteilt werden - dem Hotel, den Büros oder dem Stadion -, sondern allen zur Verfügung stehen. Damit der Autoverkehr nicht ausufert, werden die Autos, die ins Parkhaus einfahren, gezählt. Sind es mehr als die von der Stadt zugestandene Fahrtenzahl, müssen die Investoren Gegenmassnahmen ergreifen.

Der Regierungsrat hat in seinem Entscheid vom April bestimmt, dass für das Fahrtenmodell nicht sämtliche 1250 Parkplätze benutzt werden dürfen, welche im Stadion gebaut werden sollen, sondern nur jene 816, die theoretisch zur Mantelnutzung gehören. Die restlichen Stellplätze müssen abgesperrt bleiben, wenn im Stadion keine Veranstaltungen laufen. Der Regierungsrat hat sich damit dagegen gewehrt, dass das Fahrtenmodell für die Parkplätze des Stadions und der Mantelnutzung gilt - eine Entscheidung, die das von der Stadt vorgeschlagene Parkplatzkonzept aber nicht grundsätzlich in Frage stellt.

Ebenso hatte der Regierungsrat die Anzahl erlaubter Fahrten von 2,5 auf 2,2 Millionen korrigiert. Wie erklärt es sich aber, dass der Kanton, die Stadt, die Anwohner und der VCS zu so unterschiedlichen Fahrtenzahlen kommen? Grundsätzlich kann man diese Zahlen auf verschiedenste Weise ermitteln. Die Stadtverwaltung nahm bei ihrer Berechnung das Reduktionsgebiet D der städtischen Parkplatzverordnung als Basis und kam auf 1,6 bis 2,6 Millionen Fahrten; sie gestand dem Stadion schliesslich 2,5 Millionen Fahrten zu. Hätte die Stadt die kantonale Wegleitung zugrunde gelegt, würden sich gar 2,4 bis 3,3 Millionen Fahrten für das Stadionprojekt ergeben: Die Richtlinien des Kantons sind weniger streng als die Parkplatzverordnung der Stadt, wie Tschanz betont. Der VCS Zürich hingegen geht bei seinen Berechnungen davon aus, dass das Reduktionsgebiet C als Grundlage gelten muss - fälschlicherweise, wie die Stadt überzeugt ist. Der VCS kommt darum auf eine Zahl von 1,2 bis 2 Millionen möglicher Fahrten und verlangt kompromisslos das Minimum.

Die Stadtverwaltung wehrt sich gegen den Vorwurf, bei der Berechnung der Fahrtenzahlen willkürlich gehandelt zu haben. Mit der jetzt geltenden Fahrten- und Parkplatzzahl sei auch den Ansprüchen an den Umweltschutz Genüge getan, zeigen sich Tschanz und Fellmann überzeugt.

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Beitragvon flo » 09.06.04 @ 10:35

Das Verhalten der Stadtverwaltung ist erstaunlich dilettantisch.

Die Herren sollen sich gefälligst darauf konzentrieren, in Zukunft das Beste herauszuholen, statt auf unhaltbaren Positionen zu bestehen.

Der Regierungsrat hat entschieden, und das Verwaltungsgericht wird diesen Entscheid mit Sicherheit nicht im Sinne von der CS und der Stadt korrigieren. Wenn die Stadtverwaltung nun trötzelt, ist das eine reine Verschwendung von Steuergeldern und von wertvoller Zeit. Denn: Selbst wenn der Herr Tschanz juristisch gesehen Recht hätte (was er nicht hat), brächte es nichts, sich bei der freisinnigen Parteizeitung auszuheulen. Denn die Würfel sind gefallen, und sie sind gegen Herr Tschanz gefallen.

Rechthaberei hilft in der jetztigen Situation herzlich wenig. Was es braucht, sind pragmatische Lösungen. Es wäre schön, wenn dies auch die Herren in der Stadtverwaltung verstehen würden.
SchwarzRotGold


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