gelbeseite hat geschrieben:Maloney hat geschrieben:gelbeseite hat geschrieben:Ich äussere mich sehr oft kritisch gegenüber Canepas, verstehe aber den Aufhänger bei deiner Liste nicht. Würde spontan behaupten, dass in der überwältigenden Mehrheit von KMU AGs der Mehrheitsaktionär und Präsident auch allen Gremien vorsitzt oder mindestens beiwohnt. Zumal diese Posten sich auf dem Organigramm gut machen, im Tagesgeschäft aber kaum ins Gewicht fallen. Wäre mMn. komisch, würde AC als Präsident in nur einem dieser Ämter fehlen (ausgenommen Sportchef).
Ah stimmt. Der FCZ ist ja jetzt einfach eine KMU... Tun wir mal so als wäre der FCZ ein Fussballverein: Welcher andere Super League Verein hat nur annährend ein solches Organigramm?
Du kannst dir deine schnippische Art gerne gleich wieder verkneifen. Die Aufteilung zwischen Profibetrieb und Verein sollte dir hinrechend bekannt sein. Die Betriebsgesellschaft FCZ AG erfüllt meines Wissens bezüglich Umsatz und Mitarbeiterzahl ziemlich genau die Anforderungen an ein KMU. Wenn dir der Begriff Mühe macht, kannst du dich da ja auch weiter einlesen.
Zu deiner Frage: Man hat beim FCZ die Sondersituation eines vollamtlichen Präsidenten und setzt die Tradition auf einzelne Person(en) als Trägerschaften fort, die auch schon unter Hotz so gelebt wurde. Darüber hinaus ist der Staff im Vergleich zur Ära Hotz gewachsen, zugegeben waren dies auch andere Zeiten.
Dass das Ehepaar Canepa anders als Constantin, Rihs, Heusler, Anliker und co. im Vergleich mehr operative Tätigkeiten übernimmt, ist der Vollamtlichkeit geschuldet. Du darfst meinetwegen gegen AC wettern wie du willst, bei Heliane Canepa kann ich aber sehr gut nachvollziehen, dass sie gewisse Aufgaben gerne gleich selbst übernimmt. Nicht nur wegen der Kosteneffizienz, sondern auch wegen ihrer fachlichen Kompetenzen. Ansonsten darfst du mir gerne Personen nennen, die einen besseren Leistungsausweis mitbringen und sich für diese Stelle interessieren. Klar, rührt ihr Engagement auch da her, dass es ihr erarbeitetes Geld ist, welches AC jährlich in den FCZ buttert. Ich kann jedoch nichts verwerfliches daran finden, dass sie ihre Investitionen schützen will.
Unterm Strich verstehe ich nicht ,was du mit krassem Machtungleichgewicht meinst. Zwischem wem denn? Die Canepas halten gut 90% der Aktien, da wird sowieso das gemacht, was sie wollen. Das ist bei ziemlich jedem Club der Fall, darum ist es gar nicht so verkehrt, wenn man sich die Posse mit ständigen Entlassungen etc. à la GC und Sion direkt schenkt.
Was du dem Ehepaar Canepa wirklich ankreiden kannst, ist die Sache mit dem Sportchef Ancillo. Ja, man braucht einen Sportchef, der nicht zugleich Präsident ist. Andererseits macht er seinen Job okay. Ich gehe sogar so weit und sage, ich kann verstehen weshalb er auch dieses Amt gleich selbst übernehmen will.
Wie war das denn noch gleich unter Bickel, wo man zwar einen überteuerten Kader hatte, aber dennoch Leute wie Luca Ladner und Mehdi Challandes Spielzeit bekamen. Jeder noch der verecktere Transfercoup, jeder noch das grössere Talent. Natürlich wird dir jeder aus dem Triumvirat Canepa/ Bickel/ Challandes bestätigen, dass es jeweils die anderen waren, die diese Fumpen unbedingt wollten. Selbst der Hopper Andy Ladner wird dir bestätigen, dass sein Junior nur ganz knapp einer Weltkarriere vorbeigeschrammt ist.
Der Knall mit Bernet ist dann schon besorgniseregender. Ohne weitere Hintergründe zu kennen, vermute ich dass Bernet bei einem Thema nicht einlenken wollte, und deshalb den Hut nehmen musste. Scheisse! Aber wo läuft's denn besser? In Basel, wo man Jahr für Jahr Meistertrainer entlässt, weil sie der Leitung aus Grund XY nicht mehr ins Schema passen? Bei GC? In Luzern mit Frei? Wenigstens ist man beim FCZ selbstkritisch* genug und gesteht sich ein, dass man es lieber selber machen will. Klar man kann auch pro Jahr 10 angestellte verheizen bis im Club nichts mehr zusammenpasst wie in Sion, oder Schwätzer (Bickel/Forte) verpflichten wie in Bern, das Ergebnis bleibt immer das selbe. Immerhin hat man beim FCZ im zweiten Glied, der Academy usw. Leute, die ihren Job verstehen und auch unter Canepas Ägide eine tolle Arbeit leisten.
Du siehst mir das viel zu unkritisch. Der FCZ ist doch nicht einfach eine x-beliebige KMU! Canepas versprochenes Ziel war es den FCZ auf eigene Beine zu stellen. Inzwischen ist der FCZ abhängiger von den Canepas als er es von Hotz war, da andere Investoren verjagt wurden. Was würde passieren, wenn die Canepas keine Lust mehr haben? Dann wäre Schicht im Schacht im derzeitigen Zustand.
Die Canepas sind nicht nur die praktisch alleinigen Geldgeber, sondern inzwischen in allen operativen Geschäften tätig bzw. Vorsitzend. Das ist das Gegenteil von "good corporate governance" und saugefährlich. Gilt nun "Wer zahlt befiehlt"? Ok. So gesehen gehört der FCZ nun einfach den Canepas. Dann können wir uns in Zukunft die Kritik ja sparen. Aber irgendwie kann und will ich das nicht ganz akzeptieren, weil der FCZ einfach nicht irgendeine KMU für mich ist deren Dienstleistung ich in Anspruch nehme.
Und dein rumgehake auf Bickel ist nicht wirklich fair. Woher kamen denn alle vorherigen Transfers, welche uns eine Jahrhundertmannschaft beschafft haben?