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Neue Tramlinien und Stadionbahnhof für Zürich
Erster Kickoff Ende 2006: Modell des neuen Zürcher Fussballtempels.
Ende 2006 soll der erste Fussballmatch im neuen Stadion in Zürich-West steigen. Der private Gestaltungsplan ist bis zum 10. Februar öffentlich aufgelegt. Knackpunkt des Sporttempels für 30’000 Zuschauer ist die Verkehrserschliessung.
Dossier Die neuen Stadien
Mit dem jetzt vorliegenden Gestaltungsplan habe «das Symbol für die Kraft der Stadt Zürich» eine entscheidende Etappe genommen, sagte Stadtpräsident Elmar Ledergerber am Donnerstag. Das im April präsentierte fünfeckige, 350 Millionen Franken teure Grosstadion wurde ohne grosse Abstiche in den Gestaltungsplan übernommen.
Ebenfalls Teil des Gestaltungsplans sind die Mantelnutzungen im Stadion und auf einem Areal daneben. Vorgesehen sind neben einem Einkaufszentrum Hotels, Fachmärkte, Handel- und Gewerbebetriebe sowie Wohnungen.
Dabei wurden gegenüber dem Vorprojekt Abstriche gemacht: Wegen der «sensitiven Quartierstrukturen» wurde die Ausnützung reduziert und die vermietbare Verkaufsfläche beschränkt.
Erst die kommerziellen Nutzungen sichert laut Ledergerber einen wirtschaftlichen Betrieb des Stadions. Bei den «konfliktträchtigen Punkten» wie Nutzungsmix oder Verkehrserschliessung habe man sich zwischen den Investoren und der Stadt geeinigt.
Man einigte sich aus ökologischen Gründen laut Architekt Peter Meili auf eine tiefere Parkplatzzahl (1250 statt 1500). Der Anteil des öffentlichen Verkehrs soll laut Stadtrat und Tiefbauvorstand Martin Waser von heute rund 20 auf 50 Prozent gesteigert werden.
Geplant sind bis 2007 eine neue Tramlinie vom Stadion nach Altstetten, eine neue Buslinie zum Bahnhof Hardbrücke und ein «Veranstaltungsbahnhof» dank dem die Sportfans direkt vor das Stadion gefahren werden können. Längerfristig seien «als Vision» noch zwei weitere Tramlinien geplant.
Läuft alles nach Plan wird der Stadtrat im Frühling 2003 die Weisung präsentieren, nach der Behandlung im Parlament soll im September 2003 die Volksabstimmung stattfinden. Ende 2006 wäre das Stadion fertiggestellt, rechtzeitig für die Fussball-EM 2008, für deren gemeinsame Austragung sich die Schweiz und Österreich bewerben. Der Entscheid dazu wird noch Mitte Dezember fallen.
Die Stadt Zürich treibt das Stadionprojekt in enger Kooperation mit der Credit Suisse (CS) voran. Beide bringen als Grundeigentümer das nötige Land ein. Die CS entwickle jetzt das Projekt zur «Investitionstauglichkeit» weiter, sagte Reinhard Giger, bei der Grossbank für das Projekt zuständig.
Die Suche nach drei bis fünf Investoren erachtet er trotz der Wirtschaftsflaute als unproblematisch: «Bei diesem Projekt werden die Investoren Schlange stehen» gab sich Giger überzeugt. Die CS war und ist bereits bei den neuen Stadien in Basel, Bern und Genf führend beteiligt.