Medien

Diskussionen zum FCZ
zberg
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Re: Medien

Beitragvon zberg » 08.11.11 @ 13:46



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Sektor D
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Re: Medien

Beitragvon Sektor D » 08.11.11 @ 13:59

zberg hat geschrieben:http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/stadt/Suedkurve-Mit-dem-Erfolg-kamen-die-Probleme/story/19264286


So, jetzt reichts! Hat die gesamte Schweizer Medienlandschaft nichts besseres zu tun, als jeden Fan und jedes "Vorkommnissli" in einer
Kurve hobby-psychologisch zu untersuchen und zu radikalisieren??

Der letzte Abschnitt in diesem Bericht ist ja i.O., aber es reicht jetzt wirklich. Kann den Scheiss nicht mehr hören... Aber offenbar leben
wir (abgesehen vom Fussball-Fan-Umfeld) in einer wunderbaren Welt, in der Milch und Honig fliesst.

Gut zu wissen, dass ich mir über A-Waffen im Iran, Finanzkrisen und Naturkatastrophen keine Gedanken zu machen brauche...
In addition, credo quod Basilee habet destrui. (o.V.)

«Ich kann das alles nicht fassen; ich google "Sophie Scholl" und finde Jana aus Kassel...» by Nic Knatterton, DJ Spice 23, Nordmonopol

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Jure Jerkovic
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Re: Medien

Beitragvon Jure Jerkovic » 08.11.11 @ 13:59

CHEFF hat geschrieben:http://www.blick.ch/sport/fussball/international/chiumiento-und-hassli-nominiert-186467

würde Chermiti und Schönbi gegen die 2 sofort tauschen..

war klar bei diesen beiden toren. davon kann sich vancouver allerdings nix kaufen. gehört aber in den ehemaligen-thread.

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Tsüri
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Re: Medien

Beitragvon Tsüri » 08.11.11 @ 14:08

din Vater hat geschrieben:Fussball in den Medien
Distanzlos gegen Fangewalt
Pascal Claude, 4. November 2011, 10:07

«Es sollte eigentlich die schönste Nebensache der Welt sein», sagt Urs Leuthard in der «Rundschau» vom 5. Oktober. «Es sollte eigentlich eine gewisse journalistische Nüchternheit gewahrt werden», möchte man entgegnen. Geht es um Fussball in den Medien, geht gar nichts mehr. Die Berichterstattung über «Fussballfans ausser Rand und Band» (Blick) gerät zunehmend selber ausser Kontrolle.

Wenn aus randalierenden oder Feuerwerk zündenden Fans «Fussball-Chaoten» (AZ) und «Hooligan-Idioten» (Blick) werden und aus Schweizer Stadien «Kriegsschauplätze» (SF Sportpanorama), geht mit dem Fussball auch die Sachlichkeit schweren Zeiten entgegen.

Jüngstes Opfer einer medial-emotionalen Eskalation ist GC-Torhüter Roman Bürki, der es mit einer saloppen Aussage im Jugend-TV-Sender Joiz am 1. November auf den schwarz-gelben Blick-Aushang geschafft hat: «Schleglä gehört zum Fussball!» Bürki hatte im Interview gesagt, Pyro in geordnetem Rahmen störe ihn nicht und zu den Schlägerein unter Fans käme es wohl, weil die sich emotional so stark mit dem Klub verbunden fühlten. Das gehöre für ihn zum Fussball, solange keine Unbeteiligten zu Schaden kommen.

Der 20-jährige Fussballer musste sich noch am selben Tag für seine «unglaubliche Provokation» (Blick) entschuldigen und nahm auf der GC-Homepage all seine Aussagen zurück – was ihm postwendend zum Vorwurf gemacht wurde: «Bürki sorgt für Kopfschütteln. Zuerst verherrlicht er Pyros und Schlägereien, nun sagt er sorry.» (20min.ch). Dass der GC-Torhüter nichts verherrlicht, sondern in seiner Naivität vielmehr die Mechanismen in der Fanszene beschreibt, wird den Journalisten dann in den Kommentarspalten erklärt.

Im Zusammenhang mit Fan-Gewalt, und dazu wird in praktisch allen Medien auch das blosse Abbrennen von Feuerwerk gezählt, kommt als neues journalistisches Gebot die Empörung hinzu: Empörung über die Vorfälle, Empörung über das Versagen der Sicherheitskonzepte, Empörung über das Zögern der Verantwortlichen, Empörung über jede Art der Relativierung. Daniela Lager attackierte in 10vor10 vom 3. Oktober ihren Studiogast, den Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbandes Alex Miescher, als gehöre sie selber einem Fan-Lager an, jenem der schwer Betroffenen. An selber Stelle hatte Susanne Wille ein Jahr zuvor behauptet, Schweizer Fussballfans würden «ganze Lokomotiven zertrümmern». Womit, blieb leider unerwähnt.

Geschichten über Fussballfans steigen seit rund zehn Jahren im Agenda-Setting der Medien immer höher, und sie fallen dabei in aller Regel negativ aus. Die zunehmende Bewirtschaftung des Themas geht einher mit einer Sensationalisierung der Berichterstattung, für die es verschiedene Gründe gibt. Einer der wichtigsten ist die Verfügbarkeit: Wenn es auch selten zu gravierenden Vorfällen kommt, so liefern diese doch jedes Mal spektakuläres Bildmaterial, komponiert aus den Skandalfaktoren Menschenmassen, Feuerwerk, Vermummung und physische Gewalt.

Berichte über Ausschreitungen werden heute meist mit denselben wenigen Archivaufnahmen aus den Jahren 2006, 2008 und neu 2011 (FCZ-FCB vom 11. Mai, GC-FCZ vom 2. Oktober) illustriert. Sie reichen aus, um den Eindruck einer zunehmenden Bedrohung friedliebender Fussballfans durch Horden junger Gewalttäter aufrecht zu erhalten. Nüchterne Zahlen, die das Gegenteil beweisen und die der Beobachter am 26. Oktober 2011 veröffentlicht hat, werden nur in Fan-Foren, nicht aber in Leitartikeln diskutiert.

Die Bilder verbreiten Angst und Schrecken und ermöglichen Abgrenzung. Das macht die Fans zum medialen Dauerthema und verleitet nicht nur Blick oder 20 Minuten, sondern auch die auf Ausgewogenheit und Neutralität verpflichteten SRG-Programme Sportpanorama, Rundschau und 10vor10 zu hysterischer Rhetorik: Widerspruch ist nicht zu befürchten, Gewalt und Chaos finden alle schlimm. Fans haben keine Lobby, und so gefallen sich Journalisten in der Rolle der Botschafter gegen Pyro und Gewalt, statt ihrer Arbeit nachzugehen.

«Rund 50 FCZ-Hooligans, die Pyro-Fackeln zündeten», habe die Münchner Polizei beim Spiel Bayern-FCZ direkt aus dem Block heraus verhaftet, behauptete etwa 10vor10 am 3. Oktober. An der Aussage ist nichts wahr: weder waren es Hooligans, noch waren es rund 50, noch wurde auch nur einer der Zündenden erwischt.

Zur Zuspitzung bei gleichzeitiger Unschärfe trägt bei, dass sich die organisierten Fans aus der Kurve seit Jahren den Medien verweigern: aus Prinzip, aber auch aus Frustration über unausgewogene Berichterstattung und Boulevard-Manieren. Ob das klug ist, sei dahingestellt. Ein Freipass für Medienschaffende, jegliche professionelle Distanz zu verlieren, ist es nicht.


Q: http://medienwoche.ch/2011/11/04/distanzlos-gegen-fangewalt/


Pascal Claude! Mein Held der schreibenden Zunft. Wieso wird nicht der mal eingeladen an eine Talk-Runde im TV?
Alan Greenspan hat geschrieben:Ich weiss, dass Sie meinen, dass Sie verstanden hätten, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, dass Sie wirklich realisieren, was Sie gehört haben, ist nicht das, was ich wirklich gemeint habe.

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Re: Medien

Beitragvon WeeklyPics » 08.11.11 @ 14:38

@Artemos: Den von dir geposteten Artikel habe ich gemeint.
«2004 gelang mir in einem Training ein sensationelles Dribbling.»
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Daenu78
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Re: Medien

Beitragvon Daenu78 » 08.11.11 @ 15:13

Ich habe bald Paranoia von diesem Medien...

Folgende NZZ Schlagzeile: Suedkorea hilft Nordkorea mit Medikamenten -> ich lese bereits: SUEDKURVE hilft Nordkorea mit Medikamenten....
Toni Polster: Ich bin Optimist. Sogar meine Blutgruppe ist positiv

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din Vater
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Re: Medien

Beitragvon din Vater » 08.11.11 @ 15:39

Einschlägig, zweideutig

Am Samstag, 5. November, war in der NZZ zu lesen:

»Als der FC Zürich am Freitagmorgen in einem Communiqué ankündigte, dass für das nächste Auswärtsspiel in der Europa League am 1. Dezember in Lissabon keine Gästesektoren-Tickets an die eigenen Fans abgegeben würden, stiess dies in den einschlägigen Internetforen auf wenig Verständnis.«

Was wird eigentlich mit dem im Zusammenhang mit Fussball-Fanforen oft verwendeten Adjektiv “einschlägig” bezweckt? Im NZZ-Artikel geht es um den Unfall beim Spiel Lazio-FCZ, als sich ein FCZ-Anhänger beim Zünden eines Feuerwerkskörpers drei Finger wegsprengte. Das ist der Kontext: gefährliche, mit Feuerwerk hantierende Fussballfans, die mit ihren illegalen Aktionen Verletzungen in Kauf nehmen. “Einschlägig” bedeutet hier deshalb: zu diesem Kontext zählend. Die NZZ (und vor ihr einige andere Medien) suggeriert damit, es existierten Fanforen ausschliesslich für Pyrozünder und sonstige Gemeingefährliche, und, fast noch wichtiger, diese Foren seien passwortgeschützt und überhaupt für die anständige Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Dabei ist die Realität die, dass erstens von jedem grösseren Schweizer Verein ein mehr oder weniger allen (sogar Fans, die sich offen als Anhänger anderer Vereine ausgeben) offen stehendes Internetforum existiert, in dem zweitens über Vorfälle wie jenen in Rom extrem offen und kontrovers diskutiert wird. Einschlägig im Sinne von einem Bereich zugehörig sind diese Foren höchstens, was das Bekenntnis zu einer Vereinsfarbe angeht. Seltsam mutet die Verwendung dieses Adjektivs auch an, weil sich zahlreiche Journalisten – und in diesem Fall ganz offensichtlich auch der NZZ-Schreiber – regelmässig in diesen Foren aufhalten und es deshalb eigentlich besser wissen müssten. Fanforen, so offen, dass Journalisten mitlesen und sich informieren dürfen, wären eigentlich eine separate Geschichte wert. Doch sie entsprechen vielleicht nicht ganz dem Bild, das heute von Fussballfans vermittelt wird oder das zu vermitteln sich für die einschlägige Presse gehört.

Q: http://knappdaneben.net/2011/11/einschlagig-zweideutig/
stolzer Träger der Arroganz-Kappe


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