FCZ-Chaot verurteilt: "Hatte nur Scheisse im Kopf!"
ZÜRICH - Es geschah bei FC Zürich - Real Madrid. Ausgerechnet einen Landsmann verprügelte der spanische FCZ-Chaot Aitor L. (26).* Heute sprach die Richterin das Urteil.
Der langjährige Amateurfussballer Aiton L.* ( Red Star Zürich, Küsnacht ZH, Bülach) hatte vor dem Champions-League Spiel am 15. September 2009 zugeschlagen. Erst haute er einem Real-Anhänger, der eben seine Kollegen fotografierte, die Fan-Perücke vom Kopf. Danach schlug er ihm ins Gesicht und in die Rippengegend. Sein 29-jähriges Opfer erlitt dabei eine Rissquetschwunde an der Lippe und eine angebrochene Rippe.
«Hurensohn» als Auslöser
«Im Suff wischte ich ihm mit einem Klaps die Perücke weg», gab Aitor L. zu. «Doch ich wusste nicht, dass er, als der Fotoapparat zu Boden fiel, so durchdrehte. Er beleidigte mich mit «Hurensohn». Dann schlugen wir gegenseitig auf uns ein.» Daraus resultierte eine zweiwöchige Arbeitsunfähigkeit.
Der Spanier ist kein unbeschriebenes Blatt. Er ist bereits wegen ähnlichen Vorkomnissen dreifach vorbestraft. «Ich hatte nur Scheissdreck im Kopf gehabt», meinte er auf die Frage der Richterin. Doch heute sei geläutert. «Seit der Untersuchungshaft habe ich mein Leben komplett. Ich habe mich von diesen Leuten distanziert und nie mehr ein Fussballspiel besucht.» Aitor gehörte der Zürcher Hooligan und K-4-Szene an.
Strafmass: 6 Monate bedingt – trotz Wiederholungstat
Einzelrichterin Ruth Bantli Keller, machte kurzen Prozess. Sie bestrafte Aitor L. wegen Angriff und Körperverletzung mit sechs Monaten Gefängnis bedingt. Probezeit: 4 Jahre. Doch die 90 Tage einer Vorstrafe muss er absitzen.
Was Richterin Keller Bantli nicht wusste: Bei Aitor L. handelte es sich um den FCZ-Fan, der 2005 beim Uefa-Spiel Bröndby-FC Zürich Schlagzeilen machte. Er war in Kopenhagen beim Versprayen einer S-Bahn erwischt und mit dreissig Tagen Knast unbedingt bestraft worden. Hätte das Gericht davon gewusst, hätte die aktuelle Strafe höher ausfallen können.
Wirklich Schluss mit dem FCZ?
Ob sich Aitor L. tatsächlich von Spielen des FC Zürich fern hält, bleibt offen. Davon könnte möglicherweise seine Mitgliedschaft bei einer Facebook-Gruppe zeugen. Er ist eines der 34 Anhänger der Seite: «Fuck, Anchillo Canepa, du bist Scheisse...»
Für Einzelrichterin Keller Bantli war es bereits der zweite Fall, den sie heute behandeln musste. Zuvor sprach sie bereits das Urteil im Fall des Brandstifters Joachim B.* (Blick.ch berichtete).
Q: http://www.blick.ch/news/schweiz/zueric ... opf-173505