VCS-Rekurs gegen Stadion

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captain tsubasa
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Beitragvon captain tsubasa » 02.10.03 @ 10:09

Mageta hat geschrieben: denn auch wenn es rein juristisch schon so ist, dass die Tram- bzw. Bahnlinie nicht zu 100% gesichert sind, sollte es doch jedem einigermassen realistisch denkenden Menschem klar sein, dass sich die Stadt da eine Nichteinhaltung gar nicht leisten kann, um nicht all ihre Glaubwürdigkeit zu verlieren. Das ist auch Ledergerber klar und dafür braucht es nun wirklich keinen Geld und vor allem Zeit kostenden Rekurs...

Dann lies mal im tagi von heute, wie das mit der versprochenen Tramilinienverlängerung ausgesehen hat. Warum haben dann der Ledergerber & Co. die Tramlinie nicht gliech verbinlich versprochen?


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captain tsubasa
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Beitragvon captain tsubasa » 02.10.03 @ 10:13

King hat geschrieben:
Cha mich da mal öppert ufkläre?

Verlängerung ZOO-Tramline? Wohin?

S-BAHNHOF bi de Hürlimann??


Zoo tramiline: Verlängerung bis zum Eingang, vrsprochen beim bau der Masoal-Halle (oder wie die auch heisst).

s-bahnhof hürlimann: im zusammenhang mit der Überbauung sihlcity auf dem Hürlimann areal.

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King
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Beitragvon King » 02.10.03 @ 10:36

@daefu Danke
Viele sind besessen - doch glücklich ist, wer einen sitzen hat.

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Beitragvon flo » 02.10.03 @ 11:35

daefu hat geschrieben:Dann lies mal im tagi von heute, wie das mit der versprochenen Tramilinienverlängerung ausgesehen hat. Warum haben dann der Ledergerber & Co. die Tramlinie nicht gliech verbinlich versprochen?


Weil nicht er, sondern der Gemeinderat über die Tramlinie entscheiden kann.
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Re: VCS-Rekurs gegen Stadion

Beitragvon pexito » 02.10.03 @ 13:10

Boys-Reisen hat geschrieben:Die eine Million Fahrten, die für das Stadion gelten soll, hält Waser für «eine unseriöse Zahl».


Zu recht! Ein wenig Mathematik und der Spuk ist aus.

In dem neuen Stadion würden ja gleichzeitig der FCZ und GC ihre Spiele absolvieren.

Das wären 2 * 18 Meisterschaftsspiele = 36
Dann vielleicht noch je 3 Cupspiele = 6 (andere auswärts)
Eventuell noch CL, UEFA, UI (max 5) = 10
Und noch 3 Internationalspiele pro Jahr = 3

TOTAL =55 Spiele

1'000'000 Fahrten / 55 Spiele = ~18'200 Fahrten pro Spiel

SO EIN QUATSCH! Selbst wenn man 18'000 Zuschauer im Schnitt hätte müsste jeder Zuschauer mit eigenem Auto kommen. Diese Zahl ist nun wirklich aus der Luft gegriffen. Und mehr wie 55 Spiele werden es kaum sein. Alle Zahlen sind sehr grosszügig angegeben.
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flo
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Re: VCS-Rekurs gegen Stadion

Beitragvon flo » 02.10.03 @ 13:37

@pexito: Bei der einen Million Fahrten geht es nicht um die Fussballspiele, sondern ums Einkaufszentrum. Der VCS fordert eine Beschränkung auf eine Mio Fahrten; das stadträtliche Fahrtenmodell sieht 3.4 Mio vor.

@all: Im heutigen Tagi hats noch einen Artikel zum Thema:

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«Wo Gesetze verletzt werden, müssen Gerichte urteilen»

Mit dem Stadion steht wieder einmal ein Grossprojekt an, und flugs reagiert der VCS mit einem Rekurs - ein Klub von Verhinderern und Querulantinnen?

Von Marc Zollinger

Der Fall sei klar: «Der VCS wird mit allen Mitteln versuchen, den Bau des neuen Zürcher Fussballstadions zu verhindern», sagt der Zürcher SP-Gemeinderat Thomas Marthaler. So wie der Sportfan denken viele, seit feststeht, dass der Verkehrs-Club gegen das Projekt rekurriert (TA vom Dienstag). Die Organisation stört die Feststimmung nach dem positiven Volksentscheid und gerät damit in den Verdacht, Fundamentalopposition zu betreiben. Doch stimmt das auch?

Dass sie professionelle Verhinderer seien, weisen die beiden Leiter der Zürcher VCS-Sektion selbstredend zurück. Gabi Petri und Markus Knauss betonen, dass es ihnen einzig um das (Umwelt-)Recht gehe: «Es gibt nun mal Gesetze, und überall dort, wo sie verletzt werden, müssen die Gerichte urteilen.» Viel Spielraum bleibe dabei nicht, da die gesetzlichen Vorgaben eng seien. Und das sei gut so, denn so werde alles berechenbar. Im Gegensatz zur Politik, wie die grüne Kantonsrätin anmerkt. Deshalb: «Ich bin ein Fan der Justiz.»

Ein solcher Satz lässt sich umso leichter sagen, wenn man Erfolge vor Gericht vorweisen kann. In den neun Jahren, seit das auch privat verbundene Paar beim Zürcher VCS am Ruder ist, hat es fast immer Recht bekommen. Wegweisend waren vor allem die beiden Urteile des Bundesgerichts zu Grossprojekten in Adliswil und Dietlikon. Seither ist klar, dass publikumsintensive Bauten auf der grünen Wiese nur mit hohen Auflagen und Kosten zu verwirklichen sind. Denn ohne eine sehr gute Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr bleibts bei der Wiese.

«Das war Lektion eins», sagt Petri. Und jetzt folge Lektion zwei: Der VCS begrüsst zwar, dass Grossbauten nun am Siedlungsrand oder in Ballungszentren wie der Stadt Zürich gebaut werden. Weil diese Gebiete aber bereits stark von Verkehr, Lärm und Schadstoffen belastet seien, müssten für neue Bauten noch striktere Massnahmen gelten: «Die Parkplätzen aufs Minimum reduzieren, öffentlichen Verkehr stärken.»

«Harte Verhandlungspartner»

Ein erstes Einkaufs- und Vergnügungszentrum dieser neuen Generation wird derzeit in Zürich-Süd gebaut: Sihlcity verfügt mit Tram, Bus und S-Bahn über eine ausserordentlich gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Und ein relativ rigoroses Fahrtenmodell sorgt dafür, dass nicht zu viele Autos ankurven. Alles Massnahmen, die der VCS erzwungen hat.

Eigentlich müsste der Generalunternehmer Steiner, der das Grossprojekt vorangetrieben hat, schlecht auf den Verband zu sprechen sein. Gefehlt: «Der VCS hat sich korrekt benommen und ist nicht als Verhinderer aufgetreten», sagt Projektleiter Markus Mettler. Letztlich sei alles konstruktiv und kooperativ abgelaufen. Petri und Knauss seien «harte Verhandlungspartner». Allerdings seien sie nicht bereit gewesen, frühzeitig eine Vereinbarung zu unterzeichnen, und trotz stets positiven Signalen hätten sie zuletzt doch noch gegen das Baugesuch rekurriert. «Das hat uns ein Jahr gekostet und war sehr ernüchternd.» Mettler sagt Grossprojekten eine schwierige Zukunft voraus, sollten überall die gleichen Massstäbe angewendet werden. «Da kann kaum noch gebaut werden, so gute Voraussetzungen wie bei Sihlcity gibt es sonst nirgends.»

Das verheisst nichts Gutes für die Bauherren des Fussballstadions, weil dort alle Ingredienzen für einen Konflikt vorhanden sind: Der VCS hält die im Gestaltungsplan festgeschriebenen Fahrten für viel zu hoch, und mit der blossen Absichtserklärung für den Bau der Tramlinie gibt er sich nicht zufrieden. Mit ein Grund dafür sind die schlechten Erfahrungen mit der Madagaskarhalle. Nachdem der damalige Stadtrat Thomas Wagner sein Wort dafür gegeben hatte, das Tram zu verlängern, zog der VCS den Rekurs zurück - auch weil man nicht als Verhinderer eines prestigeträchtigen Baus gelten wollte. «Bis heute gibt es keine Tramverlängerung, bloss eine Idee für eine obskure Seilbahn», sagt Petri.

Hart auf hart dürfte es in Zürich-West auch deshalb gehen, weil mit der Migros ein punkto Parkplätze kompromissloser Grossist verpflichtet wurde. Coop, der in Sihlcity einzieht, «pflegt eine umgänglichere Gesprächskultur», sagt Petri.

Diese Prognose kann man wagen: Auch beim Stadion wird das Duo infernale die Justiz auf seiner Seite haben. In Zürich-Süd sagte der VCS zwar dazu Ja, das bedeutet aber nicht, dass er das auch im Westen macht. Denn für das neue Verkehrsmodell gibt es keine gesetzliche Grundlage. Sollten die Gegner nicht kompromissbereit sein, berufen sich Petri und Knauss auf die Paragrafen, die ihnen so lieb sind.



Wie der VCS tickt

Schlagzeile im September 2001: «Aus für Kinokomplex in Adliswil - Erfolg für den VCS vor Bundesgericht.» Schlagzeile im Juli 2002: «VCS gibt Segen zu Kinotempel in Dietlikon.»

Ableiten lässt sich aus diesem scheinbaren Widerspruch, dass für den Verkehrsclub der Schweiz (VCS) Grosskinos offenbar nicht grundsätzlich des Teufels sind. Und dass er auch nicht reflexartig gegen umfangreiche Bauvorhaben opponiert.

Das Mövenpick-Projekt für ein Multiplexkino mit zehn Sälen in Adliswil bekämpfte der VCS vielmehr, weil das Areal durch den öffentlichen Verkehr nur mangelhaft erschlossen war. Heute steht dort ein Bürogebäude. Ikea jedoch kann in Dietlikon in aller Ruhe ein riesiges Multiplexkino mit zehn Sälen aus dem Boden stampfen, weil als Folge der Verhandlungen mit dem VCS statt der vorgesehenen 418 Parkplätze nur 255 erstellt werden und ein Viertel der Parkgebühren für den öffentlichen Verkehr eingesetzt wird.

Das ist die Stossrichtung: Der VCS Zürich, ein Verein mit 30 000 Mitgliedern, will den öffentlichen Verkehr fördern und dafür sorgen, dass Grossprojekte umweltverträglich und gesetzeskonform aufgezogen werden. Spezielle Aufmerksamkeit geniesst der Freizeit- und Einkaufsverkehr. Wie viele Rekurse pro Jahr lanciert werden, ist ein streng gehütetes Betriebsgeheimnis. Klar ist indes, dass der VCS im Grossraum Zürich markante Spuren hinterlassen hat.

Tempo 30, Limmatquai, Bahnhof

So erhielt Zürich seinen unterirdischen Durchgangsbahnhof Löwenstrasse nicht zuletzt deshalb, weil der VCS eine entsprechende Volksinitiative lanciert hatte. Auch hatte die Organisation ihre Finger im Spiel, als es um griffige flankierende Massnahmen bei der Westumfahrung ging. Der VCS zählt sodann zu den Geburtshelfern des autofreien Limmatquais und spielte das Zünglein an der Waage bei Eurogate, wo man ihn als Verhinderer brandmarkte - «zu Unrecht», wie sich die VCS-Chefin Gabi Petri noch immer ärgert, «schliesslich könnte man ja jederzeit bauen». Tempo 30 wäre ohne den Verkehrsclub ein kleineres Thema in der Stadt.

Eins auf die Finger bekam der VCS, als er mit Verweis auf das hohe Verkehrsaufkommen den Bau eines Bürokomplexes in Wallisellen attackierte. Das Bundesgericht pfiff den Verein zurück, worauf er sich als lernende Organisation erwies: «Um das Thema Bürobauten», sagt Petri, «machen wir seither einen grossen Bogen.» (res)
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Re: VCS-Rekurs gegen Stadion

Beitragvon fat » 02.10.03 @ 14:11

pexito hat geschrieben:Zu recht! Ein wenig Mathematik und der Spuk ist aus.


gilt die zahl nur für die fussballbesucher ? doch eher auf alles was zum stadion hin-und wegfährt (hotel, shopping, büros)


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