Tschik Cajkovski hat geschrieben:Kr0NiK_ZH hat geschrieben:gemäss Radio24 ist Fischer bei der Pressekonferenz "ausgerastet." Die Journalisten stichelten über die Goaliefrage, Canepa-Marionette usw. Da hats Fischer den Deckel gelupft.
Morgen spiele übrigens Johnny, meinte er.
..und heute zu lesen in der NZZ. der liebe flurin hat sich da nun in eine geschichte verbissen. schade eigentlich, hätte er nicht nötig.
Das ist übrigens der Artikel falls ihn jemand sucht:
FCZ-Goaliefrage gibt zu reden
Johnny Leoni ist dreifacher Meister-Torhüter, aber in der Meisterschaft nicht mehr gut genug
Es ist kein Hinterhalt, nur eine einfache Frage: Wer ist der bessere Goalie – Andrea Guatelli oder Johnny Leoni? Leoni, seit dieser Saison nur noch die Nummer 2 im FC Zürich, ist ganz besonders interessiert an der Antwort. Er sagt: «Das müssen Sie den Trainer fragen. Ich bin sehr gespannt.»
Also geht die Frage an Urs Fischer, den FCZ-Coach. Es ist das erste Mal seit Fischer Trainer im FCZ ist, dass er eine umstrittene Personaldebatte entschärfen müsste. Denn der Hintergrund ist klar: Guatelli hatte sich in den Meisterschaftsspielen gegen die Young Boys und St. Gallen mit Fehlern angreifbar gemacht. Wer mit Leoni einen dreifachen Meistergoalie auf der Ersatzbank sitzen hat, sollte nicht erstaunt sein, wenn dessen Degradierung jetzt wie ein Nachbeben spürbar wird.
Aber Fischer ist ungehalten, sein Krisenmanagement funktioniert so. Er sagt: «Hören Sie endlich auf mit diesen pausenlosen Sticheleien. Ich habe es gerne harmonisch, aber ich kann auch anders. Dann stehe ich auf, sage <schönen Nachmittag> und gehe.» Fischer glaubt, das Thema werde «angeheizt», vom Fernsehen und von Zeitungen. Dort wurde gemutmasst, Fischer sei «eine Marionette» des FCZ-Präsidenten Ancillo Canepa, weil dieser am Transfer Guatellis finanziell beteiligt war und er deshalb Einfluss auf die Goaliefrage genommen haben könnte.
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Fischer fühlt sich desavouiert, er ist gekränkt, weil man glauben könnte, er hänge an den Fäden Canepas. Dabei ist Canepa an jedem Transfer des FCZ beteiligt, seit er das Präsidentenamt übernommen hat, weil sich der Verein nur so Transfers überhaupt leisten konnte. Dabei hat der FC Zürich noch Glück, dass er intern mit Leoni keinen Rebellen zähmen muss.
Der 26-Jährige polemisiert nicht, das kann er gar nicht, selbst wenn er wollte. «Ich bin introvertiert», sagt er, «vielleicht ist das nicht gut.» Seine Hände braucht er, um mit ihnen Fussbälle zu fangen, nicht um auf den Tisch zu klopfen. Er gebe die Antwort auf dem Platz, sagt Leoni. Aber genau das ist sein Dilemma: Auf dem Platz steht er eigentlich nie.
Leoni spielte in dieser Saison bisher dreimal im Schweizer Cup und einmal im Nachwuchs – und am Mittwoch im Cup-Viertelfinal gegen YB wieder. Aber eine Bewährungsmöglichkeit ist das nicht. «Ich bin nicht mehr 18 Jahre alt», sagt Leoni, «ich weiss, wie das Business funktioniert.» Und es funktioniert so: Gegen Basel am Sonntag wird wieder Guatelli spielen. Leoni muss sich daran gewöhnen, dass Standardformulierungen gegen ihn ausgelegt werden können und er sich in Widersprüche verstrickt. Er sagt: «Spielpraxis ist das Wichtigste für einen Goalie.» Ist es also ein Risiko, ihm jetzt zu vertrauen? Leoni verneint. Er habe Erfahrung.
Er ist kein gewöhnlicher Ersatztorhüter. In der Schweiz sitzt kein Goalie mit diesem Palmarès auf der Bank. In den Meistersaisons 2006, 2007 und 2009 liess er im Durchschnitt nie mehr als einen Treffer pro Partie zu. Er sagt: «Ich bin nicht der Typ, der von sich behauptet, er sei der Beste. Aber was ich bis jetzt für den FCZ geleistet habe, spricht für mich.» Was gegen ihn sprach, war die Unverblümtheit, mit der er im Sommer nach der WM-Teilnahme dem Vorstand geradeheraus sagte, er wolle ins Ausland wechseln.
Das war der Grund für seine Zurückstufung und nicht das seltsame Scheinargument, das am Anfang stand: Leoni habe nach der WM «Trainingsrückstand» gehabt. Fischer sagt: «Guatelli ist die Nummer 1, weil ich mich so entschieden habe.» Das ist sein Recht. Aber nun muss er sich daran gewöhnen, mit der Kritik umzugehen. Leonis Vertrag dauert bis 2012. Er wird den FCZ wohl früher verlassen.
Q.:
http://www.nzz.ch/nachrichten/sport/fussball/fussball_schweizer_cup_fcz-goaliefrage_gibt_zu_reden_1.9737254.html