Neue Zürcher Zeitung; 27.07.2009; Nummer 171; Seite 31 hat geschrieben:Der WiedereinsteigerJulian Esteban
bir. Ihm verhiessen Trainer und Experten eine goldene Zukunft. Er schoss Tore für den Servette FC.
Er spielte nicht in der Super League, war aber in der Challenge League stark und erzielte 2006 in 17 Partien 14 Tore.
Er war in der U-21-Auswahl. Bald stieg der Betrag in die Millionenhöhe, als es um Julian Esteban ging.
Als er Ende 2006 als 20-Jähriger zu Stade Rennes wechselte, war der Vergleich mit dem früheren Rennes-Stürmer Alex Frei nahe.
Doch die Bilanz zweieinhalb Jahre später ist ernüchternd. Esteban spielte fast nie, wurde durch Verletzungen zurückgeworfen
(Knie, Kreuzband, Oberschenkel, Schlüsselbein), weshalb zehn Wochen Training am Stück das höchste der Gefühle in der Bretagne waren.
Esteban kam zurück in die Schweiz, zum Servette FC nach Genf, «wo ich in einer vertrauten Umgebung bin und so
wieder Sicherheit gewinnen kann», wie Esteban am Telefon erzählt. Er habe lange «viel Unglück» gehabt und
wolle jetzt «nichts überstürzen» («Pas brûler les étapes»).
Die Akte ist offenbar heikel, die Genfer wollen ihn zunächst abschirmen und lassen ausrichten, dass sich niemand zum Thema äussere.
Man wähnte sich ob der temporären Informationssperre nicht in der Challenge, sondern in der Champions League.
Immerhin wird die Sperre später aufgehoben. Esteban ist noch angeschlagen (Hüfte) und wird erst in ein paar Wochen mittun können.
Welsche Medien schreiben dennoch: Was der Frei-Transfer für die Super League, sei der Esteban-Wechsel für die Challenge League.
Immer wieder Frei, immer wieder hochdrehende Vergleiche, denen Esteban standzuhalten hat. Man will ihn in Genf behutsam heranführen
und nicht mehr forcieren, wie dies in Frankreich teilweise passiert sein soll. Er ist von Stade Rennes vorläufig ausgeliehen worden.
Das ist nur möglich, weil Servette dem Vernehmen nach das ganze Ligue-1-Salär des Stürmers zu zahlen bereit ist.
Rennes überwies 2006 über zwei Millionen, daneben kamen auch der Spieler und dessen Entourage nicht zu kurz.
Junges Alter, viel Geld. Da ist alles nicht so leicht. Der Servette-Präsident Majid Pishyar, der für den Etat bürgt, will den Klub mittelfristig
in die oberste Liga bringen. Das Budget beträgt gegen sechs Millionen Franken. Der Anfang liess sich gut an.
Servette gewann gegen Gossau 2:1 – mit Esteban auf der Tribüne.