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Von Eva Tedesco | 07:25 | 12.11.2008
TORINO - Bei Torino ist Blerim Dzemaili (22) der Mann der Stunde. In Topform kehrt der Toro-Super-Sechser zur Nati zurück: Ottmar Hitzfeld wird ihn für das Testspiel gegen Finnland vom kommenden Mittwoch aufbieten.
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Dzemaili vor etwas mehr als einem Monat. Damals war er noch verletzt, blieb in der Halbzeitpause allein auf dem Rasen. (Toto Marti)
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Vor gut 20 Monaten hatte Dzemaili seinen letzten Auftritt im roten Tenü der A-Nati. Am 22. März 2007 stand er in den USA beim 2:0-Testsieg gegen Jamaika in der Startelf. Ein Kreuzbandriss und Meniskusschaden beendeten nur einen Monat später die Karriereplanung des FCZ-Cracks. Er hatte bereits einen Vertrag bei den Bolton Wanderers unterschrieben, träumte von der Premier League.
Knieprobleme
Statt sich auf der Insel durchzusetzen, wurde Blerim in den USA operiert – und fand nicht mehr ins Kader zurück. Gerade einmal spielte er für Bolton; der Klub wollte den Puncher wieder loswerden und Dzemaili kam im letzten Moment bei Torino unter.
Der Name Turin stammt vom keltischen Wort Tau ab, das «Berge» bedeutet. Und Berge versetzen könnte Dzemaili im wahrsten Sinne des Wortes. Er sei noch viel besser als Gökhan Inler von Udinese, urteilen die Journalisten der «Gazzetta dello Sport». Sie haben Dzemaili nach dem 1:0-Sieg gegen Palermo als besten Spieler ins Team der Runde gewählt.
Dabei hatten ihn viele bereits abgeschrieben. Kaum einer hat dem Schweizer mit mazedonischen Wurzeln zugetraut, den Anschluss ausgerechnet in der Serie A zu finden.
Riesenkompliment vom Trainer
«Das hat mich wahnsinnig motiviert», sagt Dzemaili, «ich weiss, was ich kann und ich weiss, dass ich ein Nationalspieler sein will. Deshalb ist meine Zeit in England vergessen. » Und stellt damit auch Torino-Trainer Giovanni De Biasi zufrieden.
«Bedenkt man, dass er sehr lange nicht gespielt und keine Vorbereitung mitgemacht hat, ist seine Entwicklung fantastisch. Ich schätze seine Spielintelligenz, den eisernen Willen und seine Schlitzohrigkeit im Spiel sehr.»
Für Präsident Urbano Cairo ist bereits jetzt klar, nach nur zwei Monaten, dass er die Bolton-Leihgabe definitiv übernehmen will. Die Ablösesumme beträgt zwei Millionen Franken.
Die Topleistungen des Toro-Super-Sechsers sind Nati-Coach Ottmar Hitzfeld nicht entgangen. Auch wenn es bisher keinen persönlichen Kontakt gab, wird er Dzemaili für das Testspiel in St. Gallen aufbieten, wie BLICK weiss.
«Ich habe es gehofft und auch ein bisschen erwartet», so Dzemaili. Das EM-Qualispiel im September mit der U21 gegen Holland sei wie ein «Befreiungsschlag» gewesen. Die gute Aufnahme in Turin und der spielerisch anspruchsvolle Calcio haben ihn rasch weitergebracht. Blerim: «Ich habe mich in den italienischen Fussball verliebt. Es war Liebe auf den ersten Blick.»
Weltmeisterlich
Und Liebe verleiht bekanntlich Flügel – auch im Konkurrenz-kampf. «In Turin musste ich mich gegen Simone Barone behaupten – immerhin ein Weltmeister», so Blerim. Wieso soll er sich nicht gegen Fernandes, Huggel oder Inler durchsetzen?
Dzemailis Knie ist stabil. Das gibt Mut und Selbstvertrauen – und reicht, um Berge zu versetzen. Oder die im Frühjahr anstehenden Hürden in der WM-Qualifikation.