Beitragvon noa » 11.02.08 @ 15:53
@ Z: Gutes post. Könnte von mir sein...
Sehe es genauso wie du. Ich sehe nicht dass unsere Mannschaft Fortschritte macht, im Gegenteil. Und ich sehe nicht, dass Challandes ein Konzept hat oder etwas Grosses aufbaut. Mich erinnern die meisten Spiele an Schadensbegrenzung ohne Risiko, als würde Challandes versuchen, seine Haut so teuer wie möglich zu verkaufen - bis zu seinem Rauswurf... Lucien Favre war 2003 nach einer miserablen Hinrunde sehr stark in die Rückrunde gestartet. Da spürte man tatsächlich, dass die Mannschaft Fortschritte macht, für mich damals bereits im ersten Spiel auswärts in Aarau oder beim Unentschieden gegen YB kurze Zeit später. Challandes braucht Zeit, das ist keine Frage. Aber seien wir mal ehrlich: ausser Chikhaoui hat bis jetzt kein Spieler über längere Zeit überzeugt und ich glaube der würde in jeder Mannschaft überzeugen. Die meisten Spieler spielen unter ihren Möglichkeiten.
Der Vergleich mit der Saison 2003/2004 hinkt für mich gewaltig. Das Argument, Challandes brauche Zeit, Favre hätte diese schliesslich auch erhalten, stimmt für mich nicht. Damals war das Team schlecht besetzt, der Verein wesentlich unprofessioneller geführt als heute und der neue Sportchef Bickel begann seine Arbeit. Zu Beginn von Challandes Antritt war die Mannschaft gefestigt, es war bekannt was es zu verbessern gilt, der Verein ist gesund und (grösstenteils) gut geführt. Die Mannschaft ist von den Spielern her nicht schlecht besetzt. Für mich macht Challandes viel zu wenig daraus. Ohne die individuelle Stärke einiger Spieler und ohne viel Glück hätten wir noch wesentlich weniger Punkte und der Tabellenrang würde womöglich eher dem gezeigten entsprechen.
Ich kann mir auch fast nicht vorstellen, dass Bickel wirklich überzeugt ist von Challandes Arbeit. Ich glaube, sehr viel Zeit wird er nicht mehr erhalten. Die Spiele gegen Basel und HSV könnten bereits wegweisend sein.
Schuld an der "Krise" ist für mich aber auch Canepa und Co. Die hirnrissigen Forderungen und utopischen Wünsche zu Beginn der Saison waren destruktiv. Dass der Herr Präsident unbedingt in die Champions League will und alles andere als ein erneuter Meistertitel eine Enttäuschung wäre, führte auch zur Meinung, man müsse mehr (teuer bezahlte) erfahrene Spieler im Team haben und weniger auf die Jungen setzen. Das sind jetzt Mutmassungen von mir: ich kann mir gut vorstellen, dass Bickel und Challandes auch angewiesen wurden mehr auf internationale und erfahrene Spieler zu setzen. Das wäre ein Wandel in der Ausbildungsphilosophie des Vereins, der sich sehr schlecht auswirken könnte.