salinas hat geschrieben:Es waren nun einfach zuviele Abgänge...!
Hier ein Bericht aus der NZZ: (
http://www.nzz.ch/nachrichten/sport/fus ... 45216.html)
Gute Vorsätze im FC Zürich
Die nächsten Wochen werden im FC Zürich enorm wichtig werden. Gemeint sind die Tage im Trainingslager auf der Lenzerheide (4.–6. Januar) sowie in Dubai (9.–20. Januar). Im Mittelpunkt soll dabei eine Rückbesinnung auf jene Qualitäten stattfinden, die den FCZ in den vergangenen zwei Spielzeiten stark gemacht und den Gewinn zweier Titel ermöglicht hatten. Die Klub-Exponenten sind sich einig, dass die einstige Bescheidenheit inzwischen verloren gegangen ist und der Charakter der Mannschaft sich zum Schlechten verändert hat.
Sämtliche untolerierbaren Qualitäten summierten sich am 19. Dezember des vergangenen Jahres im völlig missglückten Uefa-Cup-Auftritt gegen Bayer Leverkusen (0:5-Heimschlappe). Rund 20 000 Zuschauer (die höchste Zahl für den FCZ seit vielen Jahren im internationalen Geschäft) waren trotz beissender Kälte auf den Letzigrund gekommen, zwei TV-Kanäle hatten den Match live übertragen – doch das Team versagte auf der ganzen Linie. Anzeichen für die miese Stimmung innerhalb der Equipe hatte es schon früher gegeben. Diverse Spieler, in der Mannschafts-Hierarchie zwischen den Positionen 14 und 20 angesiedelt, hatten offen oder hintenherum gegen ihre teilweise Nichtberücksichtigung opponiert und so den «Brunnen» sukzessive «vergiftet».
Hinzu kamen schwierige Ausländer (Hassli, Tico, Chikhaoui), die die Mannschaft auf und neben dem Rasen nicht entscheidend weiterbrachten und nicht kitteten. Der neue Trainer Challandes war mit dieser Situation etwas überfordert; es fehlte ihm an Erfahrung, um in gewissen Momenten die richtigen Worte zu wählen und die richtigen Massnahmen zu treffen. Sein Vorgänger Favre war diesbezüglich nicht eloquenter gewesen, doch hatte an seiner Seite der Assistent Gämperle mit unnachgiebiger Härte einiges zurechtgerückt. Gämperle ist jedoch Favre nach Berlin gefolgt – Fischer, sein Nachfolger, braucht noch Zeit, sich in Konflikte leistungsfördernd einzubringen.
Bis zum Start der zweiten Meisterschaftshälfte will die FCZ-Führung das Kader nun wieder auf Kurs bringen. Der Verteidiger Schneider wird nicht mehr dabei sein; er wechselt ab sofort zum FC St. Gallen. Ob Raffael ebenfalls den Klub (Richtung Berlin) verlässt, bleibt ungewiss. Hertha BSC steht zwar vor dem Vertragsabschluss mit seinem Vermarkter Sportfive, der 25 Millionen Euro eintragen würde. Somit wären die Berliner wieder liquid, doch ist der Klub prinzipiell nicht gewillt, die vom FCZ geforderten 6 Millionen Euro für den Brasilianer zu zahlen. Die Verhandlungspartner waren sich einst sehr nahe gekommen – nach dem miserablen Match Raffaels gegen Bayer Leverkusen dürfte der anwesenden deutschen Delegation die Lust an einem Kauf des Brasilianers aber vergangen sein. Anzufügen ist zudem, dass der Hertha-Geschäftsführer Dieter Hoeness ohnehin noch nie viel vom FCZ-Stürmer gehalten hat.
Für den Meister dürfte ein Verbleiben Raffaels im Letzigrund keinen Nachteil bedeuten – im Gegenteil. Der kleine Angreifer war am ersten Trainingstag – entgegen früheren Gepflogenheiten – pünktlich anwesend; sein Landsmann Eudis folgte mit zwei Stunden Verspätung. Begrüssen konnte die FCZ-Familie auch die Neuverpflichtung Andres Vasquez aus Schweden, der die von Cesar hinterlassene Lücke auf der linken Seite schliessen soll. Gegen eine Verpflichtung des schnellen tunesischen Stürmers Chermiti hat offenbar der Delegierte des Verwaltungsrates, Strittmatter, sein Veto eingelegt. In Dubai werden übrigens auch die Youngster Sheholli (zurück vom FC St. Gallen), Koch sowie Nikci dabei sein. Vielleicht gelingt es einem von ihnen, die sich daraus erwachsende Chance zu packen
22.10.1989, Nati B, FCZ-Brüttisellen 1:3. Dänn isch's ufwärts, im 2017 abwärts und jetzt wieder ufwärts!