aus der NZZ:
Zürich überdeckt Basel
Ein Metallplättchen für alle 25 000 Sitze im Letzigrund
Die Rivalität zwischen Basel und Zürich ist vor allem im Fussball sprichwörtlich. Auch in diesem Jahrzehnt ging der Meistertitel meistens an den FC Zürich, die Grasshoppers oder an den FC Basel. Dass im neuen Letzigrundstadion, wo ab kommendem Sonntag der FCZ und GC ihre Heimspiele austragen werden, die Klappsitze von roter und nicht von blauweisser Farbe sind, verärgerte manchen Fan. Aus ästhetischen Gründen passt aber das gewählte Rot in verschiedenen Abstufungen, wenigstens ist es nicht das grelle von Basel, besser zum Rest des Stadions als das Zürcher Blauweiss. Nicht so auffällig und auf den ersten Blick erkennbar ist, dass die 25 000 Klappsitze im Letzigrund aus Basler Produktion stammen. Nur auf der Unterseite der Sitzfläche steht diskret der Name der Herstellerfirma und ihres Standorts: Basel eben.
Dieser Schriftzug ist nun auf allen Stühlen verschwunden. Ein städtischer Angestellter brachte in den letzten zwei Wochen an jedem Stuhl ein Metallplättchen an, auf dem der Name der Besitzerin des Stadions steht: Stadt Zürich. Links daneben prangt das städtische Logo mit den zwei Löwen und dem Kantonswappen. Die Plättchen, von roter oder schwarzer Grundfarbe und mit weisser Schrift, wurden angeschraubt, und zwar jeweils über dem Schriftzug der Herstellerfirma und der Stadt Basel. Wie Urs Spinner, Mediensprecher des Hochbaudepartements, auf Anfrage sagte, habe man die Fans nicht unnötig provozieren wollen. Die Basler Schriftzüge hätten sich leicht mit einer Münze abkratzen lassen. Damit dies nicht geschehe und damit bei den Fans gar nie die Lust am Kaputtmachen geweckt werde, habe die Stadt die Metallplättchen angebracht. Die Aktion ist laut Spinner abgeschlossen und hat definitiven Charakter. Wenn die Kapazität des Letzigrundstadions für die Fussball-Europameisterschaft 2008 auf 31 000 Plätze erhöht wird, sollen auch die zusätzlichen 6000 Stühle mit dem Plättchen der Stadt Zürich versehen werden.
:-)