Canepa schrieb in seinem Mail zum Thema folgendes:
Betreffend Personalie Sicherheitschef: Im neuen Letzigrund-Stadion wird die Leitung der Sicherheit von der Stadt bzw. dem Stadionmanagement übernommen. Wir als Club sind dann nur noch "Dienstleistungsempfänger", sodass sich auch die Frage nach der
Unabhängigkeit des jetztigen Sicherheitschefs bezüglich dem Einsatz "seiner" Mitarbeiter relativieren wird. Wir sind im Moment daran, mit der Stadt das Sicherheitskonzept für den Letzigrund auszuarbeiten. Ich werde die relevanten Thema dann entsprechend einbringen.
Was heisst das nun? Canepa schreibt, dass es im neuen Stadion die Position Schöttlis gar nicht mehr richtig geben wird und sich die ganze Frage so zumindest "relativiert". Was handkehrum bedeutet, dass dieses Anliegen der Fans tatsächlich Relevanz besitzt und keineswegs unter den Tisch zu kehren ist.
Der Verein teilte der Öffentlichkeit aber folgendes mit:
Freitag, 11. Mai 2007
FC Zürich steht weiterhin hinter seinem Sicherheitschef
Die Verantwortlichen des Stadtclubs stehen weiterhin hinter Christian Schöttli. Der Sicherheitsverantwortliche des FC Zürich ist seit Wochen einer Hetzkampagne einiger Fans ausgesetzt.
Der Verein (exklusive Canepa, da sich der Inhalt des Communiques vom Inhalt seiner Antwort auf die vielen Mails doch unterscheidet) kommuniziert entgegen der Ansicht seines Präsidenten straff, dass sich die Frage nach Schöttli keinesfalls stellt, und er unangefochten in seiner Tätigkeit unterstützt wird. Nur schon, dass der Verein jedoch ein Communique zur Rückenstärkung Schöttlis herausgibt, ist wie in der Politik, immer ein Zeichen, dass da etwas nicht in Ordnung ist. Auch Trainer erhalten nach schlechten Leistungen in der Öffentlichkeit Rückendeckung, während es hinter den Kulissen brodelt.
Und zum Schluss schreibt Schöttli:
2003 hat mich der FCZ angefragt, ob ich die vakante Stelle des Sicherheitsverantwortlichen besetzen kann. Dieses Angebot habe ich im Rahmen eines klar geregelten Mandatverhältnisses angenommen.
Sämtliche Sicherheitsmassnahmen, Aufgebotsgrössen etc. werden im Rahmen von Koordinationssitzungen von mir beantragt und vom FC Zürich nach gründlicher Prüfung verabschiedet, bevor sie umgesetzt werden.
Nicht genug. Schöttli selber setzt dem Ganzen noch eine Krone auf. In dem er meiner Ansicht nach genau erklärt wie seine inakzeptable Funktion im Doppelmandat funktioniert:
Sämtliche Sicherheitsmassnahmen, Aufgebotsgrössen etc. werden im Rahmen von Koordinationssitzungen von mir beantragt
ok, dies macht also die für diese Fälle verantwortliche Person der Delta Security AG gegenüber seinem Kunden, dem FC Zürich.
und vom FC Zürich nach gründlicher Prüfung verabschiedet, bevor sie umgesetzt werden.
dieses "und vom FC Zürich" ist dabei der springende Punkt. In diesem Fall ist dieser Kunde "FC Zürich" einerseits Herr Strittmatter, dem als Verwaltungsrat das Ressort Sicherheit und somit auch Schöttli untersteht, sowie der Sicherheitsverantwortliche des FC Zürichs. Sein Name? Christian Schöttli. Sprich Strittmatter übergibt die Entscheidung über die Annahme eines Antrags der gleichen Person, die ihm diesen Antrag unterbreitet.
Ich würde daher nicht wie gool von "Schöttli nimmt sich aus der Schusslinie" sprechen, sondern eher von "Schöttli stellt sich selber klar ins Abseits"