Beitragvon wiedikon » 25.01.07 @ 8:46
«Nein, hier wird keiner fett»
Fredy Bickel, Sportchef des FC Zürich, ist zufrieden mit dem Trainingslager in den Arabischen Emiraten.
Er sucht weiterhin einen neuen Stürmer.
Fredy Bickel, wie fällt Ihre Zwischenbilanz nach dem ersten Teil des Trainingslagers aus? Positiv. Das Wetter ist schön hier in Al-Ain, die Sonne sorgt tagsüber für Temperaturen um die 25 Grad. Die Fussballplätze sind in gutem Zustand, es gibt in dieser Oasenstadt an der Grenze zum Nachbarland Oman genügend Wasser. Wir trainieren auf dem Gelände des Al-Ain Football Club, einem erstklassigen Komplex mit drei Rasenplätzen, einem Hauptstadion, einer pompösen, mit violetten Scheiben verglasten Geschäftsstelle und einem eigenen Kino. Al- Ain spielt in der obersten Liga der Emirate, Trainer ist der frühere italienische Nationaltorhüter Walter Zenga.
Nichts zu klagen also? Nein, eigentlich nicht. Wir sind sehr gut untergebracht, das Hotel liegt direkt gegenüber dem Palast des Kalifen. Je vier Spieler bewohnen zusammen einen Bungalow. Und das Essen ist ausgezeichnet.
Dann kehren die Spieler in einer Woche alle mit Übergewicht in die Schweiz zurück? Ich denke nicht. Lucien Favre arbeitet mit ihnen intensiv im physischen Bereich, zweimal pro Tag. Sie müssen viel laufen, sie müssen springen, Gewichte heben. .. Nein, nein, hier wird keiner fett und selbstzufrieden.
Und vor lauter rennen und stemmen kommen die Spieler gar nicht richtig zum Fussballspielen? Die Arbeit mit dem Ball hatte während der ersten Woche nicht Priorität. Der Trainer wird das während der letzten vier Tage ändern. Dann sind wir in Dubai, werden am technischen Feinschliff arbeiten und auch zwei Spiele bestreiten.
Wie beurteilen Sie die bisherigen drei Trainingsspiele? Wir siegten in Vaduz 2:0, wir erreichten gegen die Russen von Rostow ein 1:1.
Diese Begegnung war nichts für das Auge, der Gegner hat ziemlich auf die Knochen geschlagen, und zwei Spieler wurden wegen Schiedsrichterbeleidigung ausgeschlossen. Auf Intervention von Lucien Favre durften die Russen mit Vollbestand spielen. . . Und zuletzt haben wir nun gegen Al-Jazeera, eine Spitzenmannschaft der Emirate, mit unseren jungen Spielern 2:2 gespielt. Es läuft gut, wir liegen mit unseren Vorbereitungen absolut im Zeitplan.
Das Kader ist aber wegen Verletzungen nach wie vor dezimiert. Alain Rochat ist zu Hause geblieben, sein Muskelabriss wurde operiert. Er weilt in Yverdon im Reha Training und fällt mindestens bis April aus. Cesar leidet unter Knieschmerzen und kann nur sehr reduziert trainieren, die Adduktoren von Alphonse sind nach wie vor entzündet, und von Bergen macht die Rückenverletzung immer noch zu schaffen. Nur gut, dass Schneider und Stucki nach ihren Operationen wieder gesund sind.
Und wie geht es Kresimir Stanic? Er macht seine Übungen im Kraftraum, er dreht seine Runden um den Platz. Aber noch ist es viel zu früh, um zu beurteilen, ob er je wieder den Anschluss an den Spitzenfussball finden wird.
Wie ist die Situation bei den Torhütern? Andrea Guatelli ist unser zweiter Goalie. Leoni ist die Nummer 1, Da Costa die 3. Romeu Leite wird zu YF Juventus wechseln.
Und die anderen Neuen? Veli Lampi ist ein zurückhaltender Mann, introvertierter als sein Landsmann Hannu Tihinen. Aber er integriert sich gut. Remo Staubli braucht Zeit, um sich an den höheren Rhythmus zu gewöhnen. Und Stürmer Blaise Mbele testen wir weiter, er kann ein Versprechen für die Zukunft sein. Er ist 19-jährig, gross und kräftig, er könnte Pouga ersetzen. Aber noch ist er nicht der Spieler, der sofort in die Fussstapfen eines Keita treten kann.
Dann braucht die Mannschaft einen zusätzlichen Angreifer?
Ja – und den werden wir vor dem Transferschluss am 15. Februar auch verpflichten.
- Also, Mbele solls ja nicht sein. Wer dann??
Tagi von heute