Die Ausführungen von Mailer82 sind nicht von der Hand zu weisen. Doch wird hier die Dattel und die Feige verwechselt. Das Boykott-Subjekt ist ganz klar die operative Geschäftsleitung. Unser Mittel für die Zeichensetzung und auch ehrlich gesagt für ein wenig Autonomie im Verein ist der Boykott von den Spielen. Ob dieser nun trotz Mitleidenschaft von anderen Interessensgruppen (neutrale Zuschauer, Mannschaft usw.) durchgeführt wird oder nicht, hängt von dessen Wichtigkeit ab. Jeder kann selber urteilen, ob die Mannschaft wirklich das absolut Wichtigste ist an einem langjährigen Stadionbesuch. Manch einer wird darauf kommen, dass Kurvenleben, Symbolik des Vereins in der Gesellschaft und auch der soziale Kontakt mindestens so wichtig sind. Wir haben alle zu wenig Erfahrung, wie lange diese unangenehme Situation noch anhalten wird, und was sie noch auszulösen vermag. Fakt ist aber, dass die Südkurve bereits entschieden hat (wenn auch voreilig meiner Meinung).
Die Mannschaft lasse ich nur ungern im Stich, da sie mir Spektakel bietet und mich 90 Minuten gut unterhält. Und wir haben Leute im Team, die sich durchaus mit dem Verein identifizieren. Jedoch muss ich damit rechnen, dass diese Leute aus Geldgründen sehr schnell verschwinden. Die Südkurve hingegen, lasse ich gar nicht im Stich. Denn sie ist der Grund, warum ich überhaupt ins Stadion gehe und mir das Ganze nicht vor dem Fernseher anschaue.