Der Brief ist hervorragend geschrieben und argumentarisch sinnvoll aufgebaut, sicher. Nun kommt jedoch ein aber:
Die Verfasser/die Südkurve lehnt sich m.M. nach (zu) weit aus dem Fenster mit den vorgeschlagenen und wohl nicht umsetzbaren Versprechungen. Ich bin mir sicher, dass (leider) niemand gewährleisten kann, dass sich die Kurve effektiv selber reguliert geschweige denn für "Ruhe" sorgt. Gehen wir mal davon aus man entspricht dem formulierten Wunsch der Südkurve. Dann kommt der FCB und mit ihm das ganze, prügelnde, primitive und geistig offenbar gestörte Gesocks welche diese Ambiance (auf beiden Seiten) anzuziehen pflegt - und es knallt. Unmittelbar vor dem Stadion, in der Beiz, vor und nach dem Spiel. Die Folgen, nach den vollmundigen Versprechungen wären noch drastischer als bisher. Die Selbstregulierung hätte offenkundig versagt - der Repression wären alle Türen geöffnet und weil man in diesem Falle auf das "Versagen" der Kurve bezug nehmen könnte hätte dies wohl ebenfalls repressive Folgen im neuen Letzigrund. Ein Schuss in den eigenen Rücken, nichts weiter als das.
Ich denke (und viele werden mich dafür jetzt hassen) die Südkurve sollte ihr (immer grösser werdendes) Gewicht lieber für eine erfreuliche Situation im neuen Letzigrund (Trennung Kurven, Stehplätze etc.) einsetzen und die Lage im Exil akzeptieren wie sie halt nun mal ist. Auch der Klub, der Meister, hat in der nächsten Saison Eingeständnisse zu machen und die vorübergehende Situation zu akzeptieren. Vielleicht wäre es besser wenn dies auch die Kurve tut. Generell finde ich es bedenklich, wenn man aus persönlichen Motiven gar darüber nachdenkt dem geliebten Klub in der nächsten, sehr schwierigen, Saison den Rücken zu kehren.
und jetzt steinigt mich.