Für eine gute Lösung des Standorts der Südkurve im Hardturm

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Dr. Dre
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Beitragvon Dr. Dre » 07.06.06 @ 20:14

Der Brief ist hervorragend geschrieben und argumentarisch sinnvoll aufgebaut, sicher. Nun kommt jedoch ein aber:

Die Verfasser/die Südkurve lehnt sich m.M. nach (zu) weit aus dem Fenster mit den vorgeschlagenen und wohl nicht umsetzbaren Versprechungen. Ich bin mir sicher, dass (leider) niemand gewährleisten kann, dass sich die Kurve effektiv selber reguliert geschweige denn für "Ruhe" sorgt. Gehen wir mal davon aus man entspricht dem formulierten Wunsch der Südkurve. Dann kommt der FCB und mit ihm das ganze, prügelnde, primitive und geistig offenbar gestörte Gesocks welche diese Ambiance (auf beiden Seiten) anzuziehen pflegt - und es knallt. Unmittelbar vor dem Stadion, in der Beiz, vor und nach dem Spiel. Die Folgen, nach den vollmundigen Versprechungen wären noch drastischer als bisher. Die Selbstregulierung hätte offenkundig versagt - der Repression wären alle Türen geöffnet und weil man in diesem Falle auf das "Versagen" der Kurve bezug nehmen könnte hätte dies wohl ebenfalls repressive Folgen im neuen Letzigrund. Ein Schuss in den eigenen Rücken, nichts weiter als das.

Ich denke (und viele werden mich dafür jetzt hassen) die Südkurve sollte ihr (immer grösser werdendes) Gewicht lieber für eine erfreuliche Situation im neuen Letzigrund (Trennung Kurven, Stehplätze etc.) einsetzen und die Lage im Exil akzeptieren wie sie halt nun mal ist. Auch der Klub, der Meister, hat in der nächsten Saison Eingeständnisse zu machen und die vorübergehende Situation zu akzeptieren. Vielleicht wäre es besser wenn dies auch die Kurve tut. Generell finde ich es bedenklich, wenn man aus persönlichen Motiven gar darüber nachdenkt dem geliebten Klub in der nächsten, sehr schwierigen, Saison den Rücken zu kehren.

und jetzt steinigt mich.
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nic
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Beitragvon nic » 07.06.06 @ 20:29

wiso den rücken zu kehren ??

schliesslich hat er das auch getan und einfach über unsere köpfe hinweg diesen entscheid gefällt
und zweitens kehren wir ja nicht den rücken sondern stehen dort wo wir schon immer im HT gestanden sind, von rückenkehren kannst du schreiben, wenn es irgendeine stadionverweigerung gibt oder so

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Dr. Dre
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Beitragvon Dr. Dre » 07.06.06 @ 21:59

nic hat geschrieben:wiso den rücken zu kehren ??

schliesslich hat er das auch getan und einfach über unsere köpfe hinweg diesen entscheid gefällt
und zweitens kehren wir ja nicht den rücken sondern stehen dort wo wir schon immer im HT gestanden sind, von rückenkehren kannst du schreiben, wenn es irgendeine stadionverweigerung gibt oder so


o.k. einverstanden. Ich hoffe, dass es nicht zu so einer Aktion kommt - dies wollte ich damit sagen. So etwas würde die falschen, die Mannschaft, betreffen und die hats im HT schwer genug und wird die Unterstützung brauchen. Zum Wohle des FCZ und der zukünftigen Südkurve.
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fat
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Beitragvon fat » 07.06.06 @ 22:04

Dr. Dre hat geschrieben:Ich denke (und viele werden mich dafür jetzt hassen) die Südkurve sollte ihr (immer grösser werdendes) Gewicht lieber für eine erfreuliche Situation im neuen Letzigrund (Trennung Kurven, Stehplätze etc.) einsetzen und die Lage im Exil akzeptieren wie sie halt nun mal ist. Auch der Klub, der Meister, hat in der nächsten Saison Eingeständnisse zu machen und die vorübergehende Situation zu akzeptieren. Vielleicht wäre es besser wenn dies auch die Kurve tut. Generell finde ich es bedenklich, wenn man aus persönlichen Motiven gar darüber nachdenkt dem geliebten Klub in der nächsten, sehr schwierigen, Saison den Rücken zu kehren.

und jetzt steinigt mich.


ich bin da eigentlich ganz deiner meinung

auch wenn ich kein anhänger von verschwörungstheorien bin, glaube ich zudem, dass gewisse kreise nur darauf warten, dass sich elemente der südkurve in ebenso einem fall diskreditieren um dann für zukünftige generationen feste fan-feindliche regeln in stein zu meisseln .... so gesehen würde es mich also nicht mal wundern, wenn den forderungen inoffiziell nachgegeben würde, z.b. mit dem wissen, dass gegen basel oder am derby zwischenfälle garantiert sind. aber das nur nebenbei.

im grossen und ganzen ist die lage ernst ... sehr ernst: die basler konnten damals ohne weitere probleme im kleinstadion eine saison durchziehen, im wissen, dass man dann in ein, alles in allem ordentliches stadion mit einer mk ziehen konnte - bei uns ist das anders: der letzi wird abgerissen und seien wir ehrlich - NICHT wieder aufgebaut. gebaut wird was neues, anderes, was mit dem letzigrund möglicherweise nur noch die tramstation gemeinsam hat: ein leichtathletikstadion, welches, vor allem der stadt im letzten moment noch die em gerettet hat. als alternative steht uns evtll. ein paar jahre später noch das für die em-konzipierte überdimensionierte 5-eck zur verfügung, wobei die chance dass dies gebaut wird, in der zwischenzeit fast so gering ist, wie die aussicht in dieser stadt jemals in einem richtigen fussballtempel matchs besuchen zu können. wir ziehen also nach einem jahr hardturm an eine altbekannte aber neue stätte, wo der kampf um einen richigen platz im stadion existentiell ist.

dies die ausgangslage: nun muss man sich halt eben schon fragen ob es der richtige weg ist die gemeinsame kraft der südkurve und ihrer symphatisanten auf einem nebenschauplatz, dem kampf um den standort in dieser einzelnen saison zu verpuffen, aufzusplitten und dem feind schon ein jahr lang eine angriffsfläche zu bieten. argumentieren kann man, dass bei einem erfolg in dieser saison, die türen im süden des neuen "letzis" weit für uns geöffnet sein werden - ich persönlich bezweifle das - nur schon weil die gegner moderner fanlebens zurzeit ohenhin oben aufschwingen. sollte der schuss diese sasion hinten raus gehen, werden wir geschwächt ins neue stadion einziehen, mit folgen, die dann auf jahre oder gar jahrzehte hinaus zu spüren sind.

Das ist meine meinung, so wie es auch meine meinung ist, dass sich im umfeld der südkurve genügend kreative köpfe befinden, die einen aufenthalt im "falschen" sektor zu einem erfolg für die gesamte kurve ummünzen könnten.

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flo
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Beitragvon flo » 07.06.06 @ 22:43

fat hat geschrieben:glaube ich zudem, dass gewisse kreise nur darauf warten, dass sich elemente der südkurve in ebenso einem fall diskreditieren um dann für zukünftige generationen feste fan-feindliche regeln in stein zu meisseln .... so gesehen würde es mich also nicht mal wundern, wenn den forderungen inoffiziell nachgegeben würde, z.b. mit dem wissen, dass gegen basel oder am derby zwischenfälle garantiert sind.

Das denke ich nicht. Wenn der FCZ oder die Polizei härter durchgreifen wollten, hätten sie das schon lange tun können. Um durchzugreifen, sind sie nicht darauf angewiesen, dass die Südkurve ein Versprechen abgibt, welches in der Folge nicht eingehalten wird.


fat hat geschrieben:dies die ausgangslage: nun muss man sich halt eben schon fragen ob es der richtige weg ist die gemeinsame kraft der südkurve und ihrer symphatisanten auf einem nebenschauplatz, dem kampf um den standort in dieser einzelnen saison zu verpuffen, aufzusplitten und dem feind schon ein jahr lang eine angriffsfläche zu bieten.

Wie viel Angriffsfläche die Südkurve bietet, hängt einzig und allein davon ab, wie viele Ausschreitungen es gibt. Dass die Südkurve im Hardturm lieber im Westen als im Osten steht, stösst schlimmstenfalls auf Unverständnis; wirklich übelnehmen tut's ihr aber nicht mal der notorischste Fanszenenhasser.


fat hat geschrieben:argumentieren kann man, dass bei einem erfolg in dieser saison, die türen im süden des neuen "letzis" weit für uns geöffnet sein werden - ich persönlich bezweifle das - nur schon weil die gegner moderner fanlebens zurzeit ohenhin oben aufschwingen.

Es mag Leute geben, welche Fanszenen und die Fankultur ganz generell verdammen. Diese Leute sind aber irrelevant, weil sie zahlenmässig unbedeutend sind. Entscheidend sind jene Leute, welche einfach wollen, dass niemand unfreiwillig zu Schaden kommt. Das sind Menschen, die es Leid sind, nach den Spielen vor Ausschreitungen davonzurennen. Menschen, die sich nicht ob Fackeln stören, es aber daneben finden, wenn diese Fackeln auf Spieler oder auf andere Zuschauer geworfen werden. Diese Menschen sind die Mehrheit, und die Mehrheitsmeinung ist entscheidend. Falls die Selbstregulierung funktionieren sollte, so werden diese Menschen zufrieden sein. Wenn nun aber die Menschen zufrieden sind, so gibt es für Polizei und Politik absolut keinen Grund zu einer schärferen Gangart.

fat hat geschrieben:sollte der schuss diese sasion hinten raus gehen, werden wir geschwächt ins neue stadion einziehen, mit folgen, die dann auf jahre oder gar jahrzehte hinaus zu spüren sind.

So ist's. Wenn die Selbstregulierung scheitert, haben wir ein Problem. Das gilt aber ganz unabhängig von diesem Brief. Der Brief ist insoweit weder nützlich noch schädlich.
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fat
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Beitragvon fat » 08.06.06 @ 1:05

flo hat geschrieben:
fat hat geschrieben:glaube ich zudem, dass gewisse kreise nur darauf warten, dass sich elemente der südkurve in ebenso einem fall diskreditieren um dann für zukünftige generationen feste fan-feindliche regeln in stein zu meisseln .... so gesehen würde es mich also nicht mal wundern, wenn den forderungen inoffiziell nachgegeben würde, z.b. mit dem wissen, dass gegen basel oder am derby zwischenfälle garantiert sind.

Das denke ich nicht. Wenn der FCZ oder die Polizei härter durchgreifen wollten, hätten sie das schon lange tun können. Um durchzugreifen, sind sie nicht darauf angewiesen, dass die Südkurve ein Versprechen abgibt, welches in der Folge nicht eingehalten wird.


da hast du nicht recht. die südkurve hat sich von einem kleinem verband unangepasster störrenfriede zu einem grossen verband störrenfriede mit einem gewissen einfluss entwickelt - dieser einfluss kann entscheidend sein, wenn es darum geht im neuen stadion über die sektoreneinteilung, etc. mitzureden - wenn es wegen gewisser störfällen gelingt die südkurve zu diskrediteren, ist es auch möglich deren vertretern jegliche paritzipation bei zukünftigen lösungsfindungen zu verwehren - und von polizei hab ich gar nix geschrieben.




flo hat geschrieben:
fat hat geschrieben:dies die ausgangslage: nun muss man sich halt eben schon fragen ob es der richtige weg ist die gemeinsame kraft der südkurve und ihrer symphatisanten auf einem nebenschauplatz, dem kampf um den standort in dieser einzelnen saison zu verpuffen, aufzusplitten und dem feind schon ein jahr lang eine angriffsfläche zu bieten.

Wie viel Angriffsfläche die Südkurve bietet, hängt einzig und allein davon ab, wie viele Ausschreitungen es gibt. Dass die Südkurve im Hardturm lieber im Westen als im Osten steht, stösst schlimmstenfalls auf Unverständnis; wirklich übelnehmen tut's ihr aber nicht mal der notorischste Fanszenenhasser.


da hast du nicht recht. der notorische fanszenhasser hasst jegliche bestrebungen von fans nach selbstbestimmung im stadion. mit angriffsflächen meine ich übrigens nicht den wunsch der südkurve den platz im hardturm selber zu wählen, sondern die tatsache, dass das anstreben dieses wunsches die freundlich-förmliche brieflich ebene verlässt und sich vor den toren beim eingang herdern mehr oder weniger unfreundlich, z.b mit handgemengen und leichtem nasenbluten äussern könnte.

flo hat geschrieben:
fat hat geschrieben:argumentieren kann man, dass bei einem erfolg in dieser saison, die türen im süden des neuen "letzis" weit für uns geöffnet sein werden - ich persönlich bezweifle das - nur schon weil die gegner moderner fanlebens zurzeit ohenhin oben aufschwingen.

Es mag Leute geben, welche Fanszenen und die Fankultur ganz generell verdammen. Diese Leute sind aber irrelevant, weil sie zahlenmässig unbedeutend sind. Entscheidend sind jene Leute, welche einfach wollen, dass niemand unfreiwillig zu Schaden kommt. Das sind Menschen, die es Leid sind, nach den Spielen vor Ausschreitungen davonzurennen. Menschen, die sich nicht ob Fackeln stören, es aber daneben finden, wenn diese Fackeln auf Spieler oder auf andere Zuschauer geworfen werden. Diese Menschen sind die Mehrheit, und die Mehrheitsmeinung ist entscheidend. Falls die Selbstregulierung funktionieren sollte, so werden diese Menschen zufrieden sein. Wenn nun aber die Menschen zufrieden sind, so gibt es für Polizei und Politik absolut keinen Grund zu einer schärferen Gangart..

Da hast du nicht recht. es hat nicht mit der anzahl der leute zu tun die eigenständigen fanszenen feindlich gegenüberstehen, sondern einzig mit deren einfluss und interessen. die anderen sind froh wenn keine fackeln fliegen und mit einer glatten choreo schnell zu überzeugen. erstere, die wie du anmerkst zahlenmässig zwar in der minderzahl sind, haben handfeste interessen und werden nicht davor scheuen diese geltend zu machen. walter frey, sofern ich das als nicht-zsc-mensch einschätzen kann, ist ein eher einsamer einzelgänger .. er hat es trotzdem geschafft die verhältnisse in oerlikon seinem persönlichen gusto anzupassen, mehrheit hin oder her.

flo hat geschrieben:
fat hat geschrieben:sollte der schuss diese sasion hinten raus gehen, werden wir geschwächt ins neue stadion einziehen, mit folgen, die dann auf jahre oder gar jahrzehte hinaus zu spüren sind.

So ist's. Wenn die Selbstregulierung scheitert, haben wir ein Problem. Das gilt aber ganz unabhängig von diesem Brief. Der Brief ist insoweit weder nützlich noch schädlich.


ich bin der meinung, dass der brief super ist. ich bin der meinung, dass die diskusson über den inhalt des briefes hinausgeht. und wenn die bestrebungen dieser saison nur einen tolggen haben, können wir im neuen stadion von anfang an scherben zusammenlesen...

Svon H.
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Beitragvon Svon H. » 08.06.06 @ 1:36

Dr. Dre hat geschrieben:Ich denke (und viele werden mich dafür jetzt hassen) die Südkurve sollte ihr (immer grösser werdendes) Gewicht lieber für eine erfreuliche Situation im neuen Letzigrund (Trennung Kurven, Stehplätze etc.) einsetzen


und ich denke, der erste schritt dazu ist genau der, dass sie für diese saison eine lösung für die weichturmfrage präsentiert und damit bekräftigt, dass ihr in solchen Fragen ein Mitspracherecht gewährt werden sollte.

Manchmal hab ich den Eindruck, der Vorstand begreift das Fan-Sein und die SK nicht einmal im Ansatz. Gewisse Entscheide sollten einfach nicht ohne jegliche Beteiligung der SK gefällt werden, wenn man glaubhaft versuchen will irgendwelche Probleme in deren Zusammenhang einzuschränken. Irgendwie beschleicht mich langsam das Gefühl, wenn der FCZ-Vorstand es entscheiden hätte können, würde das Drogenproblem noch heute und noch lange ausschliesslich mit Repression zu lösen versucht.


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