Eigentlich sollte nichts über Politik in diesem Forum stehen, aber da es mit Sport zu tun hat, finde diese Aktion der abolute Hammer, respect!
Nur wenige Sportler sprechen sich gegen den Krieg aus: NBA-Star Steve Nash (unten) und College-Basketballerin Toni Smith, die sich von der US-Flagge abwendet (oben).
FOTO: AP
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NEW YORK - Toni Smith (20), eine College-Basketballspielerin aus Manhattanville, hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Aus Protest gegen einen Irak-Krieg wendet sie sich vor den Partien von der US-Flagge ab, wenn die Nationalhymne gesungen wird.
Das Singen der Nationalhymne gehört in den USA zum unverzichtbaren Ritual vor jedem Sportanlass. Statt die US-Flagge zu salutieren, schaut Smith demonstrativ in die andere Richtung.
Auf der Internet-Seite ihres Colleges erläutert sie den Grund für ihren Protest: «Die Ungerechtigkeiten im amerikanischen System haben mich stets beunruhigt. Jetzt wird es schlimmer. Die Regierung hat eine Priorität: Macht. Sie kümmert sich nicht darum, wie es den Menschen geht. Ich warte auf den Tag, an dem unsere Schulen all das Geld erhalten, das sie brauchen - und an dem die Militärs Kuchen verkaufen müssen, um Geld für ihre Bomber zu sammeln.»
Der College-Direktor von Manhattanville, ein ehemaliger 68er, lobt die mutige Haltung von Smith. Teamgefährtinnen und Coach respektieren ihre Meinung. Anderswo aber löst das unübliche Verhalten der Soziologie-Studentin heftigen Widerspruch aus.
Als Manhattanville zum Auswärtsmatch bei der Merchant Marine Academy antrat, sassen dort 300 junge Männer mit US-Fähnchen im Publikum und skandierten in Richtung Smith: «Verlasse unser Land!»
Während einer andern Partie rannte ein 56-jähriger Vietnam-Veteran mit einer US-Flagge aufs Feld, während das Spiel lief. «Sie hat unsere Flagge beleidigt», rief er, während ihn Sicherheitskräfte aus der Halle führten.
Eine Gegenspielerin, deren Bruder als US-Soldat in der Golfregion stationiert ist, beschimpfte Smith aufs Übelste.
Der Protest von Smith gegen einen Irak-Krieg und die Bush-Regierung ist absolut ungewöhnlich. Während sich viele Hollywood-Stars gegen einen Krieg einsetzen, schweigen die meisten Sportler in den USA.
Eine der wenigen Ausnahmen neben Smith ist Basketball-Star Steve Nash (29). Der Kanadier, ein belesener Intellektueller mit Freunden in der Friedensbewegung, steht ausgerechnet beim NBA-Team Dallas unter Vertrag - im Kernland von George W. Bush