Der einstige Financier Werner H. Spross will im Hardturm nicht mehr einsteigen
«Jetzt sollten GC und der FCZ fusionieren»
INTERVIEW VON MAX KERN
Werner H. Spross im Büro seines Geschäftes, dem er mit 77 Jahren auf dem Buckel seine ganze Kraft widmen will.
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ZÜRICH – Herr Spross, übernehmen Sie? 1999 war Werner H. Spross (77) von den neuen GC-Geldgebern Gut & Gerber ausgebremst worden. Gibts im Hardturm nun eine triumphale Rückkehr des Gärtners der Nation? Der GC-Mäzen im BLICK-Interview.
Werner H. Spross, die «Bilanz» schätzt Sie auf 500 Millionen Franken. Kaufen Sie nun GC zurück?
Werner H. Spross: «Nein, auf keinen Fall! Nicht mal aus Enttäuschung oder Boshaftigkeit.»
Weshalb denn nicht? Der Zeitpunkt könnte günstiger nicht sein…
Spross: «Nein, mit Hinweis auf meinen Jahrgang. Wenn man hinten auf dem Leibchen zweimal eine 7 trägt, dann sollte die Vernunft einkehren. Soweit ich mit meinen 77 Jahren noch Kraft habe, möchte ich die für mein goldiges Unternehmen einsetzen.»
Ihr Kommentar zum Ende der Ära Gut & Gerber?
Spross: «Ob nun als Freund oder Feind gesprochen – ich finde es sehr grosszügig, dass die beiden sich bereit erklärt haben, auch für nächste Saison finanziell noch geradezustehen.»
Wie gehts in Zürich mit dem Fussball weiter?
Spross: «Die viel zu hohen Saläre müssen runter. Die Wasserköpfe in den Vereinsspitzen müssen weg. Wie die ganze Wirtschaft muss auch der Fussball lernen zu sparen. Und ich glaube, es wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um in Zürich einen Neuanfang zu schaffen.»
Wie meinen Sie das?
Spross: «Das neue Stadion kommt. Herr Hotz, der Präsident des FC Zürich, ist auch nicht mehr der Jüngste. Es ist an der Zeit, dass sich GC und der FCZ zusammen-schliessen. Wir hier in Zürich brauchen den Fussball für das Volk. Und zusammen hätten wir die Chance, auch wieder einmal in der Champions League dabei zu sein.»