Fulehung hat geschrieben:«Eco Talk»: Lässt sich mit Schweizer Fussball Geld verdienen?
Während internationale Top-Clubs Milliardenumsätze erzielen, kommen Schweizer Spitzenvereine oft kaum über die Runden. Woran liegts? Dazu nehmen FCB-Präsident David Degen und FCZ-Präsident Ancillo Canepa im «Eco Talk» Stellung. Moderiert wird die Sendung von Andi Lüscher.
Ausstrahlungsdatum:
Montag, 3. Februar 2025, 22.25 Uhr, SRF 1, und ab 19.00 Uhr auf Play SRF
Lustig, dass die Diskussion im SRF stattfindet. Das Quasimonopol des SRF im Free-TV zusammen mit dem Quasi-Monopol von Swisscom beim Pay-TV führt dazu, dass es keinen echten Wettbewerb bei den TV-Rechten gibt. Die Klubs in Dänemark oder Polen haben einen Grundstock von Einnahmen aus TV-Rechten, die Schweizer Klubs nicht zur Verfügung haben. In anderen Làndern fliesst ein viel grösserer Anteil der TV-Budgets in König Fussball während in der Schweiz das SRF mit einem immer noch annähernden Milliardenbudget Rösslireiten, Hallen-Jojo und jede Hundsverlochete aufwendig produziert und bildlich eindrücklich in Szene setzt. Manche finden das gut so und dieser Meinung kann man sein.
Im Vergleich zu den Top-Klubs bewegt man sich natürlich in einem viel kleineren Markt. DIe Schweiz hat gemessen an der Bevölkerung im Fussball hohe Zuschauerzahlen, aber es ist halt trotzdem eine kleine Bevölkerung. Daraus ergeben sich weniger Ticketeinnahmen und Werbegelder. Die Klubs aus den grösseren europäischen Ländern haben den grösseren einheimischen Markt und entsprechend höhere Einnahmen genutzt, um teurere Fussballer aus der ganzen Welt zu verpflichten, wodurch sie auch im Europacup erfolgreicher und für den weltweiten TV-Markt interessanter sind. DIes zieht zusätzlich dann auch noch superreiche Besitzer aus der ganzen Welt an, welche noch mehr Geld reinschütten. Ganz abgesehen davon, dass die Top-Ligen im Fussball in Bezug auf ihre weltweite Ausstrahlung zusätzlich von ihrem früheren Kolonialismus profitieren. Auf anderen Kontinenten wird nicht Schweizerdeutsch gesprochen - Französisch, Spanisch und Englisch hingegen schon.
Könnte man mit einem Schweizer Fussballklub überhaupt langfristig Geld verdienen? Sehr schwierig. Wenn man dies ernsthaft zum Ziel hätte, müsste man auf jeden Fall die Junioren, die Frauenabteilung, das Museum und ähniiches sofort schliessen oder zumindest die Ausgaben dafür drastisch reduzieren. Auch müsste man die sportlichen Ambitionen zur zweiten Priorität degradieren. Man gibt strikt nur 80-90% von dem aus, was man einnimmt - wie das in so ziemlich allen Branchen ausserhalb des Fussballs üblich ist. Was dies dann für den sportlichen Erfolg oder Misserfolg national und international heisst, müsste man einfach hinnehmen. Aktuell will das aber niemand im Schweizer Fussball.