Der FC Zürich crasht die Basler Party und wird LeaderFabian Frei wird verabschiedet, Xherdan Shaqiri spielt erstmals von Anfang an – aber auf dem Rasen schreibt der FC Zürich die Schlagzeilen.Florian Raz, 21.0
Der Abend beginnt mit Basler Tränen. Und er endet mit Zürcher Jubel.
Grosse Emotionen. Verbundenheit. Herzschmerz. Darum gehen Menschen in ein Fussballstadion. 36’000 sind es an diesem wunderbaren Septemberabend in Basel. Der St.-Jakob-Park ist ausverkauft.
Und es wird sofort das ganz grosse Gefühlskino gestartet. Fabian Frei gibt nach 543 Spielen für den FC Basel den offiziellen Abschied. Alle stehen sie da, die Grössen aus der Basler Vergangenheit: Valentin Stocker, Marco Streller, Massimo Ceccaroni, Karli Odermatt, Benjamin Huggel. Freis Stimme bricht, als er dem Publikum vor dem Spiel gegen den FC Zürich sagt: «Ihr werdet immer in meinem Herzen sein.» Danach verdrückt er ein paar Tränen, riesig vor dem Spiel auf die beiden Stadion-Screens übertragen.
Freis Abgang nach Winterthur in letzter Minute vor dem Ablauf der Transferfrist ist auch ein Zeichen für die scheinbar nie endenden Umwälzungen, die in Basel irgendwie schon Tradition geworden sind. Auch an diesem Samstag werden drei Spieler willkommen geheissen, die noch nie im Joggeli aufgelaufen sind. Dabei wird doch immerhin schon die siebte Runde gespielt.
Es ist bei den Ein- und Auswechslungen zu hören, wie diese Neuzugänge in Basel aufgenommen werden. Freudig ruft der Stadionspeaker die Vornamen. Aber das Publikum mag sich kaum aufraffen, die Nachnamen hinterher zu brüllen. Vermutlich wissen die meisten auf den Rängen auch noch gar nicht, wie dieser Joe oder jener Romario sonst noch heissen.
Xherdan Shaqiri, der kleine Zauberer
Sicher sind sie nicht wegen ihnen gekommen. Sondern wegen ihm, dem neuen, alten Liebling: Xherdan Shaqiri ist jetzt der Hoffnungsträger, der zugleich die Verbundenheit mit der Region verkörpern muss. Rekordspieler Frei mag gegangen sein. Aber da ist ja jetzt Shaq-Attack, XS, der Kraftwürfel, der kleine Zauberer.
Gegen den FCZ spielt er erstmals seit seiner Rückkehr von Anfang an. Er beginnt auf dem rechten Flügel und wechselt rasch ins Zentrum. Aber eigentlich ist er einfach dort, wo er sein will. Er soll dem Basler Spiel das gewisse Extra verleihen.
Und das hätten die Basler dringend nötig. Mit dem Abgang von Thierno Barry scheint jeder Schwung aus dem Basler Angriffsspiel verloren gegangen. Keine einzige richtig gute Torchance erspielen sich die Basler gegen gut verteidigende Zürcher. Shaqiri verliert sich irgendwo in den vielen Beinen der FCZ-Abwehr.
Die Zürcher ihrerseits spielen neuerdings in einem 3-4-3. Und sie tun das mit einem einfachen, aber funktionierenden Plan. Bei Ballgewinn geht es schnell nach vorn. Das erste Tor durch Mounir Chouiar fällt vor der Pause im Konter nach einem miserablen Basler Eckball. Für das zweite nach der Pause braucht es einen langen Ball auf Juan Perea, der sich stark gegen Jonas Adjetey durchsetzt.
Damit bleibt der FCZ in der Liga ungeschlagen, wird Leader – und er wirkt dabei, als ob er noch Luft nach oben hätte.
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