Beitragvon Soccerlove » 19.07.08 @ 11:19
Polizei auch im Stadion?
Präsident Peter Stadelmann erklärt, wie die Liga die Sicherheitsprobleme in den Griff bekommen will.
Die Euro 08 verlief auch wegen der hohen Polizeipräsenz in den und um die Stadien sowie in den Fanzonen ohne grössere Zwischenfälle. In der Super League hingegen kam es letzte Saison zu teilweise schweren Ausschreitungen und Pyroaktionen, die immer wieder zu Bussen für die Vereine fehlbarer Fans sowie im Falle des FC Zürich sogar zur Bestrafung mit zwei Geisterspielen führten. Auch in den letzten Wochen blieb es nicht ruhig. Während und nach Testspielen sorgten Anhänger, vornehmlich jene des FC Basel, wiederholt für wüste Szenen inner- und ausserhalb der Arenen.
Peter Stadelmann, die Super League liefert wegen der Gewalt und der mangelnden Sicherheit in den Stadien immer wieder negative Schlagzeilen.
Wie die gesamte Gesellschaft leidet auch der Fussball unter der zunehmenden Gewalt und Respektlosigkeit eines kleinen Teils der Jugend. Eine gute Nachricht gibt es: Die Gewalt an sich hat innerhalb der Stadien abgenommen. Dafür ist ein neues Phänomen dazugekommen. Das pyrotechnische Material, das die Fans ins Stadion bringen, wird als Wurfgegenstand, und damit als Waffe, benutzt, was schärfstens zu verurteilen ist.
Diesem neuen Phänomen steht die Liga, so scheint es, machtlos gegenüber.
Es gibt zwei Mechanismen. Es wird am Eingang rigoros kontrolliert. Dieser Mechanismus greift aber nicht, weil eine lückenlose Kontrolle nicht möglich ist. Und was passiert jetzt? Die Klubs haben keine Sicherheitsdienste, welche Erfolg versprechend eingreifen können, wenn im Stadion etwas passiert. Deshalb laufen Gespräche mit den Behörden, mit dem Bund, ob die Polizei auch im Innern des Stadions für Ordnung sorgen kann und darf. Aber das geschieht nicht von heute auf morgen. Es müssen polizeitaktische Fragen beantwortet werden. Sind die Leute der Polizei für solche Einsätze im Stadion ausgebildet? Wie viele Leute braucht die Polizei für diese Einsätze?
Welche kurzfristigen Massnahmen ergreift die Liga, um Ausschreitungen wie am 2. Mai bei Basel - Zürich zu verhindern?
Wir wollen in der Fan-Prävention aktiv bleiben. Es soll unter den Fans verpönt sein, Pyros abzubrennen. Wir wollen die Fan-Kultur der Euro anstreben. Sonst bleibt uns und den Klubs derzeit nichts anderes übrig, als die Kontrollen am Stadioneingang zu verstärken. Dabei unterstützen wir die Klubs. Denn wenn auch die Polizei das Problem nicht von einem Tag auf den andern in den Griff bekommt, kann man zum Beispiel auch nicht von Herrn Canepa (Präsident des FCZ) verlangen, dass er hinsteht und die perfekte Lösung präsentieren kann.
Sie sprechen von Unterstützung für die Klubs. Ist sie finanzieller Natur?
Nein. Wir unterstützen die Vereine, indem wir helfen, ihre Sicherheitsdienste auszubilden und indem wir aufzeigen, wie sie die Kontrollen durchführen sollen. Finanzielle Unterstützung würde keinen Sinn ergeben, weil die Vereine völlig verschiedene Zuschüsse bräuchten. Die Kosten für die Sicherheit sind in Bern, Zürich oder Basel viel höher als zum Beispiel in Bellinzona. (TA/spg.)
Q: Tages-Anzeiger vom 19.07.08
nichts neues, trotzdem zum kotzen....