Die Schande vom Bahnhof Altstetten

Hier kommt alles über Fussball rein, das nicht mit dem FCZ zu tun hat.
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merhaba FCZ
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Beitragvon merhaba FCZ » 07.12.04 @ 23:06

FcBfreak hat geschrieben:@ ensis


wegen dem geleitschutz der polizei für die fans...

du hattest noch nie die freudige erfahrung an ein auswärtsspiel in mailand zu gehen(zu mindest nicht mir eurem mob).

da wurde der komplette mob eingekeselt und rundherum waren polizisten, schlagstock in der hand.... glaub mir, da überlegt man es sich zweimal was man tut....


Das wird die Zukunft zeigen, wie er dann reagiert.
Denke das wird der nächste Schritt sein, ob es gut ist oder nicht, wirksam ist es allemal. "ayrilmayin"
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Sublimus
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Beitragvon Sublimus » 07.12.04 @ 23:11

Ensis hat geschrieben: Ich meine, das (ungerechtfertigte) verpassen eines Fussballspiels wiegt im Vergleich zu den anderen gefährdeten Rechtsgütern eindeutig weniger.


Leider blieb es nicht bei einem Verpassen eines Fussballspiels. Die Eingekesselten mussten Tränengas, Gummischrot und Pfefferspray über sich ergehen lassen und wurden gefesselt teilweise mehrere Stunden in der Kälte gelassen. Das ist physische Gewalt, mit der zahlreiche Unschuldige konfrontiert wurden.

Wenn ich am 1. Mai an einer unbewilligten Demo mitlaufe und verhaftet werden: selber schuld. Wenn ich den einem Match als Gaffer dem Krawall zusehe, statt gleich nach Hause zu gehen: selber schuld. In all diesen Fällen habe ich wenigstens die Möglichkeit, dem ganzen zu entgehen und mich von den Krawallbrüdern zu distanzieren.

Aber es ist absolut inakzeptabel, dass ich mit staatlicher, phyischer Gewalt konfrontiert werde, wenn ich mit einem offiziellen Extrazug an eine offizielle Veranstaltung reise, alle Anweisungen und alle Empfehlungen befolge und weder eine Vorwarnung bekomme noch die Möglichkeit habe, mich von den Chaoten zu entfernen. Das bedeutet, dass ich - einfach nur weil ich Fussballfan bin - mit polizeilicher Gewalt rechnen muss.

Ich empfehle darum allen, jeglichen Grossveranstaltungen fernzubleiben, bis die Verantwortlichen (Maurer, Zingg, etc.) zur Rechenschaft gezogen und von Ihren Ämtern entfernt wurden. Denn dieser Sonntag hat gezeigt: niemand ist vor den Ausschreitungen dieser Stadtpolizei sicher.

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Z
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Beitragvon Z » 07.12.04 @ 23:17

man stelle sich mal folgendes vor:

wenn ein fan ein ticket resp. saisonkarte für den eigenen fanblock im eigenen stadion kaufen möchte, kann er das nur, wenn er mitglied einer fangruppe oder dem dachverband, etc. ist (fanpass) (die fangruppen müssen alle personalien dem verein weiterleiten)
tickets für auswärtsspiele im gästesektor können nur noch beim eigenen verein bestellt werden (muss dazu die fanpass nr. angeben) beim stadion des gastgebers kann man keine tickets für den gästeblock kaufen.
zudem werden die tore zum gästeblock eine stunde vor anspiel geschlossen, das heisst der gästefan sollte bis dann spätestens in seinem block sein ansonsten er das spiel nicht live mitverfolgen kann. der offizielle fan zug der auch auf der homepage vorgeschlagen und empfohlen wird fährt ein, die gästefans wissen bereits dass dort blauhelme mit schlagstöcken (es wird nicht geschlagen) sein werden, diese bilden eine art gang bis zur strasse, dort setzen die gästefans ihren weg richtung stadion fort. zuforderst die blockfahne evtl. noch etwas pyro. links und rechts polizei die aber nicht einschreitet, hinter den fans kastenwagen evtl. wasserwerfer der aber nicht einschreitet solange nicht etwas gravierendes passiert. die gästefans kommen beim stadion an, blauhelme bilden wieder gang, fans gehen ins stadion. die fans, die nicht mit dem offiziellen zug gekommen sind haben die möglichkeit selber zum stadion zu kommen müssen aber auch mind. eine stunde vor anspiel im block sein (warum; siehe oben)

funktioniert in vielen europ. ligen so. oder dachtet ihr die basler fans konnten ihre tickets vor dem san siro noch ergattern? versucht mal in dortmund in den bayern block zu kommen! oder in barca in den real block! bei länderspielen in den gast sektor zu kommen ist ebenfalls unmöglich. in holland müssen feyenord fans mit dem zug in die amsterdam arena damit sie in den gästefanblock gelangen, anderst gehts gar nicht!!! die einzige ausnahme wäre dann das derby. weil dort niemand mit dem zug oder fancars kommen würde.


Meinungen????????

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merhaba FCZ
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Beitragvon merhaba FCZ » 07.12.04 @ 23:26

Luusbueb hat geschrieben:man stelle sich mal folgendes vor:

wenn ein fan ein ticket resp. saisonkarte für den eigenen fanblock im eigenen stadion kaufen möchte, kann er das nur, wenn er mitglied einer fangruppe oder dem dachverband, etc. ist (fanpass) (die fangruppen müssen alle personalien dem verein weiterleiten)
tickets für auswärtsspiele im gästesektor können nur noch beim eigenen verein bestellt werden (muss dazu die fanpass nr. angeben) beim stadion des gastgebers kann man keine tickets für den gästeblock kaufen.
zudem werden die tore zum gästeblock eine stunde vor anspiel geschlossen, das heisst der gästefan sollte bis dann spätestens in seinem block sein ansonsten er das spiel nicht live mitverfolgen kann. der offizielle fan zug der auch auf der homepage vorgeschlagen und empfohlen wird fährt ein, die gästefans wissen bereits dass dort blauhelme mit schlagstöcken (es wird nicht geschlagen) sein werden, diese bilden eine art gang bis zur strasse, dort setzen die gästefans ihren weg richtung stadion fort. zuforderst die blockfahne evtl. noch etwas pyro. links und rechts polizei die aber nicht einschreitet, hinter den fans kastenwagen evtl. wasserwerfer der aber nicht einschreitet solange nicht etwas gravierendes passiert. die gästefans kommen beim stadion an, blauhelme bilden wieder gang, fans gehen ins stadion. die fans, die nicht mit dem offiziellen zug gekommen sind haben die möglichkeit selber zum stadion zu kommen müssen aber auch mind. eine stunde vor anspiel im block sein (warum; siehe oben)

funktioniert in vielen europ. ligen so. oder dachtet ihr die basler fans konnten ihre tickets vor dem san siro noch ergattern? versucht mal in dortmund in den bayern block zu kommen! oder in barca in den real block! bei länderspielen in den gast sektor zu kommen ist ebenfalls unmöglich. in holland müssen feyenord fans mit dem zug in die amsterdam arena damit sie in den gästefanblock gelangen, anderst gehts gar nicht!!! die einzige ausnahme wäre dann das derby. weil dort niemand mit dem zug oder fancars kommen würde.


Meinungen????????


Da haben sich wohl ein paar leute ans eigene bein gepinckelt. Die oben erwähnten Massnahmen wurden ja nicht grundlos eingeführt! Anscheinend funktioniert es nur so. Armutszeugnis!!
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Beitragvon benibunny » 08.12.04 @ 0:13

Luusbueb hat geschrieben:der offizielle fan zug der auch auf der homepage vorgeschlagen und empfohlen wird fährt ein, die gästefans wissen bereits dass dort blauhelme mit schlagstöcken (es wird nicht geschlagen)


die helme der zürcher polizei sind WEISS. und die uno hat mit dem ganzen nichts zu tun
Der Besucherrekord liegt bei 3071 Besuchern, die am 26.05.16 @ 0:20 gleichzeitig online waren.
Und ich war nicht dabei!

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Friedrich
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Beitragvon Friedrich » 08.12.04 @ 0:36

Tages-Anzeiger vom 08.12.2004

Basel fassungslos über Zürcher Polizei
In Basel herrscht Empörung. Völlig unverhältnismässig sei die Polizeiaktion gewesen.

Von Peter W. Frey, Basel



Markus Lehmann, Basler CVP-Präsident und Grossrat, argumentiert in der Regel nicht mit dem Zweihänder. Doch wenn die Rede auf die Polizeiaktion am Bahnhof Altstetten kommt, wird der frühere Handball-Internationale - unter anderem drei Saisons bei GC - nur noch grantig: «Übel war das, jenseits von gut und böse. So dämlich.»


Ursprünglich plante Lehmann, selbst mit dem Extrazug nach Zürich zu fahren. Als Präsident des Trägervereins Fanprojekt Basel wollte er sich ein Bild machen von FCB-Fans bei Auswärtsspielen. Jetzt ärgert er sich, dass er am Sonntag der Familie Priorität gab: «Ich hätte mich verhaften lassen. Es darf doch nicht sein, dass blosse Anwesenheit in einem Zug genügt, um festgenommen zu werden.»


Lehmanns Ärger findet in Basel breiten Widerhall. Verstärkt wird er durch die Schilderungen von festgenommenen Fans, die mündlich und per E-Mail die Runde machen. Stundenlang die Hände auf dem Rücken gefesselt, keine Möglichkeit, auf die Toilette zu gehen, Minderjährige ohne Kontakt zu den Eltern, Entlassung aus der Polizeihaft erst, als der letzte Zug nach Basel längst abgefahren war: Das ist der Stoff für die Basler Empörung.


«Eine kollektive Fassungslosigkeit» über das, was am Sonntag in Zürich ablief, ortet der Basler Journalist Peter Knechtli. In der Stadt, die sich wie keine andere mit ihrem Fussballklub identifiziert, gibt es im Moment kaum ein anderes Gesprächsthema. Auch der Basler Polizeidirektor Jürg Schild konnte sich dem nicht entziehen. «Wenn Jugendliche nach Mitternacht von den Eltern abgeholt werden müssen, dann ist schon etwas schief gelaufen», war das Maximum an Kritik, das sich Schild am Dienstagabend im Regionalsender Telebasel an der Zürcher Polizei erlaubte.


Das mediale Echo war vernichtend: Untragbar sei es, «wenn staatliche Sicherheitsprofis zwischen Unruhestiftern und friedlichen Fans keinen Unterschied mehr machen wollen», kommentierte die «Basler Zeitung» und sprach voneiner «Sippenhaft für Basler Fussballfans». Die Gratiszeitung «Baslerstab» liess in ihrer Schlagzeile einen Fan sagen: «Das war Faschismus.»


In der Politik stimmen allerdings nicht alle in den Chor ein. So wirft SP-Grossrat Roland Stark dem FCB vor, jetzt die Empörungskeule zu schwingen Dabei seien die Ausschreitungen von gewaltbereiten Fans seit Jahren verharmlost worden - ein Vorwurf, den FCB-Sprecher Josef Zindel dezidiert zurückweist. Starks FDP-Ratskollege Ernst Mutschler räumt ein, dass die Polizeiaktion sicher «ein paar Falsche getroffen» habe. «Aber dass es dann am Sonntag keine Ausschreitungen gab, ist eben auch ein Fingerzeig.»


Verbreitet ist aber die Einschätzung, dass der Einsatz das Gegenteil von dem bewirken wird, was beabsichtigt war. «Nach einem solchen Erlebnis haben normale Fans natürlich eher Sympathien für gewaltbereite Kollegen», befürchtet Lehmann. Um eine solche Eskalation zu verhindern, brauche es jetzt klare Statements vom Klub selbst und von den Fanvereinigungen, fordert Ernst Mutschler.
«Der hat doch einen IQ von 0,1!»
Lucien Favre über Loddar

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Friedrich
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Beitragvon Friedrich » 08.12.04 @ 0:36

Tages-Anzeiger vom 08.12.2004
«Wir haben die Richtigen verhaftet»



Bahnhof Altstetten am Sonntagnachmittag.



Jürg Zingg, Chef Brennpunkt bei der Stadtpolizei, nimmt Stellung zu den Vorwürfen der Basler Fans und des FC Basel.

Altstetten: Zürcher Polizei gegen Basler Fans

Mit Jürg Zingg sprach Stefan Hohler

Die TA-Redaktion wird mit E-Mails von «unschuldigen» Basler Fans bombardiert, die sich über den Einsatz der Stadtpolizei empörten. Hat man über das Ziel hinausgeschossen?


Nein, man vergisst immer wieder, dass von den 650 Personen im Extrazug über 200 den Polizeicordon verlassen und an den Match gehen konnten. Szenekenner der Zürcher und Basler Polizei haben vor Ort schon eine Triage gemacht. Dass es nach dem Spiel eben nicht zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen ist, beweist, dass wir die Richtigen verhaftet haben.
Trotzdem sind aber auch viele Fans verhaftet worden, die nicht zu den militanten Hooligans gehören.


Unbestritten wurden auch unschuldige Fussballfans verhaftet. Wie viele das tatsächlich waren, werden die laufenden Untersuchungen zeigen. Aber wir mussten beim Bahnhof Altstetten eingreifen, da schon während der Zugfahrt eine aggressive Stimmung herrschte und es bereits bei der Einfahrt des Zuges zu massiven Sachbeschädigungen und Übergriffen gegen Polizisten kam.
Was passiert nun mit den Verhafteten, denen man keine Straftat nachweisen kann?


Die Leute werden von uns informiert, dass gegen sie keine Anzeige erstattet wird. Daten von Personen, die unschuldig in Polizeiverhaft genommen wurden, werden sicher nicht in einer Datenbank zusammengefasst. Wir halten uns strikt an die datenschutzrechtlichen Vorgaben.
Die Basler Fans kritisieren das Verhalten der Stapo als übertriebene Härte. So habe man stundenlang mit verbundenen Händen in der Kälte stehen müssen oder habe nicht auf die Toilette gehen können.


Wenn man über 400 Personen verhaftet, kontrolliert und abführt, dann braucht es Zeit. Zudem wollten die Leute einen Match besuchen - sie waren also entsprechend warm angezogen. Wir haben auch keinen Wasserwerfer eingesetzt. Dass es zu Wartezeiten beim Toilettengang kam, ist verständlich. Wir mussten die Leute einzeln aufs WC begleiten. Der Vorwurf, dass unsere Beamten die Verhafteten gedemütigt und verunglimpft haben, stimmt nicht. Das Verhalten von Stadt- und Kantonspolizei war hochprofessionell.
Die Fans beklagen sich, dass sie in Basel gezwungen wurden, einen Extrazug zu besteigen, um in Zürich verhaftet zu werden.


Es stimmt, dass in Basel die Fans einen Extrazug direkt zum Bahnhof Altstetten besteigen mussten. Wir wollten nicht, dass ab Hauptbahnhof zum Stadion ein Saubannerzug durchgeführt wird. In Basel bestieg ein Kern von 200 bis 300 gewaltbereiten Leuten mit einem eigentlichen Sturm über die Gleise den Regionalzug nach Zürich. Erst als gedroht wurde, dass man nicht abfahre, wechselten sie in den Extrazug.
Der FC Basel schreibt, dass das Verhalten der Stadtpolizei zu einer Verhärtung der Fronten führen könnte.


Fanprojekte, wie sie der FC Basel und andere Klubs durchführen, greifen für sich allein nicht - noch nicht. Es braucht die Fanprojekte genauso, wie auch ein konsequentes Vorgehen gegen diejenigen, die vor allem Krawall suchen. Die Klubs müssen mehr Verantwortung übernehmen. Die geplante Kausalhaftung, dass die Klubs auch bei Auswärtsspielen für Schäden haften, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Dass sich der FC Basel dagegen gewehrt hat, ist ein interessantes Detail, das zu kommentieren mir nicht zusteht.
«Der hat doch einen IQ von 0,1!»

Lucien Favre über Loddar


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