Beitragvon Kreis 2 » 24.11.04 @ 12:06
ich kenne die spanische szene nicht allzu gut- doch glaube ich, dass in den meisten südlichen Gebieten eine etwas andere Vorstellung von Politik herrscht. Begriffe wie "politisch korrekt" sind dort viel weniger geläufig- es werden schneller Dinge gesagt (und auch zur Schau gestellt) als bei uns, da wir, wie ich meine eine differenziertere Einstellung zur Geschichte und zum Rassismus haben, als z.B die Italiener oder Spanier. Viele wissen nur wenig über Mussolini oder Franco- nur dass mit ihnen provoziert werden kann und eine Gruppe evt. ein "härteres" Bild abgibt, wenn sie rechte Symbole zeigt. Natürlich gibt es auch bei der Ultrasur überzeugte Mitglieder, die genau wissen, was sie tun, doch glaube ich, dass der Anteil an relativ ahnungslosen Mitläufern überwiegt. Genau so in Italien: inwiefern die Fans von Verona oder Lazio wirklich rassistisch veranlagt sind, ist schwer einzuschätzen- Symbolik und Provokation spielt auch da sicher eine grössere Rolle, denn die Chance beachtet zu werden steigt (und siehe da in unserem Forum, die Ultrasur, eine weiss gott kleine gruppe mit wenig nennenswerten Aktionen ist Gesprächsthema)...
kurz: jeder kann Affengeräusche von sich geben, jeder kann "ave duce" sagen- dahinter muss nicht immer ein Rassismus stecken, der von tiefstem Herzen kommt