Meine Haltung ist ambivalent.
Einerseits ist Scherrer fachlich ohne Frage ein hervorragender Jurist. Und irgendwie finde ich es auch sympathisch, dass er gegen den SFV-Strom geschwummen ist; hiefür geniesst er meinen vollen Respekt. Andererseits gehört es zum Fach, dass man weiss, wann man Prozesse führen soll und wann nicht. Ich fürchte - wie ich hier auch schon geschrieben habe -, dass Scherrer einige Prozesse geführt hat, die man besser nicht geführt hätte; nicht selten schien mir die Gewinnaussicht in einem krassen Missverhältnis zum Kostenrisiko. Auch muss man bei Schiedsgerichten anders vorgehen als bei staatlichen Gerichten. Bei Letzteren reicht es zumeist, dass man juristisch Recht hat (was Scherrer m.E. meistens hatte). Bei Schiedsgerichten spielen auch andere Faktoren eine Rolle; von der Schleimerei über die Smartness bis zu Wasweissich. Auch wenn das schlecht ist, sollte man diese Faktoren nicht verkennen und im Vereinsinteresse entsprechend handeln.
Abgesehen von der fachlichen Ebene, bei der ich z.T. anderer Meinung als Scherrer war und bin, wirft dieser Fall für mich auch nicht-juristische Fragen auf. Wer sind diese Personen von ausserhalb des VR? Wie viel haben sie wirklich zu sagen? Weshalb geht Scherrer just nach der GV? Wie verlaufen die vereinsinternen "Fronten"?
Diese Fragen erachte ich als für den FCZ als bedeutsamer denn inhaltliche Divergenzen in juristischen Fragen.