FCZ - (k)ein Fall für den Psychiater!

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Philippescu
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FCZ - (k)ein Fall für den Psychiater!

Beitragvon Philippescu » 08.10.03 @ 10:18

FCZ - (k)ein Fall für den Psychiater
Nach einem Drittel der Meisterschaft und zahlreichen Niederlagen ist es vorbei mit der Harmonie im FCZ. Präsident Hotz scheint mit der sportlichen Führung die Geduld zu verlieren.
Von Peter Bühler


Der FC Zürich hat in der Super League von zwölf Spielen acht verloren, er liegt mit acht Punkten auf dem zehnten und letzten Tabellenplatz. Der Abstand zu Rang 8, den der Stadtrivale GC belegt und der am Ende der Saison den Klassenerhalt garantiert, beträgt bereits fünf Punkte. Ein Drittel der Meisterschaft ist vorüber, und die guten Resultate sind mehr oder weniger total ausgeblieben. Nur zwei Siege, zu Hause gegen Wil und Thun, haben die Zürcher erreicht. Und zuletzt haben sie drei Spiele in Folge verloren. Das ist gewiss nicht die Ausbeute, die von einem Klub mit dem Anspruch und dem Budget (rund acht Millionen Franken) des FC Zürich erwartet werden darf.

Transfersieger - auf dem Papier
Die sportliche Bilanz ist gleichermassen ernüchternd, wie sie alarmierend sein müsste. Der Stadtklub, im Sommer nach den Zuzügen der Spieler Petrosjan, Simo, Buess und Muff als Transfersieger bezeichnet (auch im TA), spielt in dieser Saison unter dem neuen Trainer Lucien Favre einen gepflegten und ansehnlichen, aber erfolglosen Fussball.

Der Trainer hat für sich und für die Umsetzung seiner Methoden von Anfang an Zeit gefordert. Und der Präsident hat vor Saisonbeginn Geduld gelobt und versprochen, er werde diesem Ausbildner den Rücken freihalten und ihn stützen, selbst wenn sich die Erfolge nicht rasch einstellen sollten. Die gegenseitigen Treuebekenntnisse gingen so weit, dass Favre immer wieder betonte, er arbeite beim FC Zürich langfristig, «wie wenn ich hier zehn Jahre bleiben würde»; und Sven Hotz sagte selbst nach der jüngsten schmerzlichen Niederlage am Sonntag in St. Gallen: «Favre bleibt unser Trainer, er bekommt die Zeit, um die Mannschaft in der Tabelle nach oben zu führen.»

Es macht den Anschein, dass der FCZ in völliger Harmonie von Niederlage zu Niederlage taumelt. Die Spieler verhalten sich auf dem Platz emotionslos und lethargisch, offenbar sind sie schon zufrieden, beim Zürcher Stadtklub spielen zu können. Schliesslich sind die Löhne im Gegensatz zu anderen Vereinen am Monatsende immer pünktlich auf dem Konto. Und das Alibi für mässige Leistungen hat ihnen der Trainer mit seiner Vorgabe im Sommer gleich selbst geliefert. Der FCZ, erklärte Favre, werde in der Saison 2004/05, aber wirklich erst dann, zur nationalen Spitze gehören. Da wird sich manch einer dieser Fussballer denken, in diesem Jahr sei es auch mit ein bisschen weniger Einsatz und Kampfwillen getan.

Der Trainer reagiert auf die Niederlagenserie mit der üblichen Floskel: «Weiter arbeiten.» Der Sportchef Axel Thoma, auch er neu in seiner Funktion, hat auf Favre keinen Einfluss. Der Trainer führt die Mannschaft autonom und allein, er lässt sich nicht dreinreden. Also kam Thoma, wohl um sich auch einmal öffentlich bemerkbar zu machen, nach der Niederlage in St. Gallen auf die zwiespältige Idee, über die Boulevardmedien einen Mentaltrainer zu fordern, um die Blockade in den Köpfen der Spieler zu lösen. Favre hat sich gestern von diesem Vorhaben distanziert, es ist ja wohl auch seine eigene Aufgabe, dafür zu sorgen, dass seine Fussballer physisch wie psychisch zum Siegen bereit sind.

Der Präsident, der beim FCZ bezahlt und normalerweise auch befiehlt, hat sich trotz der sportlichen Misere lange erstaunlich ruhig verhalten. Der Einfall des Sportchefs mit dem Mentaltrainer ist ihm nun aber ziemlich in den falschen Hals geraten, auch weil er selber nicht informiert war und die Sache aus der Zeitung erfahren musste. «Der FC Zürich ist kein Fall für den Psychiater», empört sich Hotz. Der Trainer und der Sportchef sollten gefälligst selber «den Karren aus dem Sumpf ziehen».

Klassenerhalt - primäres Ziel
Hotz ist verärgert, Hotz ist böse, Hotz macht sich Sorgen, und Hotz wird immer ungeduldiger - dies wird trotz seiner in der Öffentlichkeit gebetsmühlenartig wiederholten Bekenntnisse zur sportlichen Führung immer offensichtlicher. Im FCZ brodelt es gewaltig, auch wenn die Beteiligten lange bemüht waren, gegen aussen einen gegenteiligen Eindruck zu vermitteln.

In der Super League warten in den nächsten drei Runden auf den FC Zürich die Heimspiele gegen die Young Boys, Xamax und die Grasshoppers. Wehe dem Stadtklub, wenn er nicht erfolgreich ist, wehe Favre und Thoma! Weitere Niederlagen werden sie sich nicht mehr leisten können. Denn Hotz will sein jahrzehntelanges emotionales und finanzielles Engagement nicht gefährdet sehen, er will mit dem FC Zürich nicht in die Challenge League absteigen.

Nur darum geht es im Moment.


http://www.tagi.ch/ta/pay/taZeitungSpor ... sgabe=3368


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Florian
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Beitragvon Florian » 08.10.03 @ 10:28

Eigentlich fand ich die Idee mit dem Mentaltrainer gut, aber wenn dieser Entscheid wirklich an Favre vorbei gefällt wurde, dann ist es natürlich das dümmste, was Thoma machen konnte, denn es brachte nichts als Streit und noch mehr Medienintersse, das man momentan doch eher vermeiden sollte...

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C.D.M.
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Beitragvon C.D.M. » 08.10.03 @ 10:30

na also...wir schaffen es ja wieder mit den schlagzeilen in den zeitungen..scheint so als wäre der FCZ das liebste thema der boulevardmedien als sogar das spiel ch-irland!!!

wie gesagt..die nächsten 3 heimspiele werden richtungsweisend sein wo wir uns orientieren können und was mit FAVRE/THOMA passiert!!!
Tage die man NIE vergisst:

13.5.06 FCZ SCHWEIZERMEISTER 2005/2006
24.5.07 FCZ SCHWEIZERMEISTER 2006/2007
24.5.09 FCZ SCHWEIZERMEISTER 2008/2009

Simon

Beitragvon Simon » 08.10.03 @ 10:31

FCZ, der Presse liebstes Kind ...

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Beitragvon Luke » 08.10.03 @ 10:38

Dass sich die Medien nach Abschluss der GC-Story auf den FCZ fokussieren, liegt ja wohl auf der Hand.

Wenn die nächsten 3 Heimspiele nicht einigermassen erfolgreich gestaltet werden können (Minimum: 5 Punkte), wird es im Letzigrund gehörig krachen. Dann sind Hotzens Forderungen nach Geduld und nochmals Geduld wohl schnell vergessen ...

Gruss
Luke
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Deepblue
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Beitragvon Deepblue » 08.10.03 @ 11:18

Wird zeit das die Fans ihre Ziele des Clubs mal in einem Choreo demonstrieren!
Ich arbeite so geheim, dass ich selber nicht weiß was ich tue.
Wenn etwas im Leben sicher ist, dann das, dass wir alle nicht lebend rauskommen
oder vielleicht doch nicht? https://www.youtube.com/watch?v=ZAz1GutJGbg

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Beitragvon Vorstand » 08.10.03 @ 12:17

Vielleicht kommt diese Medienkampagne zum rechten Zeitpunkt.
So erwachen mal alle und merken das nicht alles Friede Freude Eierkuchen ist, mir ist schon einige male aufgefallen das Niederlagen
schön geredet wurde, nur nützt das keinem.
Ich bin nicht gegen Favre, aber ichvermisse scho mal ein par harte worte nach einem Verlorenen Spiel und nicht immer den Spruch:"Wir brauchen noch Zeit"

Hoffen wir das nun alle wach sind und wir am Mittwoch gewinnen!!
Zürcher Südkurve


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