Beitragvon somalia » 04.09.03 @ 19:38
Tschägg und Pögg reden über den FCZ:
Tschägg: Wieso kommst du an diesem kühlen Abend mit einem ärmellosen T-Shirt? Hast du einen Sonnenstich?
Pögg: Nein, aber ich habe in der Zeitung gelesen, der FCZ spiele mit dem Feuer.
Tschägg: (lacht verschmitzt) Und, haben sie?
Pögg: Also gerade wie die Hunnen mit brennenden Fackeln sind sie nicht über den Platz gefegt.
Tschägg: Den Eindruck hatte ich allerdings auch nicht, der erste gefährliche Zürcher Angriff erfolgte nach fünf Minuten.
Pögg: Aber der Petrosyan hat doch bereits in der sechsten Minute das 1:0 für den FCZ erzielt.
Tschägg: Das stimmt, er umdribbelte nach einem herrlichen Sololauf drei Thuner und schoss in Coltortis hohe Torecke.
Pögg: Er hat sich seit Beginn der Meisterschaft am meisten gesteigert.
Tschägg: Ohne seine Leistung zu schmälern, in der elften Minute ist er zum Beispiel am dritten Thuner Verteidiger Deumi hängengeblieben.
Pögg: Was willst du damit sagen?
Tschägg: Nur darauf hinweisen, dass die Zürcher Führung eher einer geglückten Einzel- als einer geschlossenen Mannschaftsleistung entsprang.
Pögg: Da komme ich nicht ganz mit.
Tschägg: In der ersten Halbzeit wechselten auf beiden Seiten gute und schlechte Szenen ab. Je nach „Brille“ bekam man den Eindruck, die eigene Mannschaft spiele besser.
Pögg: Ach komm, der FCZ hat besser gespielt.
Tschägg: Wenn ich mein „Matchtelegramm“ betrachte, hielten sich die technisch erfreulichen und die minderwertigen Szenen in etwa die Waage.
Pögg: Aha, der Fussballprofessor spricht. Hast du Beispiele?
Tschägg: Ja, in der neunten Minute lenkte Taini mit einem brillanten Reflex einen Kopfball Ramas über die Latte; in der zwölften geriet die Zürcher Hintermannschaft ins Schwimmen, der Thuner Cerrone schoss einen Siebenmeterpass ins Out; in der sechzehnten verzog Bastida knapp; in der neunzehnten schloss Keita einen Steilpass mit zu schwachem Schuss ab; in der 22. liess Rodriguez die Zürcher Keller und Petrosyan mit einer blitzschnellen Körperdrehung stehen; in der 25. verdribbelte sich Keita im Strafraum und in der 28. rettete Taini vor dem allein auf ihn losstürmenden Rama.
Pögg: Und in der zweiten Halbzeit?
Tschägg: Da trat der FCZ wesentlich geschlossener auf, schoss in der 46. Minute durch Chihab das 2:0, buchte in der 72. das 3:0 durch Bastida und in der 85. das 4:0 durch Keller.
Pögg: Der erste Shutout des vielgeschmähten Tainis.
Tschägg: Ja, trotzdem bleibt noch vieles offen.
Pögg: Du ewiger Meckerer. Freu dich doch über das Resultat.
Tschägg: Schön wärs. Der FCZ und GC leiden momentan an derselben Krankheit.
Pögg: Jetzt spinnst du aber total, woran denn?
Tschägg: An Realitätsschwund.
Pögg: ??
Tschägg: Wenn Sven Hotz hervorstreicht, der Aufwärtstrend sei bereits in Aarau mit dem 3:3 festzustellen gewesen und gegen Wil und Thun habe man ja gewonnen. Das stimmt zwar, aber wie sind solche Vergleiche einzustufen?
Pögg: Und weshalb GC?
Tschägg: Bei denen ist immer etwas anderes schuld: sie spielen dauernd besser als ihre Gegner und verlieren trotzdem, ein unsägliches Pech klebt an ihren Füssen; die Schiedsrichter.
Pögg: Wie sagte doch Wilhelm Busch? „Fehler sind dann am angenehmsten, wenn man sie am andern entdeckt!“
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