FCZ missgönnt uns Titel»
Trainer Marcel Koller (42) steht kurz vor seinem 9. Meistertitel – sieben hat er als GC-Spieler geholt. Doch der Zürcher macht sich ganz andere Gedanken.
Marcel Koller, freuen Sie sich zwei Tage nach dem 2:2 gegen den FCB mehr darüber, dass Sie schon eine Hand am Meisterkübel haben? Oder ist Ihr Ärger darüber grösser, dass Ricardo Cabanas beim Saisonfinale eventuell nicht mehr zum Einsatz kommt?
Marcel Koller: Die Genugtuung, dass die Basler drei Runden vor Schluss weiter drei Punkte hinter uns liegen, überwiegt. Vom Titel rede ich jedoch noch nicht. Natürlich habe ich mit Ricci nach seinen verbalen Attacken am TV gesprochen. Doch einen Maulkorb habe ich ihm deswegen nicht verpasst.
Cabanas entschuldigte sich zwar für seine privaten Anfeindungen an die Adresse von Basels Cantaluppi, der nach dem Rencontre mit ihm ebenfalls vom Platz flog. Nicht aber für die Behauptung, dass im Schweizer Fussball alle auf den FCB als Meister hoffen würden. Dies war doch klar gegen den Verband gezielt?
Koller: Der Eindruck, dass sich alles auf den FCB fixiert, könnte doch auch entstehen. Ein Beispiel: Als Hakan Yakin nach seiner gelb-roten Karte gegen YB Ref Bertolini das Trikot vor die Füsse warf, kassierte er lediglich eine Spielsperre. Das sagt doch einiges.
Aussagekräftig ist auch die Tatsache, dass GC seit 19 Jahren auf dem Letzigrund nicht verloren hat.
Koller: Was heisst das schon? (Lacht) Glauben Sie mir: Der FCZ missgönnt GC den Titel weit mehr als jedes andere Team in der Schweiz. Das Derby am Mittwoch wird für uns kein einfacheres Spiel als gegen den FCB. Eher das Gegenteil wird der Fall sein.
Andy Huber