Bezüglich der Forderungen eines Abwehrchefs, empfinde ich die Notwendigkeit einer solchen Verpflichtung als geringer als eine Grundsatzdiskussion, ob unser Spielsystem nicht zu anfällig für äusserst einfache Kontersituationen ist. Wir ziehen Boranijasevic (offensiv ganz stark heute, zwei Skorerpunkte) und Guerrero (eher verbrauchter Tag heute) brutal weit vor. Das erzeugt offensiv Druck, entblösst aber die Seiten. So haben Omeragic und Aliti sehr viele Laufduelle mit flinken Aussenläufern, die sie an ihre Geschwindigkeitsgrenzen bringen.
Auch stimmt die Abstimmung im DM nicht wirklich. Doumbia ist überall unterwegs. Im positiven Fall steht er im gegnerischen Strafraum und kommt zum (zögerlichen) Abschluss. Im negativen Fall fehlt er hinten. Leitner, Dzemaili und/oder Krasniqi kompensieren diese "Ausflüge" von Doumbia nicht mit ausreichender defensiven Vehemenz. So entstanden das 0:1 - obwohl Traumkiste sollte da einer aus dem DM Cabral einigermassen auf den Füsse stehen - und das 3:2 bei dem hinter der Abwehrreihe Millar alle Freiheiten geniesst und wir hatten sehr viele solche Situationen, in denen die Basler eigentlich direkt auf unsere drei IV drauf liefen.
Das System ist offensiv sehr geil, defensiv ergeben sich Lücken, die meines Erachtens kein "Abwehrchef" stopfen wird. Ich glaube, das greift zu kurz. Ich bin mir auch nicht so sicher, ob solche offene Visier Spiele mittelfristig zielführend sein können.