yellow hat geschrieben:spitzkicker hat geschrieben:sub hat geschrieben:Gestern hat mich vor allem die Aufstellung von Meier überzeugt.
Endlich zwei Flügel welche diesen Namen verdienen. Schönbächler mit einer riesen Leistung. Seine Flanke auf Etoundi grandios. Genau dort hin, kurz vor die 5er Linie muss eine solche. Extrem schwierig für den Torhüter eine Entscheidung zu fällen.
Buff zentral, dort wo er hingehört, dankt es ihm mit einer starken Leistung. Freistoss genau so wie ein solcher geschlagen werden muss und auch der Pass auf Elvedi war sehr geil.
Elvedi hat gezeigt, dass er mehr als eine Alternative für die Zukunft ist. Fertig Koch.
Etoundi, macht im Moment (fast) alles richtig, würde er auch noch Pässe spielen die ankommen, wäre er nicht bei uns. Krasse Sprungkraft.
Chikhaoui ist immer noch auf dem Weg, habe das Gefühl, dass ihm das Spiel wieder richtig Freude bereitet. Endlich wieder ein Tor aus dem Spiel heraus. Wichtig für ihn und möglicherweise auch für den weiteren Verlauf der Meisterschaft.
PS: Bei allem Jubel, die Defensive (insbesondere Nef?) sieht beim 2-1 ziemlich scheisse aus.
Folgende Bemerkungen bleiben nach dem geilen Abend:
- Die Viererabwehr hat sich bewährt. Gibt es einen Grund, auf die Dreierabwehr zurückzukehren?
- Schönbächler war riesig. Nicht zuletzt, weil er Dank der Viererabwehr nicht mehr so viel Defensivarbeit verrichten musste und so seine eigentlichen Qualitäten ausspielen konnte.
- In diesem Forum haben viele längst gesehen, was für ein grosses Talent Elvedi ist. Warum brauchte es soviele Fehler von Koch, bis das auch sein Spezi Meier gemerkt hat. Mit Elvedi statt Koch hätte das eine oder andere Resultat anders ausgesehen.
Bin auf die Aufstellung gegen Aarau gespannt.
Ja, vielleicht hätten wir gegen GCN nicht gewonnen. Koch gab da zu zwei Toren den entscheidenden Pass. ;-)
Warum musst du jetzt in erster Linie auf Koch und Meier rumhaken und kannst dich nicht einfach an der tollen Leistung von Elvedi freuen? Lassen wir doch Elvedi zuerst mal ein paar Spiele absolvieren und setzen ihn nicht zu stark unter Druck. Der Junge hat viel Potential.
PS. Das hatte P. Koch vor seiner schweren Verletzung übrigens auch. Seither hat er leider nie mehr konstant zu alter Form finden können. Vielleicht stachelt ihn ja die Konkurrenz durch Elvedi wieder zu besseren Leistungen an.
Habe mich riesig gefreut ob der Leistung von Elvedi, ärgerte mich aber seit Wochen, dass er keine Chance bekam. Jetzt hat er die Chance gepackt.
Meier darf jetzt gegen Aarau zeigen, was für ein grosser Stratege er ist. Aber zur Zeit ist er ziemlich dünnhäutig, wie die NZZ schreibt:
Vor einem Jahr hatte der FC Zürich in der Tabelle nur noch Lausanne-Sport hinter sich. Er war Neunter, hatte nach 14 Spielen 15 Punkte und ein Torverhältnis von 15:24. Er spielte nicht Europacup und suchte Punkte, Format und Wohlwollen. 2014 ist er zum gleichen Zeitpunkt Zweiter, mit 27 Punkten und 27:16 Toren. Dazu spielt er in der Europa League vor fast 18 500 Zuschauern gegen Mönchengladbach 1:1, und er besiegt Villarreal 3:2. Dass der Achte der Primera División im Letzigrund nicht die Besten spielen lässt, nutzt der FCZ. Alles scheint gut und im Lot. Oder doch nicht.
Der Krug ist übervoll
Es ist Medienkonferenz nach dem Spiel gegen Villarreal. Der FCZ-Trainer Urs Meier öffnet Ventile, nachdem er schon vor dem Match gegenüber der «Sportinformation» in Abwehrstellung gegangen ist: «Ich lasse nicht zu, dass gegen meine Spieler eine negative Stimmung entfacht wird.» Zwei Spiele gegen den FC St. Gallen (1:1) und den FC Luzern (2:3) und deren mediale Abhandlung genügen, um den Behälter überlaufen zu lassen. Es ist nicht ein Fass, aber ein Krug, der übervoll ist.
Mit dem Erfolg gegen Villarreal im Rücken legt Meier los, als gäbe es nichts Besseres als das, was man soeben vorgesetzt erhalten hat. Er spricht von «grossem Kino», von drei «phantastischen Toren», von «sehr hohem Niveau». Er nennt Villarreal ein «Topteam» aus einer «Topliga», er wisse nicht, wann ein Schweizer Klub gegen einen aus Spanien letztmals gewonnen habe. Er wirkt verletzlich und gleitet am Ende in Zynismus ab, als er zu verstehen gibt, dass Villarreal nach dem Hinspiel gegen den FCZ (4:1) im Championat beim FC Sevilla (1:2) und gegen Valencia (1:3) verloren habe, weil «sie gegen uns viel Kraft verbrauchten». Er meint das nicht ganz so ernst, steigert sich in etwas hinein, aber vermittelt indirekt: «Wir sind besser, als ihr denkt.»
Der Sermon führt zu «zwei nicht gegebenen Elfmetern» im Spiel gegen Luzern, die in den Medien kein Thema gewesen seien. Niemand habe doch mit diesem Resultat in der Europa League gerechnet – «wir haben die richtige Antwort auf die Kritik gegeben». Man staunt, begreift wenig und sucht den unmittelbaren Grund der Verwundbarkeit. Man findet nichts.
Nummer 137 gegen Nummer 37
Tags darauf ist die Stimmungslage Meiers unwesentlich anders. Er sitzt in der Saalsporthalle und redet sich in einen Wort-Taifun. Man solle doch zur Kenntnis nehmen, dass die Nummer 137 in Europa (FCZ) gegen die Nummer 37 (Villarreal) gewonnen habe – «wir sind immer noch auf dem Weg». Wieder werden irgendwelche Penaltyszenen thematisiert, «worüber ich fast nirgends etwas gelesen habe». Meier fordert «objektive Kritik» ein. Als man fragt, was ihm in den falschen Hals geraten sei, wird er nicht konkret. Es gehe ihm mehr um eine «allgemeine Stimmung».
Man zeichnet vor dem geistigen Auge Fragezeichen in die Luft, und Meier sagt: «Für mich ist manchmal auch einiges nicht klar. So ergeht es euch wie mir. Wir können uns jetzt solidarisch fühlen.» Aber eben: Man solle doch mehr die Leistung und «nicht immer nur Resultate» bewerten. Oder anders ausgedrückt: Der FCZ habe gegen St. Gallen und Luzern besser gespielt als gemeinhin dargestellt.
Es ist auch nach mehrmaligem Nachfragen schwer zu ergründen, woher die Empfindlichkeit rührt. Die gefühlte Geringschätzung lässt sich daran ablesen, dass GC und die Saga um Veroljub Salatic dem FCZ im Moment den Rang ablaufen. Oder daran, dass sich an der Medienkonferenz vor dem Villarreal-Spiel, am Tag der Salatic-Rehabilitierung, nur zwei Journalisten einfinden. Das sei fehlender Respekt, ist aus dem FCZ zu vernehmen. Oder daran, dass weniger Zuschauer (8209) die Spanier sehen wollen als ein paar Tage zuvor die Luzerner (8370). Oder an der Kritik, wobei nicht ein Medium bekannt ist, das behauptet, der FCZ sei vom Weg abgekommen. Oder am FC Basel, der in der Champions League bejubelt wird.
Nicht alle wenden sich gegen den FCZ, ob real oder erdacht. Am Freitag gibt der Nationaltrainer Vladimir Petkovic das erstmalige Aufgebot für den FCZ-Spieler Marco Schönbächler bekannt. Am Sonntag kann der Geadelte dem FCZ in Aarau allerdings nicht helfen. Der Grund: Sperre wegen vier Verwarnungen, die meisten wegen sogenannter Schwalben. Das sei ein anderes Thema, sagt Meier, auch das könne und müsse man anschauen. «Grösstenteils zu Unrecht», wertet der Trainer zuerst, um alsbald doch noch nachzuschieben, dass man das wohl so nicht sagen könne. Vor einem Jahr wurde kein FCZ-Spieler in den Kreis der Nationalmannschaft berufen.