Nach den Pressemeldungen bezüglich den Finanzabschlüssen beider Klubs wird klar, dass im anstehenden Duell um viel mehr geht als den Meistertitel. Wenn Basel in einer CL Saison und einem Umsatz von über 50 Mio. (!) nur einen Gewinn von 200K macht, dann haben sie ein massives Problem. Nochmals, man muss sich das mal vorstellen: 50 Mio. Umsatz und alles was übrig bleibt ist Kleingeld. Trotzdem schätze ich, dass der FCB eine Saison überbrücken kann. Aber zwei Saison nacheinander ohne CL Millionen würde das Budget des FCB wieder eingrenzen.
Wir beim FCZ haben gesehen, dass unsere CL Millionen ebenfalls bereits verpulvert wurden. Selbst mit einer guten UEFA-Cup Saison, hätten wir noch massive Verluste erlitten. Auch weil im UEFA-Cup die Gewinne um mindestens Fakto 5 bis 10 kleiner sind als in der CL. Auch der FCZ muss nächstes Jahr International spielen um einigermassen finanziell mitzuhalten, selbst dann wären wir immer noch stark hinter dem FCB und YB, da beide über 20k Zuschauer im Schnitt und dementsprechend bereits gut 5-10 Mio mehr Einnahmen haben. Begründungen weshalb das so ist, lasse ich bewusst weg, da es sich seit Jahren um ein beliebtes Forumsthema handelt.
Eigentlich nervts mich, dass mittlerweile auch im CH-Fussball die CL-Teilnahme eine neue Dimension in die Finanzen bringt. Eigentlich steht der CH-Fussball erst seit der Änderungen im CL-Qualiverfahren durch Platini in diesem Strudel, weil zuvor eine CL-Qualifikation in der Praxis nur schwer möglich war. Durch die Änderungen, welche ich generell als positiv Werte, ist eine CL Teilnahme durch CH-Klubs regelmässig in greifbare Nähe geraten. Man muss bekanntlich "nur" gegen die Meister spielen muss, welche nicht von fixen Startplätzen profitieren. Das sind Nationen wie Belgien, Dänemark, Österreich, Tschechien, Rumänien, Schottland, Bulgarien, Kroatien u.s.w. diese Spiele sind nicht einfach, aber immerhin machbar.
Folglich steht der CH-Fussball in näherer Zeit unter den ähnlichen Vorzeichen, wie bereits in grösseren Ligen, in welchen zwischen den regelmässigen CL-Klubs und den anderen ein finanzieller Graben vorhanden ist. Weil die Änderung erst kürzlich umgesetzt wurde (2 Jahre), kann auch die Budgeterhöhung und die Verpflichtung von Gross durch YB erklärt werden. Wenn man es schafft hin und wieder in CL zu kommen, kann man sich über längere Zeit ein höheres Budget leisten. Der Umkehrschluss ist aber viel riskanter, sollte für einige Jahre dies nicht gelingen, droht die Schuldenfalle. Natürlich gibts es grundsätzlich auch Vorteile, der CH-Fussball kann sich auf einer anderen Ebene zeigen, wird für gewisse Ausländer interessant und kann dazu führen, dass die Qualität langfristig zunimmt.
Das grosse Übel, in den Medien wird bereits heute mehr über die CL-Millionen diskutiert als über den MEISTERTITEL! Das kann doch nicht wahr sein, dass mittlerweile die CL-Qualifikation nicht als Zustupf, sondern als eigentliches Hauptziel gilt. Das Ganze ist fahrlässig und gefährlich. Auf eine Liga wie in Spanien, Schottland oder teilweise Italien und England, wo nur wenige Klubs oder gar nur zwei regelmässig um Titel kämpfen, kann ich liebend gern verzichten. Insofern ist es für den FCZ Glück im Unglück, dass er ein überdurchschnittliches Budget vorweisen konnte, bevor das Rattenrennen losging. Für andere Mannschaften wie Luzern, Sion, GC fährt der Zug schon langsam ab. Diese müssen auf Mäzene, ein unglaublich gutes Jungendprogramm oder einige sagenhafte Talentscouts hoffen.
Was meint ihr dazu?
Pexito