Beitragvon Zurigo » 11.05.11 @ 8:46
Tages Anzeiger
Den Kopf im Zirkus durchgelüftet
Johnny Leoni und Xavier Margairaz sind seit kurzem Vater. Sandra, die Frau des Goalies, gebar im Oktober Sohn Giulian, und Leanne, die Partnerin des Mittelfeldspielers, ist seit neun Monaten Mutter von Tochter Noa Elise. «Bei Leanne und Noa kann ich abschalten», sagt Margairaz. Und Leoni ergänzt mit leuchtenden Augen: «Wenn ich Giulian sehe, ist der Fussball weit weg.»
Den freien Montagnachmittag nutzten die beiden Freunde aus dem Welschland, um mit ihren Partnerinnen und den Babys die Tierschau des Circus Knie auf der Landiwiese zu besuchen. «Es war ein Plausch, die Ablenkung vom Fussball tat gut, wir dachten nicht einen Moment an den FC Basel», erzählt Leoni vor dem Training am Dienstagmorgen auf der Allmend Brunau.
Ein paar Minuten später ist er bereits an der Arbeit und hechtet mit seinem Ersatz Andrea Guatelli nach Bällen, die ihnen Goalietrainer Martin Brunner zuwirft. Die Torhüter sind hoch konzentriert, die Stimmung im Training insgesamt aber ist locker und entspannt. Trainer Urs Fischer und seine Assistenten Harald Gämperle und Erich Hänzi lassen die Spieler ein paar Runden drehen, danach folgen taktische Übungen zum defensiven Verhalten, zur Angriffsauslösung und den richtigen Laufwegen. Nach einer knappen Stunde beendet Fischer die Einheit und entlässt die Spieler mit einem Lob in die Garderobe: «Jungs, gut gearbeitet!»
Von der Taktik für das Spitzenspiel mag er nichts preisgeben. Er bestätigt aber, dass sowohl Margairaz wie Amine Chermiti nach ihrer langen Verletzungspause nicht in der Startformation stehen werden. Dafür rechnet er fest mit Mathieu Beda, der das Training wegen einer Fussverletzung abbrechen musste.
«Ruhig bleiben – und gewinnen»
Nach Dusche, Massage und Pflege eilen die Spieler zu ihren Autos. Margairaz lacht und sagt, ihm sei nicht bange vor den Baslern: «Ich weiss, wie man sie schlägt.» Der Nationalspieler erzielte beim 3:2 am 26. November 2006 sogar einen Treffer. Leoni erklärt, sie müssten gar nichts anderes tun als in den letzten Partien. «Wir müssen spielen wie immer, dann kommt es gut.» Seit er wieder im Tor steht, befindet sich der FCZ auf seinem beeindruckenden Erfolgskurs mit 25 Punkten aus den letzten neun Begegnungen.
Als einer der Letzten verlässt Florian Stahel die Brunau. Der Verteidiger ist der dritte verbliebene Spieler aus der siegreichen Mannschaft vor viereinhalb Jahren. Seine Devise für das Spitzenspiel lautet kurz und bündig: «Nerven bewahren, ruhig bleiben – und gewinnen.»