Nach der heutigen Medienmitteilung, dass die Telekommunikationsfirma „Talk Easy“ neuer Leibchen-Rückensponsor wird auf nächste Saison hin, habe ich mich gefragt, ob unser Präsident überhaupt Zeitungen liest oder TV schaut. In einem Satz: Es gibt wohl kaum eine noch dubiosere und kundenunfreundlichere Telekommunikationsfirma als „Talk Easy“!!! Es ist für mich sehr fragwürdig, dass so jemand Werbung bei einem renovierten Fussballklub machen darf. Meine Befürchtung: Müssen wir uns auf etwas Ähnliches gefasst machen, wie damals vor kurzem beim Datenskandal der Krankenkasse Helsana, als der FC St. Gallen Daten von seinen Fans – ohne sie zu fragen – an Helsana weiter verkauft hat?
Es hat sich inzwischen ein ganzer Rechtsstreit zwischen Swisscom und Talk Easy ergeben. Inzwischen wurde die Klage der Swisscom gegen Talk Easy offenbar - für mich völlig unverständlich - vor Gericht zurück gewiesen. Findet jemand die Argumentation des Gerichts - weshalb die Klage gegen Talk Easy fallen gelassen wurde - und zwar bitte kein Marketingtext verfasst von "Talk Easy" posten, sondern wirklich ein Statement geschrieben vom Gericht selber? Und Talk Easy hat offenbar nun danach eine Klage gegen die Swisscom eingereicht (das ist Stand April 2010, hat jemand neure Infos was mit dieser Klage von Talk Easy gegen die Swisscom geschehen ist? Ich konnte im Internet nichts finden?). Dennoch hat die ganze Geschichte bei mir einen sehr fahlen Nachgeschmack, dass der FCZ sich mit einer Firma zusammen tut, die auf eine dubiose und aggressive Art und Weise zu Neukunden kommen will.
Hier drei interessante Artikel zur Firma „Talk Easy“:
Quelle (vom 20. Januar 2010):
http://www.ktipp.ch/onlineartikel/10425 ... _Talk_EasySwisscom verklagt Talk EasyDie Telekomunikatfirma Talk Easy wirbt mit aggressiven Methoden. Nun klagt die Swisscom.
Jeden Monat beschweren sich über hundert Kunden bei der Swisscom über Talk Easy. Sie wurden von der Telekomfirma mit unzähligen Anrufen belästigt. Talk Easy versuchte sie mit fragwürdigen Methoden für ihre automatische Vorwahl (Preselection) zu gewinnen. Damit werde Telefonieren günstiger, hiess es. Wer das Angebot nicht deutlich ablehnte, erhielt einen Vertrag nach Hause geschickt.
Nun hat die Swisscom genug:
Nachdem der Telekomriese Talk Easy mehrmals erfolglos aufgefordert hatte, das Vorgehen zu ändern, klagt die Swisscom nun gegen Talk Easy. Denn die Kunden sind schnell weg: Laut Gesetz muss die Swisscom innert fünf Tagen nach Erhalt des Antrages von Talk Easy die Preselection aufschalten. Und: Talk Easy muss nicht jeden Antrag mit Vertrag belegen. Es reichen Name, Adresse und Telefonnummer des Telefon-Kunden aus.
(…)
Quelle (vom 6. Dezember 2009) :
http://www.ktipp.ch/onlineartikel/10416 ... n_MethodenTalk-Easy wirbt mit aggressiven Methoden
Telefon-Terror: Der Telefonanbieter Talk Easy drängt Konsumenten zum Vertragsabschluss. Gegen lästige Anrufe und den Vertrag können Sie sich aber wehren. Der K-Tipp sagt wie.
Die Talk Easy GmbH versucht Kunden für ihre automatische Vorwahl (Preselection) zu gewinnen. Dabei geht sie unzimperlich vor: K-Tipp-Leser berichten von Telefon-Terror.
Mehrfach wurden sie angerufen, auch wenn sie das Angebot schon beim ersten Mal klar und deutlich abgelehnt hatten.Deswegen ist die Firma in der K-Tipp-Warnliste «unerwünschte oder lästige Telefonanrufe» verzeichnet. Gegen die Anrufe können Sie sich wehren: Verlangen Sie per Telefon oder E-Mail, dass Sie aus der Datenbank gelöscht werden.
K-Tipp-Leser berichten auch von Verträgen gegen ihren ausdrücklichen Willen. Sie erhielten von Talk Easy Verträge zugeschickt, obwohl sie das Angebot der Firma nicht nützen wollen. Ganz klein macht die Firma darin auf das Widerrufsrecht aufmerksam.
Denn: Die Angerufenen können ohne Angabe von Gründen vom Vertrag zurücktreten. Die Frist zum Widerruf beträgt sieben Tage und läuft ab dem Zeitpunkt, wenn der schriftliche Vertrag beim Kunden eintrifft. Näheres dazu liefert der Artikel «Überrumpelte Käufer können sich wehren».
Quelle (inkl. einem sehr ausführlichen und interessanten Hörbeitrag) von der Sendung Espresso auf DRS1, 14.12.2009 :
http://www.drs1.ch/www/de/drs1/sendunge ... 12238.htmlFragwürdiger Kampf um KundenDer Telekommunikations-Anbieter «Talk Easy» wirbt in der Schweiz seit ein paar Monaten um neue Kunden. Bei verschiedenen Stellen häufen sich inzwischen Beschwerden über den Telefon-Anbieter.
Viele Betroffene sind sich während des telefonischen Verkaufsgesprächs nicht bewusst, dass gewisse Formulierungen zu einem Vertragsabschluss führen können. Beim Konsumentenforum häufen sich Briefe von Betroffenen. Auch bei der «Swisscom» gehen inzwischen pro Monat rund 100 Beschwerden ein.
Die Auswertung von Gesprächsprotokollen zeige, dass «Talk Easy» durch seine Vorgehensweise gegen das Recht verstosse. Man habe den Anbieter inzwischen zwei Mal abgemahnt und bereite eine Zivilklage vor.
«Talk Easy» weist die Anschuldigungen von sich und wirft der «Swisscom» einen Wettbewerbsverstoss vor. «Talk Easy» habe nie mit Mitteln Kunden angeworben, die gegen das Gesetz verstossen. Fühle sich jemand schlecht beraten, könnten sich Kunden melden und man würde diese ohne grosse Umstände aus einem Vertrag entlassen.