
Aufgeben ist nicht unsere Stärke – Der Kampf um Stehplätze hat eben erst begonnen
Enttäuscht müssen wir nach einem Meeting mit Vertretern des FCZ und der Stadt zur Kenntnis nehmen, dass unserer lang gehegten Forderung nach Stehplätzen im Letzigrund nicht entsprochen wird. Dieser jüngste Entscheid in der „Stehplatzfrage“ ist für uns bitter, doch kommt er keineswegs überraschend: Zu viele Stimmen machen sich schon seit längerer Zeit gegen Stehplätze stark.
Man kann nun nach SFV Reglementen, feuerpolizeilichen Vorschriften und anderen Quellen suchen, aus denen hervorgeht, dass Stehplätze im Letzigrund „schlichtweg nicht möglich sind“. Man wird wohl auch tatsächlich auf Bestimmungen treffen, die dies bestätigen. Wer sucht, der findet.
- Fakt ist jedoch, dass bis vor weniger als 3 Jahren eine Sitzplatzkurve im alten Letzigrund, einem mehr oder weniger maroden Stadion, nie zur Diskussion stand (wäre der Neubau abgelehnt worden, würden wir zu 99.9% auch heute noch dort STEHEN).
- Fakt ist, dass wir vor einem Jahr noch im Hardturm STANDEN, einem Stadion, in welchem die „Entfluchtungsmöglichkeiten“ kaum besser gewesen sein dürften, als heute im Letzi (man denke nur an den Auswärtssektor).
- Fakt ist, dass die Hoppers am Meisterderby 07 in einem Eck des Hardturms zu tausenden zusammengepfercht standen- ohne dass diejenigen Leute, die heute Stehplätze als Sicherheitsrisiko bezeichnen, Bedenken anmeldeten.
Nein, es ist nicht so, dass die Damen und Herren des Sportamts der Stadt Zürich eigentlich glühende Verfechter der Stehplätze sind, sich jedoch den SFV Reglementen und feuerpolizeilichen Vorschriften unterjochen müssen. Es ist schlicht und einfach so, dass sie einfachheitshalber „sicherheitspolitischen“ Argumenten wesentlich mehr Gehör schenken, als Fananliegen. Wir wagen die These, dass die Stühle im Letzigrund bereits am nächsten Heimspiel verschwunden wären, wenn Peter Landolt morgen einen Bericht vorlegen würde, in dem er behauptet, dass Stehplätze nicht weniger Sicherheit bieten als Sitzplätze. Da das Gegenteil der Fall ist und sich auch noch andere „Experten“ in SFV- und UEFA Sicherheitskommissionen gegen Stehplätze aussprechen, liegen die Dinge heute so wie sie sind. Welche Argumente diese Kreise ausser der besser möglichen Kameraüberwachung sonst noch dazu bewegen, Sitzplätze sicherer als Stehplätze einzustufen, bleibt uns indessen schleierhaft.
Zu klären bleibt noch die Rolle des Vereins, der uns – im Gegenzug dafür, dass wir uns während der Hardturm-Zeit in der Hopper-Kurve positionierten – versprach, sich für Stehplätze im neuen Letzigrund einzusetzen. Wie stark das Engagement des Vereins nun tatsächlich war, ist schwer abzuschätzen. Präsident Ancillo Canepa zumindest hatte ein offenes Ohr für unsere Anliegen und leitete auch das anfangs erwähnte Meeting in die Wege. Ansonsten bleibt allerdings schon das Gefühl, dass die Situation heute womöglich anders aussehen würde, wenn auch Strittmater und Co. in der Stehplatzfrage dasselbe Engagement an den Tag gelegt hätten, wie sie es sonst bei der Kommunikation von Bussen und der Distanzierung von den eigenen Fans tun.
Gut 3000 FCZler sprachen sich im Rahmen einer Unterschriftensammlung im Frühjahr 2007 für Stehplätze aus. Gut 3000 FCZler STEHEN jede Woche in einer BESTUHLTEN Kurve. Diejenigen Leute, die den „Block D 24-27“ des Letzigrunds weitaus am häufigsten nutzen und dem Stadion an jedem zweiten Wochenende wenigstens ein bisschen Leben einhauchen, wünschen sich geschlossen Stehplätze. Und diesen Leuten hält man nun feuerpolizeiliche Vorschriften, Postulate und SFV- Reglemente entgegen...
So genannte Sicherheitsexperten und vor allem ranghohe Politiker wollten sich immer wieder im Ruhm des Stadtclubs sonnen und hätten es an den beiden Meisterfeiern am Helvetiaplatz gerne gehabt, wenn ihnen die versammelte FCZ-Fangemeinde zugejubelt hätte. Dies war jedoch nicht der Fall, die Opportunisten wurden ausgepfiffen. Diese wütende Reaktion des Volkes erfolgte, wie heute zu sehen ist, aus gutem Grund. Aktuell ist keiner der Herren bereit, sich für die FCZ-Fans auch nur im Entferntesten zu engagieren. Doch Aufgeben ist keine unserer Stärken. Wir werden uns dies nicht gefallen lassen und hoffen, dass wir unseren Anliegen in dieser Frage geschlossener denn je zum Durchbruch verhelfen können. Der Kampf um Stehplätze hat eben erst begonnen…
ZÜRCHER SÜDKURVE- GMEINSAM UNUFHALTSAM!
USE MIT DE STÜEHL!