Beitragvon Schwizermaischter FCZ » 14.11.11 @ 16:27
Nur noch so apropos Internetpranger: (blick.ch)
Er steht am Internet-Pranger als einer der Party-Chaoten, die sich am Central Strassenschlachten mit der Polizei lieferten: Der Zürcher Robert B.* (18),
Das Problem: Die Polizei weiss eigentlich längst wer er ist. Sie hat ihn in besagter Nacht verhaftet und zwei Tage in U-Haft gesteckt. Auch der Strafbefehl lag bereits bei ihm im Briefkasten. Eine bedingte Geldbusse von 12‘600 Franken wegen Landfriedensbruch sowie 800 Franken für die U-Haft wurden ihm aufgebrummt.
Trotzdem wird er heute per Internet «gesucht», sein Bild der Schweiz öffentlich gemacht. Er ist nicht der einzige: Ein weiterer der 15 Chaoten hat seit seiner Verhaftung das Prozedere bei der Polizei bereits durch, der Strafbefehl liegt zu Hause – mit einer Busse von 1900 Franken. Auch sein Bild erscheint heute auf der Homepage der Stadtpolizei.
Schock für Freunde und Verwandte
Als Robert B. bei der Polizei anruft, wird das Bild sofort von der Homepage entfernt. Ebenso dasjenige des anderen Chaoten. Der zuständige Beamte spricht von einem «Missverständnis». Dem Vater des anderen fälschlicherweise publizierten Chaoten spricht er gar eine «formelle Entschuldigung» aus.
Robert B. will nicht herunterspielen, dass er bei den Krawallen am Central anwesend war. «Ich habe meine Strafe gekriegt, ich weiss, dass ich Mist gebaut habe – dazu stehe ich.» Aber dass er trotzdem am Pranger landete, sei für ihn und seine Familie ein Schock gewesen. Die Lehrstelle hat er wegen der Zeit in der U-Haft bereits verloren – seine nächste Arbeitsstelle ist nun ebenfalls in Gefahr.
Wie kann das passieren?
Der Sprecher der Stadtpolizei, Marco Cortesi, will gegenüber Blick.ch nichts von einer Panne wissen. «Wir haben in dieser Nacht über 1000 Fotos gemacht, unzählige Videoaufnahmen – manchmal erkennt man die Täter trotz Bildvergleichen nicht einwandfrei und darum greifen wir in Ausnahmesituationen zum Mittel der Öffentlichkeitsfahndung.»
Cortesi argumentiert, dass viele der Chaoten während den Krawallen ihr Aussehen verändert hätten. Oder die Jacke umgedreht. Oder die Kapuze hochgeschlagen. Robert B. widerspricht. «Mein Jacke hat weder eine Kapuze, noch habe ich mein Aussehen sonst wie verändert.» Ausserdem sei sein Äusseres relativ auffällig. Er sei nach seiner Verhaftung von allen Seiten fotografiert worden.
Marco Cortesi argumentiert, dass die Qualität der Fahndungsbilder stark variiere. Er bedaure, dass man diese Leute im Vorfeld nicht identifizieren konnte. «Ich kann mir aber nur vorstellen, dass das passiert ist, weil die beiden Personen vom Zeitpunkt der Aufnahme bis zur Verhaftung ihr Aussehen so verändert haben, dass wir sie nicht mehr erkannten.»
Spieler-Rate-König Juni 2020
Ludo raus