Beitragvon mayimbe » 09.12.09 @ 16:15
Weiss nicht ob das schon mal jemand gepostet hat, aber hier ein Auszug des KKJPD (Polizei- und JustizdirektorenKonferenz). Bericht nach einer "Arbeitsreise"...
lauft mer grad chalt de Rugge abe...
Das Beispiel Freiburg i.B.
Deutschland hat in Bezug auf die Gewalt und die Anzahl benötigter Polizeikräfte wie die
Schweiz weiterhin steigende Tendenz. Durchschnittlich werden pro Bundesligaspiel 1'000
Polizeikräfte eingesetzt. Ein Gegenbeispiel ist Freiburg i.B., wo durchschnittlich nur 50-60
Polizisten benötigt werden. Regierungsrat Hanspeter Gass erläuterte, dass dies auf eine
enge Zusammenarbeit zwischen Klub und Polizei sowie auf eine konsequent ultraunfreundliche
Politik zurückzuführen ist, mit der die Ultra-Szene auf ca. 60 Personen beschränkt
werden konnte:
In Freiburg gilt im Umfeld des Stadions und im Gästesektor ein generelles Alkoholverbot.
Alkoholisierte Fans werden sofort in Gewahrsam genommen – unabhängig von ihrem
Verhalten. Bei Jugendlichen werden Alcometer eingesetzt und die Eltern aufgeboten,
um ihre Kinder abzuholen, wenn sie Alkohol konsumiert haben.
Vorsänger und Megaphone sind im Gästebereich verboten und im Heimbereich nur mit
strengen Auflagen erlaubt. Beleidigungen von Spielern oder gegnerischen Fans werden
nicht toleriert, um eine positive Stadionkultur und keine Hasskultur zu schaffen.
Verstösse gegen die Stadionordnung werden konsequent mit Bussen bis zu 5'000 Euro
und mit Stadionverboten bestraft, die immer bundesweit gelten.
Transparente oder Choreografien sind im Innenbereich des Stadions nicht erlaubt, weil
sie von den Fans zu oft dazu benützt werden, um sich dahinter zu verbergen und sich
dem Blick der Videokameras zu entziehen – beispielsweise, um unerkannt Feuerwerk
abzubrennen.
Die Ultras erhalten keine Auftritte in der Stadionzeitung, und es wird ihnen verboten, einen
Fanshop zu gründen, damit sie sich nicht über die dort generierten Einnahmen finanzieren
können und grösseren Einfluss gewinnen.
Den Spielern ist es untersagt, den Ultras zu huldigen – sei es in Interviews, beim Torjubel
oder auf der Abschiedsrunde nach dem Spiel.
Die Fanmärsche werden polizeilich eng begleitet. Polizisten in Zivil machen die Märsche
mit und kennzeichnen Fans, die sich nicht korrekt verhalten, mit roten Klebepunkten oder
SMS-Beschreibungen an die Polizeikollegen, die sie später beim Stadioneingang
abfangen. Bei Hochrisikospielen zwingt die Polizei die Fans, auf Fanmärsche zu verzichten
und bringt sie mit separat bereitgestellten Strassenbahnen vom Fanzug zum
Stadion.
In Freiburg werden – wie in allen besuchten Ländern –viele personelle und technische Ressourcen
in eine breite Videoüberwachung und in die Auswertung der Bilder investiert, um
Täter zu identifizieren. Und bei der Staatsanwaltschaft gibt es einen Staatsanwalt, der sich
ausschliesslich auf Fussball-Delikte konzentriert.
".... Nieder mit dem Gesetz der Schwerkraft!"
Subcomandante Insurgente Marcos, zit. n. Manuel Vásquez Montalbán