Der FIFA-Sepp hat wieder einmal das Wort ergriffen..;
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Blick: Herr Blatter, nach den Ausschreitungen von Fans drohen dem FCZ und Basel Geisterspiele als Strafe. Ist das eine sinnvolle Massnahme?Sepp Blatter: Geisterspiele sind der grösste Blödsinn. Das ist eine Strafe für den Fussball. Der Fussball darf nicht bestraft werden wegen der Hooligans. Die Krawallmacher müssen belangt werden. Für mich ist aber auch klar: Verantwortlich für die Hooligans sind die Klubs. Die muss man dann bestrafen. Aber nicht mit Geisterspielen.
In der Schweiz kann man den Klubs nach Krawallen maximal 100´000 Franken Strafe aufbrummen. Muss die Summe erhöht werden?Man muss doch gar keine Geldstrafen aussprechen – man muss sofort Punkte abziehen! Das ist die einzige Lösung. Dann hört es sofort auf mit den Krawallen. Das ist die einzige Sprache, die man im Fussball versteht. Du kannst eine Million Franken Busse geben, das bringt überhaupt nichts. Nur muss ein Verband den Mut haben, den Punktabzug durchzuziehen.
Der FCZ und der FCB werden wohl keinen Punktabzug bekommen. Fehlt dem Schweizer Verband der Mut dazu?Jedenfalls hätte der Verband die Möglichkeit des Punktabzugs. Wir haben bei der Fifa eine Liste mit möglichen Sanktionen nach Krawallen. Diese gilt für alle Verbände. Man kann Klubs Punkte abziehen, sie aus dem Wettbewerb ausschliessen oder sogar in eine tiefere Liga relegieren.
Finden Sie, dass Klubs für Ihre Fans auch auswärts haften müssen?In anderen Ländern funktioniert das auch. Warum sollte man das in der Schweiz nicht machen können? In Italien achtet auch jeder Klub auf seine Fans, und es funktioniert. Ansonsten bleibt nur eines: Man spielt ohne Gäste-Fans. Wenn Basel nach Zürich kommt, dürfen keine FCB-Fans rein. Wenn Zürich nach Basel geht, bleiben die FCZ-Anhänger zu Hause.
In Luzern wurde der Gästesektor mit Stacheldraht gesichert, um ein Stürmen des Feldes zu verhindern.
Was halten Sie davon?Das macht einfach keinen Sinn. Zuschauer im Fussball sind weder Gefangene noch wilde Tiere, die man einsperren muss. In allen anderen Ländern schafft man es ab, und hier fangen wir wieder damit an.
In Luzern wurde aber auch schon ein GC-Spieler von einem Bierbecher getroffen.Zu diesem Fall sage ich ganz klar: Als Klub kannst du nicht verhindern, dass irgendeiner einen Bierbecher wirft. Das hat mit Erziehung und Anstand zu tun, die jenen Leuten fehlen.
Lassen Sie uns noch kurz über die WM 2010 in Südafrika reden. Viele TV-Zuschauer regten sich über die Vuvuzelas, die Tröten, im Stadion auf.Die Zuschauer vor dem Fernseher müssen sich gar nicht aufregen. Da könnte das TV auch einfach diese Töne ausblenden. Aber es wird auch sonst nicht so ein grosses Problem sein. Beim Confederations Cup waren
90 Prozent Südafrikaner mit Tröten im Stadion. Bei der WM werden es 40 Prozent sein. Und bei den Schweizer Spielen wollen die Fans ja mit Kuhglocken kommen, habe ich gehört.
Ist die Schweiz denn dann dabei?Trainer Ottmar Hitzfeld ist natürlich ein grosser Pluspunkt. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Schweiz es schafft.
http://www.blick.ch/sport/fussball/supe ... aus-127286
Wer spät zu Bett geht und früh heraus muss, weiss, woher das Wort Morgengrauen kommt. (R. Lembke)