Quo Vadis FCZ

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Maloney
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Maloney » 02.05.16 @ 16:07

gelbeseite hat geschrieben:Deine ständigen kleinen Seitenhiebe darfst du für dich behalten oder mir am Samstag direkt erklären, Freundchen.

Weshalb nimmst du denn genau den Stichtag vor 10 Jahren und vergleichst dort die sportliche und finanzielle Entwicklung mit dem FCZ? Vergleichs doch mal mit 00/01 oder 02/03. Man ist vielleicht nicht nachhaltiger geworden und Canepa ist vieles schuldig geblieben, was er bei seinem Amtsantritt verändern wollte. Aber so zu tun, als wäre der FCZ kaputtgemanaged worden und zuvor ein purer Goldpalast gewesen ist schon etwas vermessen. Hast wohl die Tristesse vergessen, die im alten Letzigrund teilweise vorherrschte, wenn man vor 4000 Nasen gegen Aaarau verloren hatte.
Ich habe nirgends geschrieben, dass ich mit Canepas Arbeit zufrieden bin, sondern dass er im Bereich Scouting und sportliche Planung dringend Verstärkung braucht.
Es geht aber nicht, dass Canepa für alles was im Moment schief läuft, als einziger gerade stehen muss. Und wenn man die Leistung des Präsidenten und Clubentwicklung beurteilen will, dann ist es sinnvoll, auch auf die Konkurrenz zu schauen, anstatt alles an seinen Wunschvorstellungen zu messen.
Der VR- wurde nicht vertrieben. Es kann sein, dass Canepa einigen Leuten zu viel Einfluss hatte, allerdings wäre es allen frei gestanden, bei der letzten Kapitalerhöhung mitzuzeichnen. Glaubst du es macht dem Ehepaar Canepa so richtig Spass, jedes Jahr ihr Geld in den FCZ zu werfen und sich vom Fussvolk dafür den Vogel zeigen zu lassen?

Die Kritik von Z teile ich übrigens über weite Strecken.

Etwas dünnhäutig? :) Ich erkläre dir gerne am Samstag was ich meine, falls du darauf Wert legst, äh... Freundchen. :-P

Ich habe nie behauptet, es sei früher alles besser gewesen. Ich sagte, es sei nicht wirklich besser geworden. Und die Ziele und Ansprüche an den FCZ waren mehr als hoch gesteckt (Bayern München der Schweiz, Nachhaltigere Finanzen etc.).

Vielleicht sind wir ja gar nicht so weit auseinander von der Meinung. Vielleicht ist meine Kritik einfach etwas drastischer. Für einen "talentierten Scout" halte ich Canepa aber definitiv nicht.


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Romi
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Romi » 02.05.16 @ 16:30

Bartholomeus hat geschrieben:Folgender NZZ-Artikel wurde im Januar 2012 publiziert:
NZZ hat geschrieben:Die Januarrevolution

Nach dem Winterverkauf gibt es den FC Zürich in seiner früheren Form nicht mehr

Die FCZ-Verantwortlichen verändern die Mannschaft innert weniger Wochen fast bis zur Unkenntlichkeit. Sie wehren sich kaum gegen fünf gewichtige Abgänge. Vielleicht ist das gut so.

Flurin Clalüna

Eine Vereinsführung zerlegt ihre Mannschaft: Der FC Zürich hat die Januarrevolution erfunden, und dieser Umsturz ist so radikal, dass man den FCZ nicht mehr wiedererkennt. Der Klub hat in wenigen Wochen verkauft, was ihm zuletzt etwas Identität gegeben hatte. Mit Xavier Margairaz, Dusan Djuric und Alexandre Alphonse verabschieden sich drei Meisterspieler. Und mit Admir Mehmedi und Ricardo Rodriguez verschwinden Zukunftshoffnungen. Den FC Zürich ist seiner früheren Form gibt es nicht mehr. Und vielleicht ist das gut so. Denn es bricht nichts auseinander, was man zwingend hätte zusammenhalten müssen.

Jahrelang hatte der FC Zürich seine Mannschaft oft nur kosmetisch verändert. Den schleichenden Verlust seines Charismas konnte der Klub auf diese Weise nicht aufhalten. Nie war die Aura des FCZ stärker als unter dem Trainer Lucien Favre vor rund sechs Jahren. Nach Favre gewannen die Zürcher zwar noch einmal einen Meistertitel, verloren aber chronisch an Ausstrahlung und Spielkultur. Erst jetzt outen sich die Zürcher als Radikalreformer; das eröffnet ihnen die Gelegenheit, das verblassende Erbe Favres wirklich hinter sich zu lassen und sich neu zu definieren.

Mit dem sanftmütigen Charakter der Mannschaft, mit ihrem Psychogramm, sind die Verantwortlichen schon länger nicht mehr zufrieden. Der FCZ war unter den welschen Trainern Favre und Bernard Challandes ein frankofon inspiriertes Team. Und das bedeutete viel mehr, als nur französisch zu sprechen. Es hiess, sich zu einer Kultur zu bekennen und den Fussball vor allem spielerisch zu interpretieren. Besonders der Sportchef Fredy Bickel gilt als Freund des französischen Stils.

Nun ist davon nicht mehr viel übrig geblieben. Der Trainer Urs Fischer ist ein Bilderbuch-Deutschschweizer; der Franzose Eric Hassli und der Romand Alain Rochat verliessen den Verein schon vor rund einem Jahr, Margairaz und Alphonse verabschieden sich jetzt, und der Westschweizer Goalie Johnny Leoni geht spätestens im Sommer. Es ist das Ende des frankofonen FC Zürich und der Beginn eines sozialen Wandels.

Der FCZ sucht die Veränderung; er hat sich deshalb kaum gewehrt, als die Massenflucht der Spieler einsetzte und mit ihr der Qualitätsverlust. Er versucht, davon zu profitieren, die Kasse ist für den Wiederaufbau gefüllt und Platz in seinem Kader freigeräumt. Und dies ohne hässliche Kampfscheidung, wie sie der FCZ zuletzt bei Almen Abdi ausfechten musste, der im Streit gegangen war. Nun steht der Klub vor der inspirierendsten und schwierigsten Herausforderung der letzten Jahre: Auf einem mehr oder weniger weissen Blatt Papier mit reichlich Geld und ziemlich viel Zeit eine Wunschmannschaft zu kreieren.

In diesem Winter wird das Projekt noch nicht umgesetzt. Die bis jetzt verpflichteten Spieler sind mit Ausnahme von Pedro Henrique vermutlich nur Aushilfskräfte, um die Abgänge abzufedern. Entscheidend wird sein, ob der Sportchef Bickel bei Personalentscheidungen seine frühere Treffsicherheit zurückerlangt. Zeitlich könnten die Voraussetzungen kaum besser sein. Auch wenn es die Verantwortlichen in Abrede stellen: In der zweiten Saisonhälfte hat der FCZ nicht viel zu gewinnen und vor allem nichts zu verlieren. Er bekommt etwas Wertvolleres als Punkte: ein halbes Jahr für den Wiederaufbau. So viel Zeit hat man im Fussball fast nie.

Quelle: NZZ online


Im Januar 2012 wurden die Weichen gestellt. Durch den Verkauf von Djuric, Rodriguez, Mehmedi, Alphonse, XM und bald danach Nikci und Zuaghi waren die Kassen prall gefüllt. Eine halbe Saison hatte man Zeit, um sich neu zu formieren. Man hätte 3-4 für die Super League überdurchschnittliche Spieler holen können. Zeit, die Weichen für eine Rückkehr an die Spitze zu stellen.
Doch was passierte: Der Meistergoalie wurde rasiert. Die FCZ-Legende Fischer wurde als Trainer abgesetzt und durch Fringer (!) ersetzt. Dazu wurden mit Kukeli, Gavranovic, Pedro, Glarner und Kajevic 5 ablösefreie Spieler geholt, von denen ausser Gavranovic allesamt biederer SL Durchschnitt oder einfach unkonstant waren/sind.
Resultat: Der FCZ hat sich von einem Spitzenteam zu einer durchschnittlichen Super League Mannschaft gewandelt.

Nur 4 Jahre später wiederholt sich genau dasselbe. Man kann einige der im NZZ Bericht fett markierte Zeilen einfach wieder zitieren:
- Der Klub hat in wenigen Wochen den halben Kader verkauft.
- mit Nico Elvedi und Francisco Rodriguez verschwanden Zukunftshoffnungen
- Der FCZ suchte die Veränderung; er hat sich deshalb kaum gewehrt, als die Massenflucht der Spieler einsetzte und mit ihr der Qualitätsverlust

Der erneute Qualitätsverlust konnte aber auch diesmals nicht adäquat kompensiert werden. Zwar wurde ein Goalgetter und der seit Jahren gewünschte Abwehrchef verpflichtet. Der Goalgetter kann den Karren aber auch nicht alleine ziehen und der Abwehrchef ist verletzt.
Resultat: Der FCZ hat sich von einer durchschnittlichen Super Leauge Mannschaft zu einem Abstiegskanditaten gewandelt.

Die Weichen zu dem Schlamassel, in dem der FCZ heute steckt, wurden aber bereits 4 Jahren zuvor gestellt.


Gute Analyse. Schön auch sich zu erinnern, dass wir wirklich mal starke Spieler hatten. Danke.
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Tschik Cajkovski
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Tschik Cajkovski » 03.05.16 @ 9:40

vielleicht muss es so sein?... 10 jahre nach dem jahrhundertsieg in basel, abstieg ins unterhaus. habe am letzten samstag das buch gekauft. geniale interviews u.a. mit lucien favre, beiträge von spielern wie stahel, dzemaili etc. hühnerhaut beim lesen. als im buch dann sogar die einzelnen worte (srf übertragung) und reaktionen der protagonisten im stile eines menüs vorgetragen wurden (herrlich!) musste ich nochmals die dvd - letzten 5 minuten - reinziehen. unglaublich die emotionen, die heute noch hochkommen. es ist ja irgendwie ein moment, den wird man wohl nie wieder toppen können. man muss sich vorstellen, die fcb spieler auf der bank hatten sich bereits das meistershirt rübergezogen und dann kommt "nochmals ein einwurf für zürich"... als filipescu das tor schoss, müssen sich die fcb spieler (und alle fcb fans ) gefühlt haben wie ein gladiator zu alten roms zeiten, der dem gegenüber bereits am boden liegend noch in die augen sehen konnte als ihm dieser den dolch ins herz stiess. es würde schon zur fcz geschichte passen. diese einmaligkeit der ereignisse.
ich fragte mich auch noch: ausser nef, kennen unsere spieler diese geschichte überhaupt? kann man als motivationsspritze vielleicht diese dvd zeigen (nicht erst am 13. mai bitte, sondern noch vor dem basel und insbesondere vor dem lugano spiel vom 11.5. bitte!)
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Liquid
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Liquid » 03.05.16 @ 20:04

Der Mannschaft den Maista quer im Muul!
Noch einmal ein Einwurf für Zürich!

ähn wenn du dich versteckst kann ich dir keine PN schicken.

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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon dennisov » 05.05.16 @ 10:33

Tschik Cajkovski hat geschrieben:ich fragte mich auch noch: ausser nef, kennen unsere spieler diese geschichte überhaupt? kann man als motivationsspritze vielleicht diese dvd zeigen (nicht erst am 13. mai bitte, sondern noch vor dem basel und insbesondere vor dem lugano spiel vom 11.5. bitte!)


Ich denke dann würden die Spieler nur noch mehr abschweifen. Man konfrontiert sie besser mit der drohenden Zukunft und zeigt ihnen Videos von ChL spielen, dann sehen sie gleich wie bescheiden das Niveau dort ist und dass es dort noch weniger Zuschauer gibt, als bei einem Vaduz Match.
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Tschik Cajkovski
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Tschik Cajkovski » 05.05.16 @ 11:21

dennisov hat geschrieben:
Tschik Cajkovski hat geschrieben:ich fragte mich auch noch: ausser nef, kennen unsere spieler diese geschichte überhaupt? kann man als motivationsspritze vielleicht diese dvd zeigen (nicht erst am 13. mai bitte, sondern noch vor dem basel und insbesondere vor dem lugano spiel vom 11.5. bitte!)


Ich denke dann würden die Spieler nur noch mehr abschweifen. Man konfrontiert sie besser mit der drohenden Zukunft und zeigt ihnen Videos von ChL spielen, dann sehen sie gleich wie bescheiden das Niveau dort ist und dass es dort noch weniger Zuschauer gibt, als bei einem Vaduz Match.


wieso nicht, eventuell klappts auch mit reverse psychology!
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Re: Quo Vadis FCZ

Beitragvon Etoundi14 » 06.05.16 @ 4:01

Lucien Favre


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