Beitragvon Rosa Martini » 18.04.15 @ 20:18
Quo vadis, FCZ. Diese Frage stellt sich derzeit mehr denn je. Vieles wurde bereits mitgeteilt. Teilweise mit sehr guten Ansätzen. Ich habe mir während den letzten Wochen einige Gedanken zu diesem Thema gemacht. Für mein Dafürhalten stimmt derzeit sehr vieles nicht in unserem Verein. Einige, nicht abschliessende Meinungen dazu von mir.
Die Akte Meier
Urs Meier hat im Nachwuchs sehr gute Arbeit geleistet. Mittlerweile führt er die erste Mannschaft knapp 3 Jahre. Während dieser Zeit konnte er einige Erfolge verbuchen. Wie er das Team nach dem Rauswurf von Urs Fischer wieder aufgebaut hat, verdient grosse Anerkennung. Auch der Cupsieg ist ihm zum Teil anzurechnen. Jedoch hat er es verpasst, auf dem Feld eine Spielkultur, dem FCZ eine unverkennbare Spielweise einzuimpfen. Dies ist auch nicht ganz einfach. Mittlerweile streiten sich knapp 30 Spieler um 11 Plätze. Ausserdem hat er es verpasst, unsere Nachwuchsspieler in die 1. Mannschaft zu integrieren (insbesondere Buff, etc.). Viele stagnieren seit langem.
Die Akte Transfers / Abgänge / Da Costa
Selten hat uns ein Spieler oder ein Angestellter im Frieden verlassen. Angefangen bei Abdi, zuletzt Da Costa. Immer trennte man sich im Unfrieden und über die Presse. Wie erwähnt stehen 30 Spieler in unserem Kader. Das ist definitiv zu viel. Zudem haben wir für einige Positionen zu viele, andererseits für andere zu wenige Spieler. Die Mannschaft ist schlecht zusammengestellt und es fehlen Leader sowie eine Erfolgssachse. Das wichtigste ist, in jedem Mannschaftsteil eine Führungsperson zu haben; Verteidigung, Mittelfeld, Sturm und wenn möglich der Torhüter. Unsere Mannschaft verfügt über exzellente Individualisten, aber kein einziger ist fähig, eine Leaderfunktion zu übernehmen. Yapi konnte dies und hat die Truppe bis zu seinem verhängnisvollen Ausscheiden hervorragend geführt und somit viel zum Vorrundenerfolg beigesteuert. Dieser Transfer war jedoch nicht geplant sondern vielmehr ein Zufall („entdeckt“ beim Freundschaftsspiel gegen Aarau). Eine richtige Transferkommission/Scouting etc. besteht nicht. Die Transfers scheinen somit willkürlich und per Zufall getätigt. Es ist zwar lobenswert, dass wir keine hohen Transferausgaben ausweisen. Doch nur „Restposten“ wie z.B. Kecojevic, Schneuwly, Nef,… zu holen, darf nicht unser Anspruch sein. Weniger ist teilweise mehr oder anders ausgedrückt; lieber einmal eine Transfersumme zahlen, als keine und dafür 5 ablösefreie verpflichten, die wiederum Lohnkosten verursachen. Die absolute Katastrophe war die Degradierung von Da Costa. Ich denke, dass mittlerweile jedem klar ist, dass sportliche Gründe nicht der Grund dafür waren. Was diesen Entscheid ausgelöst hat, entzieht sich meiner Kenntnis. Tatsache ist, dass die Art und Weise und auch der gewählte Moment sehr schlecht waren. In einer Phase in der die Mannschaft nach Halt und Sicherheit sucht, einen solchen Entscheid zu fällen ist tödlich. Zudem denke ich, dass Piu der einzige war, der mit Herz und „dabei“ war und der Mannschaft wichtige Impulse vermittelte. Hingegen denke auch ich, dass er ein mittelmässig bis guter SL Torwart ist und Brecher wohl die Zukunft gehört.
Die Akte Nachwuchs
Jeder Verein auf der Welt lebt vom Nachwuchs. Im Schweizer Fussball ist dies sogar sehr ausgeprägt, da unsere Liga schlichtergreifend nicht über den Status einer Ausbildungsliga hinwegkommt. Für den FCZ ist die Jugendförderung sogar lebenswichtig. Insbesondere wenn man bedenkt, dass wir nur sehr wenige Sponsoren haben, das Catering der Frauenverein übernimmt und somit sehr wenige Einnahmen zu Buche stehen. Ernst Graf und Marco Bernet haben über Jahre einzigartige und unvergleichbare Arbeit auf diesem Gebiet für unseren Verein geleistet. Zahlreiche Talente gingen daraus hervor. Noch heute zehren wir davon. Beide Herren sind aber mittlerweile (ungewollt) aus dem FCZ ausgeschieden. Das ist fatal. Gerade Marco Bernet hatte eine unglaublich wichtige Stelle intus. Zuletzt als Technischer Direktor. Sein und Ernst Graf’s Wissen werden uns in Zukunft schmerzlich fehlen. Was heute gesät wird, erntet man morgen. Positiv wie negativ.
Die Akte Canepa
Zweifelsohne ist unser Präsident mit Herzblut mit von der Partie. Das ist löblich, besonders in der heutigen Zeit. Cillo hat es jedoch nicht geschafft, seine Kontakte aus der Wirtschaft für den FCZ zu nützen. Wieso dem so ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Eventuell war sein Netzwerk nicht so gut wie angenommen. Vielleicht ist es – und das vermute ich – seine Art und Weise, dass Sponsoren und gute Leute vom FCZ fernbleiben. In seinen 9 Jahren hat er alles zur Chefsache gemacht. Mittlerweile ist er Transferchef. Das Resultat dieser Politik habe ich bereits weiter oben erwähnt. Fakt ist sicher, dass er niemanden neben sich duldet. Das mag sein gutes Recht sein, denn er bezahlt (und befiehlt somit). Längerfristig ist er für den Verein eine grosse Gefahr. Immer mehr Leute halten sich fern von Verein. Dass er nun jüngst die Eintrittspreise einigermassen vernünftig angepasst hat, ist löblich, aber wohl zu spät. Canepa steuert den Verein je länger je mehr in’s Abseits. Immer mehr gute Leute haben keine Lust mehr auf dem FCZ. Diese Entwicklung ist gefährlich. Was heute angerichtet wird, ernten wir in ein paar Jahren.
Fazit
Im FCZ muss sich schleunigst einiges ändern und dies sehr rasch. So sehr ich den Präsidenten und sein (finanzielles) Engagement schätze, er ist der falsche und muss weg. Schnell oder wir landen im Abgrund
Auf eine gute Zukunft!
A.W.