Die Preis-Frage

Diskussionen zum FCZ
Flatterball
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Beitragvon Flatterball » 24.08.07 @ 21:09

rote karte hat geschrieben:Kurzsichtig und der totale Verlust zur Basis

Vorweg muss ich sagen, diese Preise sind eine Riesen Katastrophe für den FCZ und die Zukunft. .....


Voll mit Dir "rote Karte". Die Bodenhaftung ging verloren. Zurzeit stehen Leute am Ruder, die keine Ahnung haben wie der grosse Teil der Bevölkerung und somit der Fans ihr Brot verdienen.
22.10.1989, Nati B, FCZ-Brüttisellen 1:3. Dänn isch's ufwärts, im 2017 abwärts und jetzt wieder ufwärts!


dolby
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Beitragvon dolby » 24.08.07 @ 23:07

@rote karte, du sprichst mir aus dem herzen.

der verein verkauft seine seele und das für ein bisschen erfolg. der erfolg wird aber nicht ewig wären, was ist danach? wenn man jetzt nur ein wenig richtig machen würde, könnte man die fans binden, damit sie auch kommen, wenn man mal wieder in anderen tabellenregionen spielt. so wie das jetzt läuft kann das nicht gut gehen.

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Gandhi
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Beitragvon Gandhi » 25.08.07 @ 0:45

peter hat geschrieben:alte miete letzi 350'000
neue miete letzi 1'300'000

ist so.

und wieso kauft ihr keine saisonkarten? dann sind die preise absolut ok.


klar, darum kann GC auch die hälfte der Preise des FCZ verlangen.

Die Stadionmiete soll ist 5 mal höher als in Basel oder Bern???

Wach auf, diese Preise haben nix mit der Stadionmiete zutun, da gehts nur noch darum in möglichst kurzer Zeit den Erfolg des FCZ auszunutzen und mögl. viel Geld zu scheffeln.

Wie kann der FCZ diese Preise im Nationalenvergleich rechtfertigen? Basel, Bern oder Neuenburg sind ebenfalls neue Stadion und von der Infrastruktur mit derjenigen des Letzis zu vergleichen.

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gelbeseite
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Beitragvon gelbeseite » 25.08.07 @ 10:56

Unglaublich wie es einigen Schreibern wirklich egal ist, dass sich einige Fans einen Besuch im neuen Letzi nicht mehr leisten können.
Bild

Haben solche Bilder wirklich schon ihre ganze Bedeutung verloren?

Die neuen Eintrittspreise sind ein Affront gegenüber den Fans, allen voran Personen in Ausbildung und Familienvätern. Es gibt tausende Gründe wieso man sich keine Saisonkarte leisten will / kann / darf, und auch mit Saisonkarte wird es sehr teuer. Ärgerlich, wie in Zukunft wohl weniger Kinder von ihren Eltern ins Stadion genommen und -wie wir- die Möglichkeit erhalten werden, uns vom Fussball verzaubern zu lassen.

Meiner Meinung nach der grösste Bock, der seit der neuen Vereinsführung geleistet wurde. Vielleicht verliert man auch einfach ein bisschen das Feingefühl, wenn man Regelmässig an Donnerstagabendessen mit Freunden das verfrisst und versäuft, was andere bitter für eine Saisonkarte zusammenkratzen müssen.
Ist es eigentlich geil so zu sein wie sie, Herr Strittmatter?
Suedkurvler hat geschrieben:Ich habe gehört, dass FCZ-Hooligans morgen Abend an die Hombrechtiker Chilbi gehen, um dort gegen Rechtsradikale zu "schlegle".
Vielleicht ist es ja auch nur ein Gerücht.
Wer weiss mehr?

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Dave
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Beitragvon Dave » 25.08.07 @ 11:16

33. Stutz das billigste Ticket?
Pro Boykott, ein leeres Stadion wird der Teppichetage zu denken geben. (hoffentlich). Irgendwie krieg ich Angst um unseren FCZ.
"Wenn jemand sagt, der FCZ sei kein Spitzenclub, habe ich Mühe, weiter zu diskutieren."
Ancillo Canepa

schteff
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Beitragvon schteff » 25.08.07 @ 11:57

peter hat geschrieben:alte miete letzi 350'000
neue miete letzi 1'300'000

ist so.

und wieso kauft ihr keine saisonkarten? dann sind die preise absolut ok.


ja genau. darum kann man zu den gc-heimspielen im neuen letzi auch für einen spottpreis. du würdest die preispolitik wohl noch verteidigen, wenn das günstige ticket für kinder 500.- wäre. wohl mit irgend einer dümmlichen zahl, das der fcz im letzi 800'000'000.00 stromausgaben hat. oder sind die bestandteil der miete ?

rote karte
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Beitragvon rote karte » 25.08.07 @ 12:05

Hier noch ein schöner Artikel von Thomas Kramer vom November 1998.
Die Zukunft ist gegenwart geworden, oh weia.



November 1998 / Von Thomas Kramer

Der letzte Sieg des Klassenstandpunkts Nach dem gestrigen Derby ist klar: Die Grasshoppers können den Aufstieg des FC Zürich nicht mehr stoppen. Ein Fan nennt Gründe, warum der FCZ die Herzen dieser Stadt bewegt.

So handzahm ist der Sozialismus geworden! Am Zürcher Stauffacher, wo einst die organisierte Arbeiterschaft die Faschisten verprügelte, die durchs Quartier defilieren wollten, steht eine Bank für Kreditnahme, eine Ex-Tochter der UBS. Und in deren Schaufenster ein grosses Schulwandbild, das uns Geschichte und Gewerbe des Viertels näherbringt. In der Mitte eine Gruppe von Arbeiterführern - Sozialdemokraten und Revolutionäre. Nichts, so scheint es, kann in der globalisierten Wirtschaft den ruhigen Lauf der Geschäfte stören. Doch ein Gespenst geht um in dieser Stadt, das Gespenst des FC Zürich.
Das Virus
Seit Mitte letzter Saison macht der Arbeiterklub wieder von sich reden: mit modernem Fussball, mit geschlossener Teamleistung, mit offensivem Feuerwerk stürmte er in die Finalrunde und in den Uefa-Cup. Und in der neuen Saison läuft's noch besser - nach einem katastrophalen Start, wie er Aussenseitern gut ansteht. Der FCZ ist das Team der Stunde, in einer Nationalliga der Langeweiler ein Garant für Spielkultur. Die Krönung fand am vergangenen Dienstag mit dem grandiosen 4:2 über den Traditionsclub Celtic Glasgow statt. Welch ein Spektakel im strömenden Regen! Das offizielle Zürich rieb sich die Augen und merkte, dass es von einem Virus befallen war, das die euphorisierten Fans in den vergangenen Monaten aus dem Letzigrund in die Stadt verschleppt hatten. Und gestern als Zugabe der Sieg im Derby!
Stumpen und Storch
Schon einmal war der FC Zürich ganz oben. Das war in den 60er und 70er Jahren, als der Präsident Edi Nägeli hiess, "Stumpen-Edi", weil er am Stauffacher das Tabakfass betrieb. Ein begnadeter Patron und Instinktmensch, der ein Drittel seines Lebens FCZ-Präsi war. Die Stars hiessen Fritz Künzli, Rosario Martinelli, Köbi Kuhn oder René Botteron, und der FCZ gewann 7 Meistertitel und 5mal den Schweizer Cup. Auf dem Letzigrund spielten Originale wie Pius Fischbach, "der Storch", ein baumlanger Verteidiger, der die Eckbälle zurückköpfelte, auch wenn er den geforderten Abstand einhielt. Höhepunkt war der Vorstoss in die Halbfinals im Europacup der Meisterclubs, der damaligen Champions League. Der FC Zürich gehörte 1977 zu den vier besten Klubmannschaften des Kontinents und musste sich erst dem späteren Sieger Liverpool FC beugen. Noch einmal Grosserfolg dann 1980/81 unter dem jungen Trainer Daniel Jeandupeux.
Die Mehrbesseren
Die letzten 15 Jahre indes brachten den Aufstieg des Nobelklubs Grasshoppers, bei dem eine erlesene Schar von Multimillionären den Ton angibt. Der GC hat grosse Erfolge gefeiert, in der Champions League Ajax Amsterdam geschlagen. Eine neue Teenager-Generation, der nur GC Erfolg bieten konnte, wurde Fan des Hardturm-Klubs. Dennoch blieben die Grasshoppers der Verein der Mehrbesseren, des kühlen Nutzendenkens, der ballgewordene Shareholder value.
Häme
GC feierte rauschende Feste im Geldautomaten Champions League, der Sekt war kalt, und die Herzen blieben es. Im Hardturm gibt es Logen, auf dem Letzigrund Bratwürste. Es ist eine abgründig leidenschaftliche Aversion, die GC- und FCZ-Anhänger seit Generationen gegeneinander hegen. Noch früher war es Klassenkampf. Heute, im Zeitalter der neuen Unübersichtlichkeit, heute gibt es tatsächlich auch nette GC-Fans. Ein paar.
Die Häme, die Sie in diesen Zeilen enerviert oder freut, soll Ihnen zeigen, wie zentral der Gegensatz zwischen Bonzenklub und Arbeiterverein fürs Selbstverständnis der beiden ist. Ohne GC kein FCZ, und ohne FCZ kein GC, auch wenn die vom Hardturm das manchmal vergessen haben in den letzten 15 Jahren; schon wieder so ein Irrtum.
Büezer und Bonzen
Wer das Phänomen des grassierenden FCZ-Fiebers auf den Fussball beschränken will, hat weit gefehlt. Denn der Klub ist die letzte Bastion der Zürcher Büezer-Kultur, verkörpert in den Rentnern, die in der Stadionbeiz ihren Jass klopfen. Und der Letzigrund die letzte Heimstatt des Sozialismus mit ledernem Antlitz. Beiden wird derzeit neues Leben eingehaucht. Seit jeher haben die italienischen Immigranten ihre Heimat im Letzigrund gefunden, nicht im Hardturm. Den Arbeitern aus Altstetten und Aussersihl wie den Primos und Secondos lieferte das Blauweiss der Klubfarben die kollektive Identität. Im Stadion beim Schlachthof die Handwerker, jenseits der Geleise die krawattierten Entscheidungsträger. Bei GC spielten die Gymnasiasten, und man brauchte zwei Bürgen, um Mitglied zu werden.
Das bunte Kollektiv
Wie in der Hochphase der Arbeiterbewegung, wie in der Ära der Langhaar-Individualisten Martinelli und Botteron testet der FC Zürich jetzt wieder alternative Gesellschaftsmodelle. Auf dem Rasen und auf den Rängen. Das Team dieser Saison ist eine Internationale der Leidenschaft, eine ausgewogene Mischung aus Robusten und Filigranen, aus Feinkostdribblern und Flankenzirkeln, Flügelläufern und Abwehrtanks. Und alle eint das pochende Herz des Vorwärtsdrangs: Urzürcher und Brasilianer, Burundier und Secondo, Italiener und Südafrikaner. Seit dem Derby steht jetzt auch Publikumsliebling und Integrationsfigur Ike Shorunmu wieder im Tor. Er hatte sich im Frühling, wen wundert's, gegen GC verletzt.
Wer dieses bunte Kollektiv gegen Celtic hat rennen, fighten und kombinieren sehen, glaubt wieder an die soziale Utopie von der Einheit der Aussenseiter. Es ist der letzte Sieg des Klassenstandpunkts. Und in der nächsten Runde wartet die AS Roma.
Die neue Fankultur
Die meisten Fans des FC Zürich sind Überzeugungstäter. Sie feiern auf dieser Seite der Geleise, weil der FCZ ihr Klub ist, ihre Lebenswelt verkörpert, ihre Biographie spiegelt, nicht weil er der erfolgreiche der zwei Vereine ist. Die drei Porträts auf dieser Seite spiegeln die vielfältigen Wurzeln dieser Zuneigung.
Symptomatisch für das neue Selbstverständnis ist, dass sich der FCZ in den vergangenen zwei Jahren ein neues Fan-Segment erschliessen konnte: die Subkultur. Mitte der neunziger Jahre schaute man in dieser Szene jeden schief an, der überhaupt von Fussball sprach. Jetzt tanzt man in Glasgow zu missglückten Flankenbällen. Eine neue Linke aus Rechtsanwälten, Verkäuferinnen, Sozialarbeitern, Journalistinnen, Kunstkritikern und Punks taumelt gemeinsam durch die Halbzeiten.
Und die Anzahl rechtsextremer Skinheads, bei GC als "Hardturmfront" von beträchtlicher Bedeutung, nimmt im Letzigrund stetig ab - wie auch anders! Wenn die Hälfte der Mannschaft farbig ist, Nigerias Nationaltorwart der Liebling der Massen, wenn Fischer für Sant'Anna rennt und Bartlett für Chassot - wem soll da die ausgrenzende Ideologie noch einleuchten? In Vielfalt vereint spielt sich dieser FCZ Richtung Paradies.
Blick zurück nach vorn
Dem fahlen Sezierlicht der Analyse zeigt sich meist ein anderes Bild als den feurigen Blicken des Liebenden. Fussball wird immer mehr zum Rundum-Entertainment, bereits besitzt ein Fernsehsender den Genfer Klub Servette, die Grasshoppers wollen in Europas Unterhaltungslobby mitmischen. Für den FCZ, wie ihn sein rührend engagierter Präsident Sven Hotz pflegt (siehe TA vom 5. 11.), ist da in zwanzig Jahren wohl kein Platz mehr. Vielleicht gehört die Zürcher Zukunft tatsächlich den Grasshoppers, wenn die dannzumal überhaupt noch Fans haben. Oder, genauso schlimm, der FCZ verheuschreckt, mit Börsengang, Cüpli-Logen und Eventcharakter. Wer weiss schon, was die Zukunft bringt.
Doch jetzt blüht der FC Zürich noch einmal auf, erfüllt die Herzen der Stadt, treibt Hitze in die Köpfe. Es werden ein paar unwiderstehliche Jahre werden. Und ist es nicht so: Am deutlichsten erkennt die Zukunft, wer mit melancholischem Blick dem verglimmenden Schein der Gegenwart hinterherschaut. Man weiss dann, was nie mehr sein wird. Roma, wir kommen!


Aus dem Südkurven Forum.


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