Aktion der ASL-Klubs und der SFL gegen Gewalt
Mit Banderolen und einer persönlichen Botschaft werden die Spieler und Klubs der Axpo Super League in den ersten zwei Runden der Meisterschaft 2007/08 ein Zeichen setzen. Die von der SFL initiierte und finanzierte Aktion soll alle Beteiligten daran erinnern, dass Gewalt und Fussball nicht vereinbar sind.
Für die Zukunft des Fussballs ist es entscheidend, dass Gewalt und Rassismus aus den Stadien verbannt werden und bleiben. Wichtig ist aber auch, dass Auseinandersetzungen unter Fangruppen ausserhalb der Stadien, auf öffentlichen Plätzen, im Tram, Bus oder Zug konsequent bekämpft werden.
Täter werden häufiger identifiziert und individuell bestraft
Die Liga hat in den letzten Jahren darauf hingearbeitet, dass gewalttätige Zuschauer und Personen, die pyrotechnische Artikel (Fackeln etc.) zünden, identifiziert werden können. Solche Pyro-Aktionen sind verboten, vor allem aber in den oft dicht besetzten Fankurven sehr gefährlich. Zuletzt hat die Liga:
- mobile Videokameras für alle Klubs der Axpo Super League beschafft, die noch nicht über solche verfügten,
- zwei Praktiker mandatiert, die seit Jahresbeginn im Auftrag der Liga mehrere praxisorientierte Ausbildungsveranstaltungen mit den Sicherheitsverantwortlichen der Klubs durchgeführt haben, und
- ein standardisiertes Sicherheitskonzept als Hilfsmittel für die Klubs eingeführt.
- Schliesslich finanziert die Liga den neu kreierten Posten des Sicherheitsbeauftragten auf Stufe des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) mit.
Dank diesen Verbesserungen und dem grossen Einsatz der Klubs gelingt es inzwischen immer häufiger, gewaltbereite Zuschauer oder solche, die gefährliche pyrotechnische Artikel zünden, individuell mit Stadionverboten zu bestrafen und diese auch durchzusetzen. Die Liga wird diesen Weg konsequent weiterverfolgen und zählt auf die Unterstützung durch die Klubs.
Die Zahl der Stadionverbote hat sich in den letzten zwei Jahren annähernd verdoppelt. Dies ist die Folge des konsequenteren Durchgreifens und nicht ein Zeichen, dass sich das Sicherheitsproblem verschärft hat: Die abgelaufene Saison 2006/07 ist, obwohl wiederum spannend bis zum Schluss, in den Stadien im Grossen und Ganzen friedlich verlaufen. Die Zahl der Disziplinarfälle im Sicherheitsbereich lag rund 20 Prozent tiefer als in der Vorsaison.
Zudem beginnen nun die Massnahmen zu greifen, die mit der Einrichtung der so genannten Hooligan-Datenbank verbunden sind und polizeilich kontrolliert werden: Rayonverbote, Meldeauflagen etc. Wichtig ist hierbei: Voraussetzung für einen Eintrag in die Datenbank ist, dass sich eine Person gewalttätig verhält. Die zuständigen Polizeibehörden prüfen zum Beispiel auch, ob ein von den Klubs ausgesprochenes Stadionverbot die formalen Kriterien erfüllt.
Bildung einer Fankommission der SFL
Gleichzeitig muss die Fanarbeit intensiviert werden. Beispielhaft hat der FC St. Gallen mit seinen Fangruppen ein Konzept erarbeitet, wie sich Personen mit Stadionverbot unter bestimmten Bedingungen und über „gemeinnützige Einsätze“ für den Klub rehabilitieren können. Die SFL begrüsst solche Initiativen.
Die Liga ihrerseits hat die Sicherheits- und Fankommission in zwei separate Kommissionen aufgeteilt. Die neue Fankommission wird in den nächsten Wochen zusammengestellt und auf der gleichen Stufe wie die Sicherheitskommission eine beratende Funktion gegenüber dem Komitee der SFL ausüben. Im Vergleich zur vorherigen Situation werden damit deutlich mehr Personen aus Fankreisen oder mit direkten Kontakten zu Fangruppen im Rahmen der SFL aktiv werden können.
Swiss Football League
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