Der FCZ kann alles gewinnen
Zum vierten Mal in Serie steht der FCZ im Cuphalbfinal.
Gegen Luzern erwartet der Trainer nach dem 2:4 in Basel heute eine klare Steigerung.
Die Fehler, die zu den Toren und der Niederlage am Sonntag führten, kann Lucien Favre bis ins kleinste Detail aus dem Kopf schildern. Das Video-Studium muss ausgiebig gewesen sein. Der FCZ-Trainer wiederholte gestern das, was er bereits in Basel sagte. «Wenn man vier Tore zulässt, wird es sehr schwer, zu gewinnen.» Grosse Alternativen, seine Equipe für den Cup-Halbfinal gegen GC-Bezwinger Luzern im Hardturm personell zu ändern, hat er nicht. Der gegen Basel gesperrt gewesene Margairaz, der den FCZ wie Dzemaili wohl Richtung England verlassen wird, kommt wieder ins Team. Daneben vertraut Favre darauf, dass seine Equipe nach schwachen Vorstellungen meistens mit einer dezidierten Leistungssteigerung zu reagieren vermochte. «Luzern ist mit dem Sieg gegen Aarau gerettet und setzt alles auf den Cup. Dessen sind wir uns bewusst.» In seinen vier Zürcher Jahren war Favre mit dem FCZ stets im Halbfinal. Das ist eine bemerkenswerte Bilanz. Vergangene Saison gab es dann allerdings das 1:4 gegen YB, «als wir klassisch ausgekontert wurden », wie sich der Trainer erinnert. 2005 dagegen schlug der FCZ die Berner im Halbfinal 3:1 – und gewann danach den Cup gegen Luzern. Und ein Jahr zuvor hatte das stattgefunden, was alle FCZ-Fans und natürlich auch Favre am liebsten aus dem Gedächtnis löschen würden: das sagenhafte 5:6 gegen GC.
«Um 23 Uhr schlafen die Schweizer»
Die Vergangenheit interessiere ihn nicht, sagt Favre, und die Gegenwart sieht für den FCZ weiterhin verheissungsvoll aus – fünf Punkte Vorsprung in der Meisterschaft und nun Heimvorteil im Halbfinal. Der FCZ kann diese Saison alles gewinnen, Cup und Meisterschaft. Bis am Mittwoch wurden allerdings im Vorverkauf lediglich 5000 Karten für die heutige Partie abgesetzt. Favre sieht die Gründe für die mässige Nachfrage bei der späten Anspielzeit um 20.45 Uhr, die das Fernsehen diktierte. «Das ist viel zu spät, um 23 Uhr schlafen die Schweizer», ist zumindest die Lebenserfahrung des 50-jährigen Romand.
Auch sei die Erholungszeit der Spieler bis zum Meisterschaftsspiel am Sonntag um 16 Uhr in St. Gallen viel zu kurz. «Es ist unmöglich, beide Partien mit denselben Spielern zu bestreiten. Es wird Wechsel geben, aber für die Partie gegen Luzern gehe ich keine Kompromisse ein.»
Nicht ganz einleuchtende Aussage, es sei denn er pokert für heute und bringt heute doch minder dotierte Spieler. Kann mir schwerlich vorstellen, dass er das Cupspiel höher einschätzt als das wohl schwierigste verbleibende Spiel in der ASL.