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Kobayashi
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Beitragvon Kobayashi » 21.02.07 @ 17:54

Aus dem Tagi von heute, ist aber wohl kaum eine Anspielung auf uns... ;)

Die CSU feiert heute beim politischen Aschermittwoch in Passau ihren abtretenden Parteichef und brüllte «Pauli raus!». Die Stoiber-Kritikerin brauchte Polizeischutz.


Von Sascha Buchbinder, Passau

Ein Parteifunktionär steht auf der Bank, wiegt die Hüften, schwenkt die Bayernfahne und singt: «Oh wie ist das schön!» Vor ihm steht eine Batterie geleerter Masskrüge. Wir sind beim politischen Aschermittwoch der CSU im bayerischen Passau. Hierhin, in eine Messehalle, lädt die CSU jedes Jahr zum grössten Stammtisch Deutschlands.

Der Glanz der CSU
Eigentlich ist der Aschermittwoch das Ende der ausgelassenen närrischen Karnevalstage. Trotzdem ist der politische Aschermittwoch kein besinnlicher Anlass. 6000 hartgesottene Anhänger lädt die Partei jedes Jahr in die Halle. Sie geben den Resonanzboden, der es dem Vorsitzenden erlaubt, einmal so richtig auf den Putz zu hauen. In Passau erklärt sich, laut CSU, der «besondere Glanz» der Partei.


Fest steht, dass dieser Anlass etwas Besonderes ist. Schon deshalb, weil der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber heute seinen letzten grossen Auftritt hat. Und die Partei ist entschlossen, ihren scheidenden Chef noch einmal richtig zu feiern. Ein Hochamt, ein Fest, hatten Funktionäre schon beim Presseabend tags zuvor angekündigt. Um das wahr zu machen, die Stimmung auf die gewünschte Höhe zu bringen, verfügt die Partei über ein erprobtes Instrument: den Zapfhahn. Die Menge an Biernachschub, den Kellnerinnen in riesigen Krügen in die Halle schleppen, beeinflusst die Atmosphäre sehr direkt.
«Hier ist die Südkurve der CSU», schmeichelt Stoiber die Anwesenden. Tatsächlich erinnert die Menge im Saal je länger je mehr an eine Horde Polit-Hooligans. Viele sind in aller Herrgottsfrühe nach Passau gekommen - etliche waren schon morgens nicht mehr nüchtern. Punkt 9 dann stürmten sie den Saal, überrannten einfach Polizei und Ordner, um sich einen Sitzplatz zu sichern. Und dann wurde weiter gezecht, bis zum Schluss von Stoibers Rede, um 13.30 Uhr, die Gefühle zu entgleisen drohen.

«Pauli raus! Pauli raus!», schreit der Saal. Die Landrätin Gabriele Pauli, die Stoiber wochenlang zu einer Mitgliederbefragung über den Spitzenkandidaten für 2008 aufgefordert hatte, gilt als Königsmörderin. Neun Personenschützer zieht die Polizei zusammen, um zu verhindern, dass der CSU-Politikerin im VIP-Bereich etwas geschieht. Pauli selbst nimmt es gelassen. Mit einem Lächeln als Maske erklärt sie der Presse: «Gut, dass ich hergekommen bin.» Im Saal seien viele Stoiber-Anhänger: «Die können den Wechsel eben noch nicht nachvollziehen. Aber das passt scho.» Zum Teil hat sie den Tumult sogar provoziert: Eigentlich war Pauli schon sehr früh angekommen. Sie hätte also still und leise ihren Platz einnehmen können. Doch sie entschied sich, kurz vor 10 Uhr durch die volle Halle einzuziehen - umringt von Polizisten, die die wütend aufschreiende Menge, nur knapp zurückzuhalten konnte.

«Wo der Teufel seine Macht verspielt hat, schickt er ein Weib», hat ein betagter Stoiber-Fan auf sein Schild gemalt. Die Welt der Menschen hier im Saal ist eine sehr eigene. Stoiber selbst behauptet, dass hier das Volk versammelt sei. «Hier in Passau spricht die Stimme des Volkes», behauptet er. Dieses Volk allerdings besteht überwiegend aus älteren, beleibten Männern und wenn es spricht, dann mit schwerer Zunge und meist nur, um mehr Bier zu verlangen. Wenn es jubelt, dann im Wissen, dass die Bayern besser sind als alle anderen.

Stoiber trägt Lodenjacke und spricht fast drei Stunden. Er hält eine Rede, die die Massstäbe der CSU deutlich machen soll. Im Wesentlichen ist es ein Hochamt des Konservatismus: «Wir sind christlich und konservativ. Wir sind gegen Spätabtreibung», ruft er in den Saal. Als das keinen Applaus einträgt, bringt er einen anderen Evergreen aus dem konservativen Fundus: «Ich sage: Das Kreuz gehört in die deutschen Schulen, Parlamente und Gerichtssäle.» Der Saal tobt, genauso wie beim Slogan: «In Deutschland gilt noch immer das Grundgesetz und nicht die Sharia.» Neu ist eigentlich nur, dass Stoiber den Umweltschutz als ein Thema erkannt hat, das genauso wichtig sei wie Frieden im Nahen Osten oder die Lösung des Irankonflikts.

Das muss er dann doch etwas näher erklären. Denn bisher war das verbale Eindreschen auf grüne Umwelt- und Landwirtschaftsminister ein sicherer Wert gewesen, um die Landwirte im Saal auf Touren zu bringen. Nun erklärt Stoiber, dass das Bewahren der Schöpfung ein zutiefst konservatives Projekt sei und deshalb ein Herzensanliegen der CSU. Zugleich versichert er den Wählern, dass CSU-Umweltpolitik für sie keine Unannehmlichkeiten bedeutet: Weil nämlich der Autoverkehr nur 12 Prozent der CO2-Emissionen verursache, wogegen 40 Prozent allein die Energieversorger zu verantworten hätten.

Für Frau, Kind und Enkel
Und ganz zum Schluss, da wird der Aktenfresser, der als blutleer verschriene Stoiber, unvermittelt persönlich. «Ich gebe zu: Für den Dank an meine Frau blieb mir oft zuwenig Zeit», erklärt er und holt das dann nach. Dankt ihr für die Unterstützung. Wladimir Putin habe ihn gefragt, weshalb er abtrete. Weder Medien noch Geheimdienst hätten ihm die Frage beantworten können, habe Putin geklagt. Stoiber lächelt und erzählt dann seine Version: Weil es ihm nie um Ämter oder Posten gegangen sein. Auf seinem Tisch stünden die Bilder seiner Kinder und Enkel und für die, für die Zukunft habe er gearbeitet, erklärt er, und die Halle rast. «Edmund-Edmund» rufen sie und dann wieder hasserfüllt: «Pauli-raus!»
Suchtrupp Bruno Manser
Sektion Üetliberg Hell


Cuk
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Beitragvon Cuk » 04.03.07 @ 20:36

wir habens ja alle gewusst...
in einem TZ Beitrag von heute Abend wurde der geringe Familienanteil von Zuschauern an Fussballspielen thematisiert und dabei ein Funktionär zur Hooligandatenbank befragt der unverhohlen anwortete: Ja die "Fans" seien schon sensibilisiert worden und machen sich nun Gedanken zu einem Eintrag in der Datenbank welche zu Problemen bei der Jobsuche, Wohnungsuche bzw. Lehrstellensuche führen könnte.
Hoch lebe die Integrität und wahrheitsgeträue Darstellung der Tatsachen beim SFV.

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Rännleitig
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Beitragvon Rännleitig » 05.03.07 @ 9:09

Cuk hat geschrieben: Eintrag in der Datenbank welche zu Problemen bei der Jobsuche, Wohnungsuche bzw. Lehrstellensuche führen könnte.
Und wie soll das bitte gehen?

Kann man da einfach mal anrufen als Personalchef und fragen "Ist Herr X." ein Huuuliiiigähn?". Dachte in der Schweiz gäbe es noch ein klitzekleines bisschen Datenschutz?

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demi
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Beitragvon demi » 05.03.07 @ 10:26

Hat jemand die Züri Nius von gestern gesehen ? Böse Zungen behaupten die hätten wieder Stuss erzählt, kann das jemand bestätigen ?
*Walks in thread*
*Asseses Fappability Level*
Fappability = 0%
*Walks out angry unsatisfied and faples*

abc
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Beitragvon abc » 05.03.07 @ 10:26

Fand den Beitrag sowieso daneben. Es wurden Gewaltszenen gezeigt von anderen Spielen und dem Zuschauer der Eindruck vermittelt es hätte bei diesem Spiel wieder schwere Ausschreitungen gegeben. Dies war ja offensichtlich nicht so

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gelbeseite
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Beitragvon gelbeseite » 05.03.07 @ 10:30

Aufgrund dieses Beitrages werde ich kein TZ mehr schauen. Die einseitige Berichterstattung und das sinkende Niveau konnte wohl jeder von uns registrieren.
Und nun, da sie bewusst den Propagandapanda markieren ist Schluss. Eine Schande für Zürich!
Suedkurvler hat geschrieben:Ich habe gehört, dass FCZ-Hooligans morgen Abend an die Hombrechtiker Chilbi gehen, um dort gegen Rechtsradikale zu "schlegle".
Vielleicht ist es ja auch nur ein Gerücht.
Wer weiss mehr?

fischbach
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Beitragvon fischbach » 05.03.07 @ 10:37

Rännleitig hat geschrieben:Kann man da einfach mal anrufen als Personalchef und fragen "Ist Herr X." ein Huuuliiiigähn?". Dachte in der Schweiz gäbe es noch ein klitzekleines bisschen Datenschutz?


Eine nicht autorisierte Person (z.B. Chef, Kollege, Vermieter, Bank usw. usf.) kann nicht einfach mal kurz der Justizbehörde oder der Polizei anrufen und fragen: «Was treibt Herr oder Frau xy denn so?» Behörden intern dürfen das aber zum Teil. (Juristen mögen mich korrigieren, wenn das nicht so ist.)
Wenn z.B. dein Chef einen Auszug aus dem Strafregister von dir will, dann
musst du ihm den entsprechenden Antrag unterschreiben.
Wie das nun aber mit dieser neuen Datenbank abläuft - da weiss noch niemand genau Bescheid.
Was, wie, wo eventuell -> http://www.fansicht.ch -> Kapitel: Was du wissen musst.
Zuletzt geändert von fischbach am 05.03.07 @ 10:51, insgesamt 1-mal geändert.


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